Blinddarm

Liebe Interessierte der weißen Erotik,

eine Frage: Hat jemand von euch ein besonderes Interesse d.h. einen Fetisch auf den Blinddarm bezogen? (korrekterweise Wurmfortsatz (Appendix) genannt, ich bleibe aber mal bei der umgangssprachlichen Bezeichnung)

Es hört sich wahrscheinlich total bescheuert an aber ich finde die Vorstellung am Blinddarm operiert werden zu müssen sehr erotisch. Das geht bei mir leider nicht mehr, da mir schon vor längerem der Blinddarm entfernt werden musste. Gibt es andere „Patienten“ mit dem gleichen Fetisch oder „Ärzte“, die es besonders elektrisiert ihre Patientin oder ihren Patienten am Blinddarm zu operieren?

Ich schließe mich an und finde das Thema Blinddarm (-entzündung, -operation) ebenfalls spannend, sowohl wenn ich mich in die Rolle des Chirurgen hinein versetze als auch in den Patienten.

Der Blinddarm liegt in der Nähe der Geschlechtsorgane und das mag durchaus eine gewisse Erotik erklären. Allerdings triggert mich der Blinddarm, die Entzündung des selbigen und die OP noch einmal ganz besonders. Eine Leistenbruch-OP ist auch sehr nahe an der „heißen“ Zone, hat aber für mich nicht das gleiche erotische Potential. Ist verrückt, aber wo die Liebe ähm der Fetisch eben hinfällt 😉

Gibt’s hier vielleicht Leute im

Forum, die wenn schon nicht speziell für den Blinddarm so doch aber einen Fetisch für den Bauch haben?

Die gibt es, aber eher im Englischsprachigen Teil des Forums. Im Deutschsprachigen geht es hauptsächlich um Fiebermessen und anale Spielarten, mich reizt das auch nicht. Und leider auch immer wieder Diskussionen und Verurteilereinen, was alles "normal" ist und was nicht. Aber das wirste überall haben.

Danke für den Hinweis! Dann werde ich mal schauen was dort zum Thema Blinddarm und Bauch zu finden ist. 🤔😂

Ich finde das Thema auch faszierend. Ich habe den Blinddarm mit klassischem Bauchschnitt entfernt bekommen und das finde ich noch einmal spannender, weil man halt aufgrund der Narbe sofort sieht, dass ich eine Blinddarm-OP hatte. Da seit Jahrzehnten vor allem per Bauchspiegelung operiert wird, sieht man sie klassische Narbe immer seltener - für uns Fetischisten schaden, für die Patientinnen und Patienten vermutlich besser.

Ich stimme zu. Für die Patient/innen ist die laparoskopische OP natürlich schonender, aber deutlich reizvoller finde ich die klassische Blinddarmoperation mit einem Bauchschnitt und die verbleibende Blinddarmnarbe.

Ja die Blinddarmoperation ist schon eine besonders intime Sache. OP‘s an den Geschlechtsorganen sind per se intim, aber die Diagnose und Behandlung einer Blinddarmentzündung lädt dazu ein „Abstecher“ zwischen die Beine zu machen. Und was mir besonders gut gefällt, ich kann solange ich in Narkose bin nur darauf vertrauen, dass der Arzt oder die Ärztin meine Intimsphäre nicht verletzt. Sollte sich aber jemand in den Aufwachraum „verirren” und bemerken, dass ich trotz Bewusstlosigkeit offensichtlich Schmerzen habe und sich meinen Bauch anschauen, gibt es keine Garantie dafür, dass der gute „Geist” nicht nur Schmerzmittel verabreicht sondern auch prüft ob die anderen Organe im Unterleib eventuell auch Schmerzen hervorrufen. Dem ist zwar nicht so, dass weiß man aber immer erst hinterher 😉

Blinddarm-OPs haben auf mich ebenfalls einen besonderen Reiz. Ich bin bislang im realen Leben verschont geblieben (und auch ehrlicherweise mehr froh als traurig darüber), aber die Vorstellung im Kopfkino fasziniert mich sehr und reale Erfahrungen anderer finde ich ebenso spannend wie sichtbare Narben. Der klassische Bauchschnitt ist hierbei für mich eindrucksvoller als eine Bauchspiegelung - aber auch dieser kann ich einen Reiz abgewinnen.

