Scham und Peinlichkeit bei Untersuchungen verstehen ..... ist das weiße Erotik?

Hallo zusammen, ich brauche einen Rat oder eine Meinung von euch bitte. Ich habe einige Jahre in Deutschland als medizinischer Assistent gearbeitet und hatte nie eine Erregung oder so, wenn ich mit Patienten arbeiten musste. Und das ist sehr gut, weil ich professionell war. Aber ich fing an, die Patientenseite zu mögen, ich meine, es ist sehr spannend für mich, wenn ich selbst untersucht werde. Aber nicht auf eine typische MedFet-Art, möchte ich behaupten, vielleicht könnt ihr mir helfen zu verstehen, was ich fühle. . . . . . . . . .

Ich mag es nicht, wenn Blut gezogen wird, ich mag keinen Herzschlag, ich bin nicht erregt, wenn ich einen Einlauf bekomme oder gebe, es ist normal für mich, eine Penisuntersuchung oder Prostata-Check zu bekommen. Bei der dermatologischen Hautuntersuchung wurde ich auch nicht erregt, alles ist nur eine normale Untersuchung und ich versuche nur die Kompetenz der Ärzte zu bewerten. Es ist wirklich kein Fetisch der sich auf medizinische Tätigkeiten bezieht. Aber was ist trotzdem so spannend für mich:

Die Macht, die der Assistent oder die Krankenschwester über mich hat. Sie sagt, ich soll mich ausziehen. Ich will es nicht, aber ich tue es. Sie machen vielleicht peinliche Prüfungen für mich, und ich muss tun, was sie sagen. Ich hatte nie Gefühle, als ich den Patienten sagte, sie sollen sich ausziehen. Ich war cool. Aber die Patientenseite ist so interessant für mich. Der Doktor wird sich nicht ausziehen, aber ich muss. Mein Urologe wird meinen Penis berühren, aber nicht sexuell. Ich darf keine Erektion bekommen. Die andere Person sieht mich nackt, aber ich nicht sie. Es ist so eine Macht. Aber ich bin kein Exhibitionist. Ich gehe nicht in den Park und zeige mir, nein. Und ich hasse medizinische Pornos. Es ist so langweilig für mich, wenn die Schauspieler anfangen, sexuelle Handlungen machen, vielleicht hat die Ärztin den Penis mit ihren Brüsten untersucht. Das ist nicht meins. Es ist nur das peinliche, wenn sie mich dominieren und ich mich ausziehen muss oder mein Poloch zeigen muss oder sie mich rektal untersuchen. Oder die völlig nackte Hautuntersuchung, wenn nur ich nackt bin, nicht der Arzt oder noch peinlicher, wenn auch ein Assistent im Zimmer ist.

Wisst ihr wie ich das meine?`Ist das ein medizinischer Fetisch? Oder ist es Dominanz? ist es eine CFNM Einstellung? Es geht nicht um die medizinischen Handgriffe, es geht bei mir um dieses ausgeliefert sein. Und es muss real sein. Bei Patient*innen früher im Berufsleben kam ich nie auf die Idee da irgendwas erotisch zu finden. Aber wenn es um meine Scham geht, ich verstehe es nicht, was es ist, aber das tut was mit mir. Was denkt ihr darüber bitte?

Hallo Arzthelfer,

Heute alt und "überreif" geworden, antworte ich mit Terenz: "Bin Mensch, nichts menschlichem fremd..."

Dazu gehören auch nichtgewollte sexuelle Erregungen.

Die Erotik umfaßt alle körperlich/geistig gefühlspendenden Beziehungen zwischen Menschen und der Umwelt. Die Wirkungen kultureller Einflüsse von Tanz wie Bewegungen, über Musik, Malerei, Plastik, Stimmen, Formen und Schmuck, zähle ich ebenfalls zu den einsetzbaren Mitteln für Gefühlserregungen. Der empfindsame Mensch steht allein, oder gemeinsam mit Partnern,dem gegenüber.

Warum sollte da nicht auch das ärztliche Umfeld seine Wirkungen zeigen? Je nach individueller Veranlagung und Erziehung wird die Widerspiegelung im eigenen Kopf mehr oder weniger stark sein. Das Schämen, als sich unpassend fühlen, ist dann unvermeidbar, wenn

die Großzügigkeit und das Selbstbewußtsein nicht ausreichend vorhanden sind. Kaltschnäuzigkeit und Hochmut stecken so etwas weg.

Harmonie liebende Seelen müssen sich damit abfinden,daß die Welt draußen gieriger, rauer und wilder ist. Glücklich, wer in früher Bindung einem Menschen begegnete und binden konnte, mit dem er die Freuden der Liebe langdauernd erleben darf. Der ihm auch die unvermeidlichen Bloßstellungen im Lebenslauf - nicht nur bei Ärzten - überwinden und vergessen hilft.

Meint dazu mit lieben Gruß.

Klysophil

Das bringt es für mich nicht gut auf den Punkt. Meine Frage bezieht sich mehr darauf hin, ob es bei den Medfet Liebhabern ähnlich wie bei mir tickt, so dass sie diese Auslieferung und Schamhaftigkeit mögen, oder ob ich meine Erotik garnicht in die weiße Ecke hinstellen sollte. Ich bin mir unsicher, ob das was ich beschreibe mit Macht abgeben, ausziehen müssen, beanschaut werden, ob das typisch für weiße Erotik ist und es wohl einfach nur auch mein Fetisch ist, oder ob "ihr alle" das so garnicht empfinden. Natürlich hast du recht dass jeder andere Gefühlregungen hat, und das man die Scham deutlicehr spürt wen man empfindsamer ist, aber mir geht es eben mehr darum, ob das auch typisch bei euch so ist? Oder in welche Richtung ich mich gerade bewege? Bisher lese ich nämlich mehr in die Richtung, dass die meisten auf Einläufe, Zäpfchen, Blutdruck, Herzgeräusche stehen, das ist bei mir sowhl aktiv real als auch passiv spielend einfach total uninetressant. Wäre nett wenn da noch jemand reflektiert, wie es bei euch so mit der Scham aussieht. Danke für deinen Beitrag und hoffe auf eure weiteren.

Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden: der eine bevorzugt Schnitzel, der andere Pizza. Aber das bedeutet ja nicht, dass man dem anderen komplett abgeneigt ist.

Sicher stechen auf Zity einige Themen besonders heraus, da hast du bestimmt nicht Unrecht, was die vielen Beiträge zu Einlauf, Zäpfchen etc. betrifft. Wahrscheinlich spielt da auch Nostalgie eine große Rolle, weil med. aktuell ist das ja nicht wirklich, so etwa auch rektales Fiebermessen, im Zeitalter der Stirnthermometer spielt das in der realen med. Praxis faktisch keine Rolle mehr, glaube ich, im Fetischbereich ist das ganz anders.

Was Themen wie Dominanz oder Scham angeht, scheinen die im Vergleich tatsächlich seltener diskutiert zu werden. Das fällt allein schon an der Zahl der Beiträge in der Foren-Übersicht auf.

Aber sehr häufig fallen in der Kategorie Weiße Erotik eben doch Begriffe wie Dominanzgefälle oder sich ausgeliefert fühlen. Und das hat meist etwas mit Ausziehen zu tun oder peinlichen Untersuchungen etc. Wie oft wird das von Frauen etwa bzgl. gyn. Untersuchungen als Trigger genannt! Oder wie häufig werden aufgezwungene Untersuchungen thematisiert, etwa in der Jugend oder die ellenlangen Threads zum Thema Musterung!

Also Scham und Dominanz spielen in der WE schon eine bedeutsame Rolle. Da liegst du sicher nicht falsch!

Die weiße Erotik ist ein weitgefächertes Themengebiet. Ich wage mal folgende Einteilung der Spielarten in der weißen Erotik:

a) Fokus auf möglichst medizinisch reale Untersuchungen. Inwiefern Dominanz d.h. das Machtgefälle zwischen Arzt/Ärztin und Patient/Patientin wichtig ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht auf sehr subtile Weise? Sexuelle Handlungen gehören (meistens) nicht dazu. (Wahrscheinlich kann jemand, der sich für diese Spielart interessiert, das besser beschreiben und erklären worin genau die Erotik liegt.)

b) Schwerpunkt Einläufe, rektales Fiebermessen und Zäpfchen (möglicherweise auch das Hinternversohlen und der Windelfetisch ?) Das hat sowohl mit der erogenen Zone Hintern-Anus-Rektum-Darm als auch oftmals mit Erinnerungen und Prägung in der Kindheit zu tun. Machtgefälle spielt auch eine Rolle. (Auch diese Spielart kann ich nur oberflächlich beschreiben, da es nicht mein Schwerpunkt ist)

c) Schwerpunkt stark sexualisierte medizinische Untersuchungen und Behandlungen mit relativ wenig Bezug zu realen medizinischen Untersuchungen und Behandlungen. Dominanz und Unterwerfung spielen eine große Rolle und sind vor allem weniger subtil als bei anderen Spielarten. Sexuelle Handlungen gehören dazu. (Das ist ebenfalls nicht meine Spielart und ich kann sie deshalb nur unvollständig beschreiben)

d) Mischung aus a) und c). Relativ reale medizinische Untersuchungen und Behandlungen mit einem Schwerpunkt auf gynäkologische und urologische Untersuchungen und Behandlungen. Das Machtgefälle zwischen Ärztin/Arzt und Patientin/Patient spielt eine große Rolle ist aber subtiler (realistischer) als bei c). Nacktheit oder teilweise Entblößung der Geschlechtsorgane und deren Berührung sind Teil dieser Spielart. Sexuele Handlungen gehören häufiger dazu.

Das ist nur eine grobe und sicherlich unvollständige Einteilung der Spielarten welche es in der weißen Erotik gibt. Mischformen und fließende Übergänge gibt es natürlich.

@arzthelfer2000 Inwiefern du dich bei den Spielarten der weißen Erotik wiederfindest, kannst natürlich nur du selbst wissen. Aber wie @Goodmood schon geschrieben hat, bist du in der weißen Erotik wahrscheinlich nicht falsch.

Wäre nett wenn da noch jemand reflektiert, wie es bei euch so mit der Scham aussieht.

Ich hab wo gelesen, dass das Schamgefühl eng mit Sexualität verbandelt ist. Und zwar kulturunabhängig quasi angeboren, es zeigt sich aber erst mit dem Erwachsenwerden. Und das würde die Menschen ua. von den Tieren unterscheiden... (^_~)

Dh. immer wenn dein Schamgefühl sich meldet, hat das einen Bezug zur Sexualität, darum ist dieses Gefühl so stark. Und das macht sich halt immer bemerkbar, wenn man die Geschlechtsorgane entblößen muss. Und das kommt im medizinischen Umfeld eben häufiger vor als im Alltag. Darum vielleicht diese Verbindung...? ¯\_(ツ)_/¯

Dh. immer wenn dein Schamgefühl sich meldet, hat das einen Bezug zur Sexualität, darum ist dieses Gefühl so stark.

Ja, da könnte was dran sein. Wenn ich mir überlege, welche Erlebnisse im Medizinbereich mir am stärksten hängen geblieben sind, sind das fast alles Szenen, wo mir was peinlich war, selbst wenn das uralte Vorkommnisse sind, an die ich mich aber trotzdem erinnern kann, als wären sie gestern passiert: etwa als es bei der Kinderärztin hieß, ich soll mal ne Brücke machen und sie mir dann die Hose runtergezogen hat, und das vor meiner Mutter und das obwoh ich mich damals schon viel zu alt für so eine Behandlung gefühlt hatte, und mir das absolut nicht angemessen bzw. altersgerecht vorgekommen ist. Die ganze Situation ist mir noch bis ins Detail gegenwärtig! Oder bei der Musterung, obwohl schon über ein Jahrzehnt her, da weiß ich auch noch jede Kleinigkeit, etwa wie die Blicke der Anwesenden runter gewandert sind und mir dann gesagt wurde, ich muss die Hose jetzt mal ausziehen.

