Guten Morgen, Ihr Lieben.
da ich nun schon öfter zu meiner Faszination (auch Fetisch genannt) befragt wurde, möchte ich nicht nur wieder in einer weiteren PN meine umfangreichen Gedankengänge zu diesem Thema offenlegen.
Diese sind für mich dafür zu vielschichtig und bestehen nicht nur aus Anatomie oder rein abstrakter, klinisch steriler Beobachtung oder sonstiger objektiver, wissenschaftlicher Betrachtungsweise sondern schließen auch Gefühle mit ein. Das heißt nicht, dass ich jedesmal in Gefühlsausbrüchen sexueller Erregung vergehe wenn ich an das Herz denke. Dennoch umfaßt das Thema “Herz” und meine Gedanken dazu auch das. Nachfolgend möchte ich versuchen, Euch meine Gedanken dazu näher zu bringen. Ich weiß, dass ich vieles nur oberflächlich streifen werden aber das Thema ist für mich allumfassend. Damit ich aber auch nichts für mich absolut wichtiges vergesse werde ich teilweise bereits geschriebenes zitieren, was ich zu entschuldigen bitte.
Einer der wichtigsten Gründe ist für mich, dass das Herz nicht lügt. Wir können es nicht beeinflussen, verstellen, oder verheimlichen. Ich meine nicht sportliche Aktivität, die ganz sicher beeinflußt, wie schnell unser Herz schlägt. Ich meine, dass das Herz ganz deutlich “sagt” was es “denkt” und “fühlt”. Es reagiert direkt auf Emotionen, die wir manchmal noch nicht einmal vor uns selbst eingestehen möchten: Trauer, Freude, Angst, Erregung. Wie oft bin ich schon nachts wegen irgend etwas aufgewacht, erschrocken von Dem was ich geträumt habe und wußte nicht mal mehr, was das war. Nur das mir das Herz - wie man so treffend sagt - bis zum Hals geklopft hat, das habe ich noch gespürt und mich gefragt was es wohl dazu gebracht hat, so zu reagieren. Das Herz ist tief in unserem Inneren verborgen und so können andere es von außen nur wahrnehmen, wenn es untersucht wird. Dabei ist es egal ob man es abhört (z. B. Stethoskop), oder ansieht (z. B. Ultraschall, EKG, oder MRI). Sobald es untersucht wird, MUSS es seine Geheimnisse preisgeben.
Diese Gedankenrichtung ist für mich allein schon deshalb faszinierend weil sie das Objektive mit dem Subjektiven, die Wissenschaft mit der Gefühlswelt verbindet.
Man kann die Gedanken aber auch noch auf eine ganz andere Ebene schicken.
Mir geht es jedenfalls ab und an so, dass ich in meinen Ohren meinen eigenen Herzschlag pochen höre. Das geschieht bei mir im Liegen. Das ist dann nicht unbedingt laut und schnell, aber doch so present, dass ich darüber nachdenke. Und dann kommen mir auch ganz andere Gedanken. Ich denke zum Beispiel darüber nach wie mein Herz in mir pumpt, wie es sich dabei zusammenzieht und entspannt… und dann “sehe” ich vor meinem geistigen Auge ein Bild davon…
und dann erweitert sich dieses Bild und ich “sehe” wie das Herz der Person neben mir gleichzeitig schlägt - und das der Personen in der Wohnung über mir - und unter mir - und der Personen in den Nachbarhäusern und den anderen Städten und anderen Ländern und auf anderen Kontinenten…. und am Schluss “sehe” ich die Welt vor mir und stelle mir vor wie laut es wäre und wie wild es aussehen würde wenn man das WIRLKICH sehen und hören könnte. Und jedes hat seinen eigenen Rhytmus und schlägt anders als das nächste … ganz individuell und einzigartig.
Und all die vielen Lebewesen auf unserem Planeten, vom großen Wal zum kleinen Vogel tragen dieses wundervolle, lebensbringende Geheimnis in sich.