Hallo Apfelsaft,

interessierst Du Dich in der Rolle als Arzt oder als Patient für das Thema Blinddarm, Blinddarmentzündung, Blinddarmoperation?

Tatsächlich finde ich beide Seiten spannend, es kommt aber auf den Kontext an.

Ich finde das Thema Blinddarm-Op auch sehr interessant. War schon ein paar mal wegen Verdacht auf eine Appendizitis (Blinddarmentzündung) im Krankenhaus und ich fand vor allem die Untersuchung sehr spannend.

Ja, die Untersuchungen und wenn nötig die Vorbereitung auf die OP, die Operation selbst und die Genesung im Krankenhaus mit Verbandswechsel, ggf. Drainageschlauch ziehen usw. ist sehr vielseitig und immer in der Nähe des Intimbereichs 😉

Zugegebenermaßen ist bei einem akut entzündeten Blinddarm nicht der richtige Zeitpunkt zum Genießen aber eine nachgespielte Appendizitis ist zumindest für mich als Patient etwas ganz besonderes.

Bei meiner Blinddarm Operation 1983 habe ich eine Schlafspritze in die Pobacke bekommen. Nach dem Einstich habe ich gejammert. Da hat die Schwester ganz empört gesagt:"ich habe doch noch gar nicht eingedrückt!" Das Einspritzen hat dann sehr gebrannt. Als die Schmerzen nachgelassen haben, wurde ich müde.

Nach der Operation habe ich Zäpfchen gegen die Schmerzen bekommen.

Nach 3 Tagen habe ich ohne Ankündigung einen Einlauf bekommen. Die anderen 2 im Zimmer haben alles gesehen!

Wie alt warst du denn damals? @hildegard

Da war ich 11 oder 12 Jahre alt.

Der Blinddarm in der Kunst

"Eine Blinddarmoperation im Militärkrankenhaus“ von F. Dodd

https://www.kunstkopie.de/a/francis-dodd/eine-blinddarmoperation-im-militaerkrankenhaus.html

“Operation“ von C. Schad

https://www.lenbachhaus.de/entdecken/sammlung-online/detail/operation-30015835

Eine offene Blinddarmoperation ist nicht gerade appetitlich anzuschauen, dennoch ist sie auf Bildern festgehalten worden. Der Blinddarm übt anscheinend eine gewisse Faszination aus. Vielleicht auch wegen der Gefahr die ein entzündeter Blinddarm für Patienten ohne die modernen Behandlungsmethoden haben kann.

Ich hoffe, es kommt niemand auf dumme Ideen, aber der Typ schrieb Medizingeschichte und rettete damit wohl sein Leben:

https://www.stern.de/panorama/wissen/als-leonid-rogosow-sich-in-der-antarktis-selbst-den-blinddarm-entfernen--musste-7923240.html

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Leonid_Rogosow

Unbehandelt kann schnell zum Tod führen

https://www.stern.de/panorama/wissen/als-leonid-rogosow-sich-in-der-antarktis-selbst-den-blinddarm-entfernen--musste-7923240.html

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Leonid_Rogosow

Sehr interessant. Der Mann hatte aber keine Alternative

Ich kann aus dem Jahr 2016 berichten. Meine Freundin klagte über wiederkehrende und nach einer gewissen Zeit anschwellenden Bauchschmerzen. Sie frohr, trotz zwei Decken... Sprich konnte kaum die Körpertemperatur halten. Verdacht auf Blinddarm.

Alsbald ging es in die Notaufnahme. Gynäkologische Untersuchung mit Verdacht auf Adnexitis. Es folgte eine LSK, worauf der Befund: Blindarmentzündung sowie Adnexitis.

Ich war natürlich bei der Untersuchung dabei, im Nachhinein war das selbstredend sehr "faszinierend"...

Besonders als ich ein paar Stunden die ersten Worte vernahm... Schatz, ich habe kein Höschen an. 🤭

Glaubt mir: ich hatte ne Heiden Angst. Hoffentlich geht alles gut.

Der entzündete Blinddarm kann den benachbarten Eierstock infizieren und dann zur Eierstockentzündung (Adnexitis) führen oder auch umgekehrt. Dann greift die Entzündung von den Eierstöcken auf benachbarte Organe wie z.B. den Blinddarm über. Wo die Entzündung zuerst war, ist womöglich gar nicht mehr zu ermitteln.