Ich weiß nicht, wie oft ich schon als Kind zum Arzt musste, aus viel ernsterem Anlass, ob wegen Platzwunden, die genäht werden mussten, Verdacht, dass ich mir was gebrochen hab oder hohem Fieber, aber das ist mir alles nur noch verschwommen im Gedächtnis. Bei Situationen, wo mein Schamempfinden zugeschlagen hat, kann ich mich dagegen noch fast an jede Kleinigkeit erinnern. Eigentlich sehr merkwürdig!

@arzthelfer2000 - auch die von dir erwähnten Themen (die dich nicht interessieren) haben ja auch irgendwo einen Bezug zu Scham und Ausgeliefertsein - also selbst die Punkte haben ihren Ursprung bzw Auslöser höchstwahrscheinlich in Erfahrungen, die vergleichbar sind mit deiner Motivation oder? Eine andere Motivation, die mir gerade einfällt, ist die Vorstellung, dass jmd sich umsorgt und behütet fühlen will. Das wäre dann ein komplett gegensätzliches Interesse.

.... ich hab auch den Eindruck, dass beschämende Ereignisse einen ganz besonderen Reiz ausstrahlen. Nicht unbedingt live, da ist es eher peinlich, aber in der Rückschau o. auch wenn man von anderen von peinlichen Vorkommnissen hört o. liest.

Na ist doch häufig so : um so peinlicher desto interessanter, wo sich die leute genieren, triggert das am meistern! da bist du hier nicht fehl am Platz 😉

Erstmal vielen lieben Dank für eure Antworten. Nagut ich dachte wenn man nicht auf die Untersuchung per se anspricht und selbst im aktiven Beruf keinerlei Gefühl zur weißen Erotik aufkommen lässt, dann hat sich die Sache gegessen. Aber so wie ihr das schildert, ist ja genau mein hohes Schamgefühl oder die Seite des ausgeliefertseins als Patient ein Indiz für nen Medical Fetish. Gut zu wissen. Das mit der Scham ist natürlich krass, ich kann so viele Dinge nicht mehr erzählen, weil sie nicht relevant waren, aber an alle Klistiere vor der proktologischen Untersuchung, oder Hautcheck im Genitalbereich oder eben meine rektale Beckenbodenuntersuchung von der ich ausführlich berichtet habe, alles real, alles anregend, weil es eben peinlich war. Das Blutziehen oder Fiebermessen, EKG, lässt mich kalt. Da habe ich wohl mehr einen weißen Fetisch als ich dachte und ich werde das mal bei mir beobachten. Komisch nur dass es mir jahrelang als Arzthelfer aktiv nicht aufgefallen ist, was ja eigentlich auch gut ist. Ich hatte nie ein Machtgefühl wenn ich einer Frau quasi befohlen habe, sich auszuziehen. Aber die Patienseite ist so degradierend, das merke ich erst jetzt. Also vielen Dank für eure Schilderungen, ich werde mal mehr zum Thema Machtgefälle lesen. Hashtag new patient in town *lol*

Bei mir ist es auch so, dass mich mehr Untersuchungen ansprechen, die schambehaftet sind, also mit ausziehen zu tun haben und Untersuchung der Geschlechtsorgane. Dazu kommt, dass das bei mir in der Vergangenheit auch oft oder eigentlich immer Untersuchungen waren, zu denen ich gedrängt worden bin und hin gehen musste, zb bei Kinder oder Jugend-Untersuchungen oder zb auch die Musterung. Würde mich interessieren, wie das eigentlich bei Frauen ist? Da werden ja regelmäßig und viel häufiger die Geschlechtsorgane untersucht als bei Männern, ob da mit der Zeit ein "Gewöhnungsprozess" eintritt?

Bobbe, gewöhnen würde ich es nicht nennen. Vllt ähnlich wie beim TÜV, ist jedesmal auch unangenehm, aber mit der Zeit kommt die Routine und man kann abschätzen, was einen erwartet und fühlt sich davor nicht wie auf Kohlen...

@arzthelfer2000 : Ich hab das Gefühl, du hast Dir mehr den SM-Virus eingefangen als den MedFet-Virus! SM und MedFet haben ja viel mit Fantasy zu tun und die Vorstellungen und Gefühle, die man damit verbindet oder daraus entstehen.

Ich glaube, bei Dir stehen gar nicht so sehr die med. Behandlungen im Vordergrund sondern generell eine devote Ader.

Wahrscheinlich stellt bei Dir der MedFet nur ne Rahmenhandlung für deine Bedürfnisse dar. Die kannst du aber doch bestimmt auch wecken mit Fantasien von Szenarios wie eine Kontrolle beim Zoll, wo du gezwungen wirst Dich zu entkleiden oder wie etwa bei dem Klimakleber, was erst kürzlich Thema in den Medien war, der geklagt hat, dass er sich im Polizeigewahrsam nackt ausziehen musste.....

Alles Szenarios, die -nehme ich an- Dich genau so ansprechen wie Vorstellunegen im Med-Bereich... oder?