Ich habe an anderer Stelle schon einmal geschrieben, dass ich in meinen Ausführungen nicht besonders wissenschaftlich bin und dass ich nicht sagen kann wie welche Klappe heißt und wie welcher Abhörpunkt. Das mag daran liegen, dass ich es unbedingt vorziehe Patientin zu sein. Oder dass ich mir diese Details einfach nicht merken kann. Ich weiß es nicht. Was ich weiß ist, dass mich dieses kleine kraftvolle Organ in unserem Inneren unwarscheinlich fasziniert.
Schließen möchte ich mit einem dritten Punkt, der auch immer wieder mal zur Sprache kommt.
Das Thema Herz mit allem was dazu gehört und die Frage nach der Erotik und Sexualität.
Ich persönlich finde dass sich das nicht ausschließt… solange BEIDE Sex oder Erotik als Ziel sehen.
Aufgrund der oben genannten Ausführungen bin ich oftmals schon alleine vollkommen erfüllt davon wenn sich jemand daran erfreut mein Herz zu erforschen, ohne dabei an Sex zu denken, weil es sonst nur als “Mittel zum Zweck” benutzt würde.
ABER
Wenn ich Sex haben möchte und mein Partner auch, oder wenn wir beide es unter eine erotische Überschrift stellen wollen, warum soll ich das erotische Ereignis nicht aufwerten durch Etwas, das mir sehr viel bedeutet und für mich einen hohen Stellenwert einnimmt. Dadurch entwerte ich es nicht, sondern es bereichert einen anderen Aspekt meines Lebens. Die Kombination aus obigen Auführungen bedeutet für mich aber auch dass ich nervös bin und es mich anregt und durchaus auch erregt, wenn ich untersucht werde, weil ich mein Innerstes offenbaren muß und ich keinen Einfluss darauf habe. Aus dieser Art von Hilflosikeit resultiert eine gewisse Scham, weil man keine Kontrolle mehr über das hat was mit einem geschieht und das ist für mich im erotischen Bereich nochmal besonders.
Hier schließt sich nun der Kreis und die Gedanken verknüpfen die Erotik mit der Wissenschaft. Das Herz zu untersuchen / untersuchen zu lassen während man erotisch intim mit dem Partner ist, zu hören / abhören zu lassen wie es schneller schlägt wenn es Erregung zeigt, zu sehen / zu zeigen wie es kräftig pumpt während man auf erotischen Pfaden gedanklich und körperlich unterwegs ist. Das ist für sich gesehen Faszination genug, die aber sicherlich nicht nur für mich auch wieder anregend oder erregend sein kann.
Was davon technisch möglich ist oder nicht weiß ich nicht. Manche Untersuchungen kann man ja schon mangels entsprechender Gerätschaften nicht vornehmen (z.B. MRI). Andere, wie eine bildgebende Ultraschalluntersuchung, dürfte eventuell an den warscheinlichen Bewegungen scheitern, welche üblicherweise bei einer intimen Interaktion stattfinden, wobei ich es mir ganz außergewöhnlich vorstelle, wenn mein Herz und seine Funktion bei einem Orgasmus bildlich dargestellt würden. Inwieweit ein EKG “verwackelt” weiß ich nicht. Und auch wenn man/Frau nicht stöhnt… schneller und damit lauter Atmen wird sicherlich damit einher gehen. Inwieweit man den Herzschlag dann noch störungsfrei genießen kann entzieht sich gleichfalls meiner Kenntnis.
Hiermit glaube ich das Wesentliche niedergeschrieben zu haben in der Hoffnung dass das was ich verfasst habe auch einigermaßen verständlich und nachvollziehbar ist. Vielleicht schaffe ich es irgendwann das ganze noch auf der englischen Seite einzustellen… mal sehen.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich an Euren Gedanken gleichfalls teilhaben lasst.
Liebe Grüße
classic