Gummiball und Gummituch
Meine ältere Schwester bekam von meiner Mutter früher oft einen Einlauf mit
so einer roten Gummiballspritze gemacht, wenn sie verstopft war.
Ich fand das immer sehr interessant, wenn die Schüssel mit dem Kamillentee
auf dem Küchentisch stand, und diese Klistierspritze, die ganz aus Gummi war,
in der Schüssel mit dem Kamillentee geschwommen ist, während meine Schwester
mit BH, Slip und Strumphose auf dem Küchenstuhl saß, und auf ihren Einlauf
warten mußte. Der Kamillentee war meist noch zu warm zum einklistieren, sodaß
meine Mutter die Temparatur immer ein paarmal überprüfte, und dabei das
Gummibällchen mit dem Kamillentee füllte, und dann die Flüssigkeit wieder in
die Schüssel zurückspritzte. An dieses Geräusch (pfffft), das dabei entstand
erinnere ich mich noch sehr gut.
Auf der Eckbank lag ein großes Handtuch, und darauf war ein rotes Gummituch
ausgebreitet, auf dem sie dann klistiert wurde.
"Mama, ich hab' doch heute Mittag nochmal Abführmittel genommen, vielleicht
geht's ja nachher, und du brauchst mir das gar nicht zu machen." So, und mit
anderen Argumenten hat sie oft versucht ihren Einlauf noch in letzter Minute
zu verhindern. Genützt hat's sowieso nichts.
Ich fand's immer schade, daß ich aus dem Zimmer geschickt wurde, wenn es
dann endlich los ging. Das "Nein, Mama, nein" meiner Schwester war aber auch
durch die verschlossene Tür zu hören.
Einmal, als meine Schwester nach ihrem Einlauf auf der Toilette war, habe ich
die Klistierspritze genommen, und sie in der Schüssel, in der noch ein Rest
Kamillentee war, aufgefüllt und wieder ausgespritzt.
Dieses rote Gummibällchen hatte es mir irgendwie angetan.
Ihre feuchte Strumpfhose, die wohl beim klistieren feucht geworden war, lag
auf dem Gummilaken.