@arzthelfer2000 Aber was ist trotzdem so spannend für mich:

Die Macht, die der Assistent oder die Krankenschwester über mich hat. Sie sagt, ich soll mich ausziehen. Ich will es nicht, aber ich tue es. Sie machen vielleicht peinliche Prüfungen für mich, und ich muss tun, was sie sagen. (...) Ich darf keine Erektion bekommen. Die andere Person sieht mich nackt, aber ich nicht sie. Es ist so eine Macht. (...) Es ist nur das peinliche, wenn sie mich dominieren und ich mich ausziehen muss oder mein Poloch zeigen muss oder sie mich rektal untersuchen. Oder die völlig nackte Hautuntersuchung, wenn nur ich nackt bin, nicht der Arzt oder noch peinlicher, wenn auch ein Assistent im Zimmer ist.

Wisst ihr wie ich das meine?`Ist das ein medizinischer Fetisch? Oder ist es Dominanz? ist es eine CFNM Einstellung?

Ich schätze bei mir hat der med. Fetisch genau, wie du das beschreibst, angefangen: als Auslöser sehe ich bei mir auch peinliche Erlebnisse beim Arzt und das schon von Kindheit an. Und zwar auch wie bei dir unabhängig von besonderen Untersuchungsmaßnahmen sondern alleine durch eine Situation, die mir peinlich gewesen ist. Und das ging schon los mit den ersten Vorsorgen, an die ich mich erinnern kann, wenn ich mich ausziehen musste und nach den Hoden geschaut worden ist oder ob meine Vorhaut noch zu eng ist. Das war immer besonders schlimm, weil ich da in gewisser Weise überempfindlich bin und bei solchen Untersuchungen schon immer schnell eine Erektion bekommen habe. Und das hat alles dann natürlich immer nochmals viel peinlicher werden lassen für mich, vorallem wenn ich nicht alleine beim Arzt war, sondern noch eine Helferin mit dabei war oder meine Mutter. Das schlimmste war aber, dass das danach wie ein sich selbst verstärkender Mechanismus war. Immer wenn wieder so ein Arzttermin angestanden hat, musste ich unwillkürlich an eine mögliche ungewollte Erektion denken, ähnlich wie bei dir, und dann ist es auch prompt immer wieder passiert, und dieses Missgeschick bekam ich mit der Zeit auch gar nicht in den Griff, im Gegenteil das wurde eher schlimmer und hielt an sogar bis zur Musterung, wo mir das besonders peinlich gewesen ist. Also dass das besser werden würde und ich mich quasi dran hätte gewöhnen können, davon kann bei mir überhaupt keine Rede sein, im Gegenteil das hat sich wie in einer Spirale mehr und mehr gesteigert. Wie das jetzt wäre, weiß ich nicht, weil ich in dem Bereich seit nun über zehn Jahren nicht mehr untersucht worden bin, aber ich befürchte, dass es wieder so schlimm werden würde und ein entsprechender Arzttermin wieder wie in einer selbsterfüllenden Prophezeihung mega peinlich enden würde.

Aber ganz im Gegensatz zur Realität sieht es bei mir aus, wenn ich mir diese erlebten Untersuchungen wieder vorstelle und drüber nachdenke. Wohl ähnlich wie bei dir, das nennt man dann wohl med. Fetisch. Ob das viel mit Dominanz zu tun hat, wie du annimmst, wohl schon! Und CFNM spielt dabei sicher auch mit, bei mir waren da real jedenfalls immer auch Frauen beteiligt, die das Peinliche sicher ungewollt verstärkt haben für mich, auch in meiner Vorstellung.

Nagut ich dachte wenn man nicht auf die Untersuchung per se anspricht und selbst im aktiven Beruf keinerlei Gefühl zur weißen Erotik aufkommen lässt, dann hat sich die Sache gegessen.

Nein, das hat bei mir auch gar nichts mit realen Arztbesuchen zu tun. Erst heute Morgen war ich wieder als Begleitung in einer gynäkologischen Praxis mit dabei. Meine WE Fantasien beschäftigen mich so gut wie jeden Tag, und man könnte meinen beim Gyn zu sein wäre der allerbeste Nährboden dafür. Aber nicht nur regte sich dort nichts bei mir, nicht einmal ein einziger "geiler" Gedanke kam mir dazu in den Sinn - weder in der Praxis noch danach. Es ist bei mir schlicht Fantasie/Rollenspiele und Reales strikt getrennt - und zwar ohne, dass ich mich um diese Trennung aktiv bemühen muss. Ehrlicherweise bin ich durchaus etwas überrascht über die Rigorosität dieser unterbewussten Unterscheidung. Hätte man mich in der Vergangenheit gefragt, ob mich ein Besuch in der Gynäkologie erregen und meine Fantasie anheizen würde, hätte ich geantwortet: Vermutlich schon etwas.

Ich finde es interessant, bei wie vielen von euch beschämende/peinliche Erlebnisse der Auslöser eures Fetisches war, doch es macht Sinn. Bei mir waren es ebenfalls traumatische Erlebnisse, die dazu geführt haben, aber mit Peinlichkeit oder Scham hatten sie nichts zu tun.

Insgesamt ist es bei mir auch so, dass das Dominanzgefälle unverzichtbar ist für meine Erregung in der WE. Es gibt zwar Dinge und Begebenheiten, die mich schon von sich aus etwas erregen (z.B. Injektionen, Zäpfchen, klinische Räume, klinische Kleidung), aber diese Dinge für sich genommen sind in ihrer Wirkung auf mich beschränkt, wirklich spannend wird es erst in Kombination mit einem Machtgefälle - bei mir als Switcher sogar in beide Richtungen. Dann gibt es noch Dinge (z.B. Einläufe, gynäkologische Untersuchungen und einige andere), die mich für sich allein gestellt gar nicht anturnen, aber in einem Rollenspiel mit Machtgefälle plötzlich hochinteressant werden.

Daher komme ich zu dem Schluss: Die Dominanz ist der Kern meiner Lust, das medizinische Drumherum "nur" das Vehikel, um diese Dominanz zu erleben.

Alles in allem würde ich anhand dessen, was du geschrieben hast, @arzthelfer2000, dich genau so deutlich im Bereich der weißen Erotik verorten, wie mich selbst auch.

