Nun ich denke bei Online-Untersuchungen kommt es immer auch auf das beiderseitige Kopfkino an, sowie auf die Fähigkeit durch Sprache Bilder und Emotionen zu wecken. Den großen Vorteil der Online Untersuchung ist die Innensicht der Patientin, ich kann da ganz anders agieren, als wenn ich "nur" die körperlichen Kennzeichen lesen würde. Ich habe damit schon sehr gute, und prickelnde Erfahrungen gemacht, wie meine Patientinnen auch sicher bestätigen können.
Ich bin mir sicher, dass das reale Erleben nicht vergleichbar ist mit dem, was online möglich ist, aber wenn man, aus Gründen, keine andere Wahl hat, ist das doch eine ganz gute Alternative, finde ich.
Hier ein Beispiel, wenn es um das Einführen eines Zäpfchens geht.
Patientin (P), Ärztin (Ä)
Ä: Ich stelle mich neben die Liege und lege eine warme behandschuhte Hand auf die entblößte Hüfte meiner Patientin,
P: Die Wärme, die von der Hand ausgeht fühlt sich gut an. Es wirkt beruhigend.
Ä: Ich suche deinen Blick und lächle dich an:"Das hohe Fieber gefällt mir nicht. Ich werde Sie so nur sehr ungern nach Hause gehen lassen und gebe Ihnen deshalb noch ein Zäpfchen!" stelle ich mit fester Stimme fest. Ich sehe, wie sich deine Wangen etwas röten. Die Situation ist dir spürbar unangenehm "Keine Angst, das tut nicht weh und bei Ihrer Übelkeit machen orale Medikamente einfach keinen Sinn". Ich trete kurz zurück und bereite auf einem Tablett etwas Gleitgel, sowie das Zäpfchen vor und trete wieder zur Patientin. Das Tablett stelle ich genau in ihr Sichtfeld.
P: Ich sehe das Tablett und das Zäpfchen, bei dem Gedanken, dass die Ärztin das gleich in mich einführen wird, wird mir heiß und kalt.
Ä:" Haben Sie Schüttelfrost? Das gefällt mir aber gar nicht. Wir müssen das Fieber nun wirklich dringend senken!" Ich stelle mich neben dich und führe dein oberes Bein zum Bauch. "Geht das so, oder lieber in Rückenlage?" Ich schaue dich besorgt an.
P: Bei dem Gedanken, dass ich mich auch noch in Rückenlage exponieren soll, spüre ich meine Wangen heiß werden."Ähm nein, das geht so.!"
Ä:"Sehr gut, dann bitte ganz entspannt bleiben!" Ich benetzte meinen Finger mit etwas Gleitgel und spreize mit der anderen Hand die Pobacken etwas auseinander. Sie sträubt sich zuerst, dann langsam lässt sie locker. "Es wird kurz etwas kalt...." warne ich vor, bevor ich mit dem Finger das Gleitgel erst außerhalb auftrage.
P: Es fühlt sich sonderbar an, so dazuliegen. Es kribbelt in meinem Bauch, ich spüre Feuchtigkeit in meiner Scheide. Oh Gott, was stellt sie da bloß´mit mir an. Ich zucke zusammen, als sie mich aufspreizt und kämpfe dagegen an. Jedoch hat sie den längeren Atem und ich gebe schließlich nach...