@gyn Hoffentlich es alles gut gegangen und deine Freundin ist wieder vollständig gesund geworden. Aber auch für die Angehörigen ist es eine Tortur. Ich möchte jedenfalls nicht in deiner Haut gesteckt haben.

Ja, es ist alles gut gegangen. Der Blinddarm wurde entfernt. Zum Glück konnte die Infektion mit einer dreifach Antibiose eingedämmt werden.

Dazu musste sie aber eine Woche intravenös behandelt werden.

Ich habe mir drei Wochen Urlaub genommen um mich um sie zu kümmern.

Sehr beeindruckend, die Sache mit Leonid Rogosow.

Aus solchen Gründen muss es doch früher teilweise üblich gewesen sein, dass man sich vor längeren Reisen in Gebiete ohne oder mit geringer medizinischer Versorgung vorsorglich hat den Blinddarm entfernen lassen.

@Dr S K Alpell Das habe ich auch mal gelesen. Wie wurde es denn früher in der Seefahrt gemacht als es die Blinddarmoperation zwar schon gab aber die Möglichkeiten kranke Seeleute an Bord zu behandeln oder dorthin zu bringen wo ihnen medizinisch geholfen werden konnte noch eingeschränkter waren als heute?

Gute Frage... wenn es keine Möglichkeit gab, kurzfristig einen Hafen anzulaufen, hatte der Betroffene wohl schlechte Karten... :-(

@Dr_S_K_Alpell In vielen Regionen der Erde wo weit und breit kein Arzt geschweige denn ein Krankenhaus in der Nähe ist kommt die Blinddarmentzündung viel seltener vor als in den sogenannten hochentwickelten Ländern. Als Erklärung für diesen Effekt habe ich mal gelesen dass in Ländern mit hohen hygienischen Standards im alltäglichen Leben Durchfallerkrankungen vergleichsweise selten sind und der Blinddarm genauer gesagt der Wurmfortsatz (Appendix) als Reservoir für Darmbakterien dann relativ überflüssig ist und als mutmaßliches Teil des Immunsystems (vergleichbar mit den Mandeln) dann aus "Langeweile” “Unfug” macht und sich bei manchen Menschen entzündet. Aber auch unter den Industrienationen gibt es große Unterschiede. Deutschland ist schon immer Spitzenreiter bei Blinddarmoperation gewesen. Ich denke aber mal nicht dass die Menschen in beispielsweise Dänemark seltener Blinddarmentzündungen bekommen sondern nur seltener operiert werden.

Heutzutage mit der Antibiotikatherapie gibt es bei Blinddarmentzündungen eine oftmals erfolgreiche Alternative zur Appendektomie. Schiffe die große Stecken übers Meer zurücklegen und im Notfall keinen Hafen in wenigen Stunden erreichen können sind wahrscheinlich auch entsprechend mit Medikamenten ausgestattet.

Aus solchen Gründen muss es doch früher teilweise üblich gewesen sein, dass man sich vor längeren Reisen in Gebiete ohne oder mit geringer medizinischer Versorgung vorsorglich hat den Blinddarm entfernen lassen.

Es gibt immer noch Regelungen, z.B.:

https://futurezone.at/digital-life/aerzte-suedpol-antarktis-blinddarm-operation-station-blutvergiftung/402563810

https://www.focus.de/gesundheit/news/ungewoehnliche-bedingung-villa-las-estrellas-wer-in-diesem-dorf-leben-will-muss-sich-vorher-operieren-lassen_id_9527657.html

Interessant auch vor 12 Jahren, als die OP "vor Ort" war, die Anästhesie aber von Deutschland aus geleitet wurde:

https://www.aerzteblatt.de/archiv/82321/Telemedizin-in-der-Antarktis-Blinddarm-OP-im-ewigen-Eis

Ich weiß, dass bei größeren Kreuzfahrten ein Schiffsarzt dabei ist, der auch in der Lage ist, Operationen zu machen.

Sehr interessant, dass es solche Regelungen noch gibt.

Ok, dann kann man sich ja auch, wenn man den Blinddarm noch hat, unbesorgt auf eine Kreuzfahrt begeben. 😉