Ich denke, es gibt zwischen SM und weißer Erotik eine Schnittfläche, gerade wenn es in den Fantasien um verpflichtende Untersuchungen geht und wenn der Schwerpunkt nicht der physische Schmerz ist, sondern psychischer Druck oder Macht-Ohnmacht. Ein schwedischer Autor hat die Musterung mal als staatlich legitimierte Perversion bezeichnet. Das ist für mich als "Patientin" der Reiz (und auch das Erschreckende): Es ist sehr nahe an der Realität, auch wenn es glücklicherweise diese Trigger real immer seltener gibt und mir hilft das auch bisschen, wenn ich mir sagen kann: Nicht ich bin pervers, sondern diese real existierenden Sachen. Ist glaube ich auch der Grund, warum ich allen "freiwilligen” Untersuchungen nichts Erotisches abgewinnen kann. Da stehen das Helfen und die Gesundheit im Vordergrund. In allen diesen Situationen spüre ich auch nichts von Macht und Ohnmacht. Ein Arzt oder eine Ärztin haben normal keine Macht, weil alles freiwillig ist. Im Gegenteil: Eher ist es doch so, dass der Mediziner eine Art Dienstleistung erbringt und auch darauf angewiesen ist, dass der Patient zufrieden ist, denn sonst kann er die Praxis zumachen...

Mal eine interessante Diskussion, Danke dafür. Sicherlich viele Einzelgedanken, zu denen man etwas sagen könnte, dann wird der Beitrag aber zu lang. Für mich besteht die Faszination in diesem Thema wohl eindeutig in dieser Rolle, die man als Patientin einnimmt. Diese Rolle ist nunmal so komplett anders als die Rolle die man im "normalen Leben" spielt oder zu spielen hat (sei es aus Eigenantrieb oder durch exogene Erwartungen). Ich denke Begriffe wie Unterordnung und Demütigung sind Begriffe die sich hier überschneiden mit Dingen die man ja aus der schwarzen Erotik kennt. Kritiker werden sagen, beim richtigen Arzt kommt das natürlich nur bedingt vor, da es wohl zu einem modernen Arzt-Patientenverhältniss gehört, genau diese beiden Dinge möglichst klein zu halten. Aber der Kopf spielt nunmal mit, vielleicht nicht unbedingt wenn man wirklich beim Arzt sitzt. Vielleicht aber danach, vielleicht aber wenn man hier im Forum ein wenig zu fantasieren beginnt.

Dann Scham/Peinlichkeit, auch natürlich sehr relative Begriffe. Wann schämt sich ein Mensch? Das ist ja ein extrem subjektives Gefühl. Es soll ja Menschen geben, die schämen sich für gar nichts. Und ich glaube auch, dass die gesellschaftlichen Umstände hier eine große Rolle spielen. Nur so kann ich mir diese extreme Pofixiertheit der angelsächsischen Gemeinde hier erklären. Ich glaube sehr viele, die schonmal beim richtigen Arzt in irgendeiner Form intim untersucht wurden, kennen diese Gefühle in mehr oder wenig starker Ausprägung. Natürlich ist Scham aber auch ein Gefühl das man explizit auch abbauen kann. Durch Routine, durch Erlebnisse die dann doch anders waren als erwartet, durch Verarbeitung (das macht jede Frau und irgendwoher müssen die Kinder nun auch mal kommen).

Das was dieses Thema besonders macht ist glaube ich die Tatsache, dass hier Böse und Gut im Kopf derart stark miteinander ringen, dass dabei der Puls getriggert wird, so empfinde ich es zumindest.

Ich denke, es gibt zwischen SM und weißer Erotik eine Schnittfläche, gerade wenn es in den Fantasien um verpflichtende Untersuchungen geht und wenn der Schwerpunkt nicht der physische Schmerz ist, sondern psychischer Druck oder Macht-Ohnmacht. Ein schwedischer Autor hat die Musterung mal als staatlich legitimierte Perversion bezeichnet. Das ist für mich als "Patientin" der Reiz (und auch das Erschreckende): Es ist sehr nahe an der Realität...

Ja, Nähe zur Realität ist bestimmt ein gewichtiger Punkt für einige Phantasien und ein Schnittbereich zu SM besteht für viele wahrscheinlich auch, was das Machtverhältnis betrifft, aber ich glaube Medi.-Phantasien gehen über nur reine Domination-Vorstellungen hinaus: sonst würden ja auch harmlose Untersuchungen wie z.B. Größe messen oder Puls bei einer verpflichtenden Untersuchung schon als Anlass ausreichen; aber bei den meisten muss als Anlass ja noch irgend eine schambehaftete Aktion dazu kommen, die dann erst richtig triggert. Was ich nicht verstehe, warum man in dem Zusammenhang die Musterung als Perversion bezeichnen soll? Weil es verpflichtend war? Oder weil pervers ja außerhalb der Norm bedeutet: dass das Phantasien auslösen könnte, die nicht normgerecht sind??

@Bobbe

Die Musterung als staatlich legitimierte Perversion zu bezeichnen ist natürlich schon ziemlich überspitzt formuliert. Aber im Kern der Sache ist da schon was dran. In einem anderen Thread wurde ausführlich darüber diskutiert ob die Musterung insbesondere inklusive Untersuchung der Vorhaut, der Hoden und des Anus die persönlichen Rechte der zu musternden Männer zu Zeiten der allgemeinen Wehrpflicht (seit der Freiwilligenarmee ist die Situation eine andere) verletzt hat. Die Meinungen gingen weit auseinander: Von sinngemäß “ist doch alles halb so wild. Generationen von Männern haben das unbeschadet überstanden” bis zu sinngemäß “Die Musterung inklusive Untersuchungen im Intimbereich verletzen die persönlichen Rechte, wenn die allgemeine Wehrpflicht gilt.” ist so ziemlich jede Meinung vertreten worden. Ein zweiter Streitpunkt bei dieser Diskussion war die Frage ob die musterungspflichtigen Männer die intimen Untersuchungen hätten verweigern können und ob sie gewusst haben, dass sie das hätten verweigern können.

Meine ganz persönliche Meinung ist: Gesetzt den Fall es gibt die allgemeine Wehrpflicht und sie ist in Kraft ( in Deutschland ist sie ja schon seit einiger Zeit ausgesetzt worden), dann muss jeder zu musternde Mensch (egal ob Mann oder Frau oder nicht-binärer Mensch) VOR der Musterung schriftlich davon in Kenntnis gesetzt werden, was seine/ihre Rechte und Pflichten bezüglich der allgemeinen Wehrpflicht sind. Einige Diskutanten haben einiges an Informationen zusammengetragen, die belegen, dass die Aufklärung darüber, dass die medizinischen Untersuchungen im Intimbereich auch hätten verweigert werden dürfen bei den zu musternden Männern nicht oder nur sehr unzureichend erfolgt ist. Es hat wohl einige aber nur relativ wenige Kreiswehrersatzämter gegeben, die eine vorbildliche d.h. umfassende Aufklärung durchgeführt haben.

Meine ganz persönliche Meinung ist: Gesetzt den Fall es gibt die allgemeine Wehrpflicht und sie ist in Kraft ( in Deutschland ist sie ja schon seit einiger Zeit ausgesetzt worden), dann muss jeder zu musternde Mensch (egal ob Mann oder Frau oder nicht-binärer Mensch) VOR der Musterung schriftlich davon in Kenntnis gesetzt werden, was seine/ihre Rechte und Pflichten bezüglich dee allgemeinen Wehrpflicht sind.

Es gab bei der “Einladung” d.h. Anordnung zur Musterung in Form eines Briefes schon auch eine Aufklärung über die Pflichten nur die Rechte hat man wohl vergessen zu erwähnen. Jedenfalls stand dort nicht, dass die intimen medizinischen Untersuchungen auch hätten verweigert werden können. Wer um seine Rechte nicht weiß, kann sie auch nicht nutzen. D.h. es war nicht das Verschulden der jungen Männer gewesen, dass sie fast alle nicht wussten, dass sie die intimen Teile der medizinischen Untersuchungen hätten verweigern können.

@Beaxxx

Danke für deine Einschätzung; zur devoten Ader: Ja die medizinische Indikation ist mir dabei nicht wichtig. Ich hatte keine Erotik im Kopf, als ich Patientinnen bat, sich für eine Untersuchung frei zu machen. Wenn man bei mir als Patient etwas vornehmen muss, lässt es mich auch kalt. Aber sobald Scham rein kommt, oder ich das Gefühl habe, gehorchen zu müssen dann ist das absolut aufregend für mich. Ich würde auch nie auf die Idee kommen mir ein Zäpfchen zu geben, muss ich mich aber vor der fremden Frau ausziehen und das über mich ergehen lassen, regt es mich an. Immerhin bisher bei allen proktologischen oder urologischen Exams ohne Erektion. Wobei..... wäre das vielleicht gerade auch noch das i-Tüpfelchen an Erniedrigung? Hach was ist das spannend.

@Justus

Na klar wird es noch peinlicher wenn jemand zur Assistenz dabei ist. Noch mehr zur Schaustellung und entwürdigende Blicke von der anderen Seite aus. Das hat schon seinen Reiz. Dabei merke ich auch dass ich früher vielleicht zu abgeklärt war, weil ich mir nie Gedanken gemacht habe wie es für die Gegenseite ist. Man gerät halt in den Mittelpunkt, ist nackt und wird angeschaut. Ganz anders als ein FKK Spaß. Darf ich fragen wie man auf deine Erektionen reagiert hat?!

@LittleDevil

Mich lässt der Gynbereich kalt. Weil ich mich darin nicht sehe. Ich muss meine Scham spüren. Es geht da eher Richtung CFNM/CMNM, also ich nackt. Früher habe ich viele Frauen sich ausziehen lassen, das war professionell und Routine, der Job. Bestimmte Filme mit Gyn Szenen interessieren mich nicht, weil ich es nicht fühle. Schon garnicht wenn es zu P*rn wird. Wenn der Arzt mit seinem Werkzeug kommt, lol nein das ist mir zuviel Fantasie. Ich bin der nüchternde Realfan. Magst du erzählen wie du beide Richtungen / Seiten auslebst?

@Annette1997

Druck, Macht, Gefälle - ja das ist interessant. So geht es mir teilweise beim Psychologen, wenn ich Fragen beantworten muss, aber niemals zurück fragen darf. Beim Arzt muss ich mich ausziehen, ohne dass er sich auch nackt macht. Die Macht die man spürt ist herrlich. Und das will mir nicht in den Kopf wie man das im Spiel nachstellen kann. Vielleicht bin ich abgestumpft durch früher, lol.

@Isa

Ja ich bin auch begeistert wie gut mein Gefühl dahinter aufgenommen wurde und finde eure Tipps und Einschätzungen echt nützlich für mich, danke. Beim realen Arzt prickelt es bei mir, muss ich gestehen. Vielleicht sogar weil es nicht sein darf. Was habe ich alles über mich ergehen lassen müssen, was hatte ich für miese Schmerzen. Aber es war kein Spiel wo es akzeptiert ist, weil man sich ja anmachen will. Oder wo vllt. sogar eine Erektion erwünscht wird. Aber in real, da finde ich es noch "versauter" wenn man das Machtgefüge spürt, weil es was sexuelles passiert, aber nicht sexuell gemeint ist. Keine Ahnung ist eine Kopfsache bei mir.

An alle die mir so sympathisch und hilfreich geantwortet haben, möchte ich noch ein passendes Beispiel abgeben, wie ich mich fühle, was es vielleicht gut erklärt:

1.rede ich mit einer fremden Person darüber dass ich nun ein Klistier benötige ist das medizinisch neutral und ich verstehe den Sinn dahinter

2.bittet sie mich dann, auf die Toilette zu gehen und mir selbst das Klistier zu geben, ist das viel höher schambehaftet

3.macht sie das sogar selbst bei mir und ich muss mich halbnackt machen, ist das schon erregend

4.aber ist dann noch eine Lernschwester dabei und mustert mich währenddessen, das ist dann mein Point of Interest

Magst du erzählen wie du beide Richtungen / Seiten auslebst?

@arzthelfer2000 Als Switcher mit meiner Partnerin. Wir haben auch ein Spielzimmer, das ähnlich gut ausgestattet ist wie ein reales (Gyn-)Praxiszimmer. Dort spielen wir nach Lust und Laune, was uns gerade an Schabernack in den Sinn kommt. Es sind aber keine reinen Doktorspiele, sondern verbunden mit sexueller Komponente.

Ist glaube ich auch der Grund, warum ich allen "freiwilligen” Untersuchungen nichts Erotisches abgewinnen kann. Da stehen das Helfen und die Gesundheit im Vordergrund. In allen diesen Situationen spüre ich auch nichts von Macht und Ohnmacht. Ein Arzt oder eine Ärztin haben normal keine Macht, weil alles freiwillig ist. Im Gegenteil: Eher ist es doch so, dass der Mediziner eine Art Dienstleistung erbringt [...]

@Annette1997 Logisch gesehen hast du völlig Recht, bis auf ganz wenige Ausnahmen, hat ein Arzt keine Macht über den Patient, er macht Handlungsvorschläge (z.B. "Sie sollten aufhören zu rauchen", "heben Sie bitte Ihren Pullover an, damit ich die Lunge abhören kann" oder "Wann haben Sie zuletzt gegessen? Wir müssen eine Blutuntersuchung machen, um der Ursache Ihrer Symptome auf die Spur zu kommen") und man kann alles ablehnen. Für mich schwingt dort trotzdem überall eine Menge Autorität und daher eine Art de facto Zwang mit. Aufforderungen zu bestimmten Untersuchungen triggern sogar ein Stück weit meine PTBS - manche mehr, manche weniger. Ich kann also überhaupt nicht sagen, dass mich Arztbesuche wegen der Freiwilligkeit kalt lassen, im Gegenteil. Es turnt mich nur nicht an, das läuft alles separat.

Es ist natürlich richtig, dass Ärzte ihren Patienten nichts befehlen können. Aber das Potential zur Macht, zu Machtgefälle bis hin zu Machtmissbrauch ist auf jeden Fall vorhanden. Ärztinnen und Ärzte, die ihren Patienten mit Respekt begegnen, fühlen diese Macht nicht und deren Patientin ebenso wenig.

Die Macht kann sich sehr vielfältig zeigen. Z.B. bei Untersuchungen oder Behandlungen bei denen der Intimbereich des Patienten untersucht oder behandelt wird. Aber auch andere Formen der Macht gibt es. Ärzte können z.B. bei behördlichen Angelegenheiten Macht ausüben indem sie über Patienten schreiben (Diagnosen und teilweise biografische Details) sie müssen ihren Patienten weder fragen ob er damit einverstanden ist, was der Arzt über ihn schreibt, noch hat der Patient eine realistische Chance sich erfolgreich juristisch dagegen zur Wehr zusetzen.

In der Psychiatrie ordnen Ärzte immer mal wieder auch freiheitsentziehende Maßnahmen an.

Ärzte können auch Untersuchungen und Behandlungen verweigern. Teilweise kann das sachlich richtig sein, wenn es z.B. keine Indikation für eine bestimmte Behandlung gibt. Kann aber auch andere unsachliche Gründe haben.

Insgesamt lässt sich sagen, dass Ärzte am längeren Hebel sitzen.

Macht ist natürlich immer relativ. Selbstverständlich kann man jederzeit den Arztbesuch abbrechen, den Arzt wechseln oder auch gar nicht hingehen. Natürlich führt kein Arzt Untersuchungen durch ohne Einverständniss mit der/dem Patienten/in. Richtig ist aber aber auch, dass man Dinge die peinlich/intim oder sogar schmerzhaft sind, in Kauf nimmt, weil man sich dadurch einen gesundheitlichen Vorteil erhofft. Das ist auch der einzige Zwang, den es heute im Gesundheitswesen (noch) gibt, alles andere sind (längst) vergangene Zwänge aus nicht so schönen Zeiten....

In der Fantasie triggern Zwänge aber oft beide Seiten und sind Teil des Spieles.... Für mich sind Zwänge im Spiel dann realistischer, wenn eine Geschichte dahinter steht.... in kommunistische Zwangsuntersuchungen, die es vom Hörensagen mal gegeben hätte, kann ich mich 2024 einfach nicht so wirklich reinfühlen...

Ein Beispiel für die ganz reale Macht von Ärztinnen und Ärzten und der Ohnmacht von Patientinnen und Patienten.

Eine Frau, die die Ignoranz in einem deutschen Krankenhaus überlebt hat, schreibt:

„Die Frage, die ich mir seitdem immer wieder stelle: Wie ergeht es wohl Patient:innen, die aufgrund unterschiedlicher Barrieren, seien es sprachliche, kulturelle oder körperliche - sich nicht äußern können? Die nicht sagen können, was wo genau schmerzt? Die aus welchen Gründen auch immer, die sehr vielfältig sein können, nicht für sich selbst einstehen können oder wollen? Was ist mit diesen Menschen? Laufen sie Gefahr, in deutschen Krankenhäusern keine adäquate Behandlung zu bekommen? Falls ja, darf das in einem hochentwickelten Land wie unserem nicht sein. Und genau dafür möchte ich mit diesem Beitrag Awareness schaffen.“

Hier ist der ganze Artikel zu lesen https://de.linkedin.com/pulse/wie-mein-blinddarm-mir-die-unzul%C3%A4nglichkeiten-des-deutschen-moaca-bujvf

Das ist genauso Realität wie die tausenden von guten bis exzellenten medizinischen Behandlungen aller Art in unserem Gesundheitssystem.

Ich kann für mich sagen das auch mich vor allem das Schamgefühl und das Machtgefälle den Reiz ausmacht, gepaart mit den richtigen Sätzen. Das dies dann genau im Klinikbereich passiert ist waren unter anderem gewisse Trigger die ich in diversen Filmszenen gesehen habe, dort wird ja alles immer ein wenig überspitzt dargestellt.

Das Schamgefühl und auch das Machtgefälle entsteht ja auch dadurch das nur Patient/Patientin sich nackt ausziehen müssen und Arzt/Ärztin so wie Helfer/Helferin angezogen sind, alleine diese Tatsache verschiebt ja schon die Macht und wenn dann noch mehrere Personen im Zimmer sind.

Ich muss aber dazu sagen das es bei mir eine klare Kopfsache ist, beim "normalen" Arztbesuch passiert da rein gar nichts. Aber durch das lesen von Geschichten sowie durch das Kopfkino werden bei mir Gefühle ausgelöst die was mit mir machen, auch eine starke Erregung auslösen.

Im normalen Leben ist es schon so das dieses Machtgefälle gar nicht so stark ist, vor allem nicht mehr in der heutigen Zeit, ich denke auch das dies viel mit "Nostalgie" zu tun hat. Ich muss auch dazu sagen das ich persönlich sehr froh bin das es heute nicht mehr so ist.

Natürlich habe ich als Patient/Patientin die Möglichkeit jederzeit zu gehen bzw. den Arzt zu wechseln und das ist auch gut so. Real möchte man bestimmte Situationen gar nicht so erleben, aber in der Fantasie oder einem Rollenspiel wo es vorher festgelegt und in gegenseitigem Wollen und Zustimmen passiert ist es ja was ganz anderes.

Auch ist es heute so das selbst das Abhören der Lunge oft durch ein Shirt passiert und man sich dazu nicht mal freimachen muss, das kenne ich von früher noch anderes. Ich denke in der heutigen Zeit achten auch viele Ärzte immer mehr darauf das keine Situationen entstehen wo sich die Patienten vielleicht unwohl fühlen könnten oder eine Art Übergriffigkeit interpretiert werden kann.

@klitorispat

Im normalen Leben ist es schon so das dieses Machtgefälle gar nicht so stark ist, vor allem nicht mehr in der heutigen Zeit, ich denke auch das dies viel mit "Nostalgie" zu tun hat. Ich muss auch dazu sagen das ich persönlich sehr froh bin das es heute nicht mehr so ist. […]

Ich denke in der heutigen Zeit achten auch viele Ärzte immer mehr darauf das keine Situationen entstehen wo sich die Patienten vielleicht unwohl fühlen könnten oder eine Art Übergriffigkeit interpretiert werden kann.

Bei Krankheiten, die den Körper betreffen, habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht und glaube auch, dass die große Mehrheit der Ärztinnen und Ärzte sich korrekt verhalten und darum bemüht sind auch unangenehme und eventuell peinliche Untersuchung / Behandlungen für ihre Patientinnen und Patienten zügig und möglichst wenig unangenehm durchzuführen und dabei Schamgefühle nicht unnötig zu verletzen.

Weil Ärzte wie alle anderen auch Menschen sind, wird es unter den Ärzten wie in der Bevölkerung auch Personen geben, die sich über Grenzen hinwegsetzen und anderen Menschen Schaden zufügen. Ein sehr drastischer Fall ist die Vergewaltigungsserie in einer Bielefelder Klinik durch einen der Klinikärzte. Der Arzt hatte seine Opfer unter einem Vorwand betäubt und dann vergewaltigt. Die Frauen konnten sich wegen dee Betäubung gar nicht wehren und zumeist auch nicht bewusst an alles erinnern. Diese Verbrechensserie liegt noch nicht lange zurück. Das ist natürlich sehr selten, aber leider war es nicht das erste Mal und wird es auch nicht das letzte Mal sein, dass ein solches Verbrechen passiert.

Dass es früher in Arztpraxen und Krankenhäusern oft weniger respektvoll und teilweise alles andere als feinfühlig zuging, ist verglichen mit der Gegenwart bestimmt häufiger vorgekommen und ist gerade den Älteren teilweise noch aus eigener Erfahrung bekannt.

@passiverPatient

Nun ich wollte vor allem den Unterschied zwischen realem Arztbesuch und Fantasie bzw. Fetisch herausstellen und meine Sicht dazu wiedergeben.

Solche Geschichten wie diese Vergewaltigungserie, sind Verbrechen und abscheulich! Dies kann nur prinzipiell auch überall anders passieren durch K.O. Tropfen und so weiter, leider kann es überall und in jedem Bereich Menschen geben die sich an anderen Menschen vergehen, vergewaltigen und missbrauchen.

Die Faszination der Weißen Erotik betreffend ist denke ich viel "Nostalgie" wodurch das Schamgefühl und das Machtgefälle ausgelöst wird. Bei sehr vielen gewisse Trigger schon in der Kindheit gesetzt wurden. Wie gesagt in der früheren Zeit ging es oft noch anders zu.

@klitorispat Ja. Für mich ist es eine Sehnsucht nach einer Zeit, in der meine Mutter, eine Krankenschwester oder ein Arzt (meistens eine Frau) mich ausziehen ließ, mich abtastete, meine Genitalien manipulierte oder mir etwas in den Anus steckte und mir gesagt wurde, dass dies zu meinem Besten sei.