@welfenrv
Ich muss jedes Jahr zur Darmspiegelung, da bei mir die Polypen wie die Pilze wachsen. da werden im Durchschnitt jedes mal etwa 3-5 Stück davon entfernt. Seit einigen Jahren lasse ich die Darmspiegelung immer ohne Sedierung machen, denn ich möchte schon sehen, was der Arzt macht. Meine letzte Darmspiegelung war im Juli und da hatte ich auch gleich eine Magenspiegelung mit machen lassen, da ich schon länger einen Reflux habe. Auch da hatte ich die Magenspiegelung ohne Sedierung, nur mit örtlicher Betäubung machen lassen. Wichtig ist nur, dass das Spray zur Rachen Betäubung genügend Zeit hat, um seine Wirkung voll zu entfalten, sprich etwa gut 5 Minuten.
Bei mir wurde die Betäubung im Sitzen auf der Liege gemacht. Ich musste meinen Mund weit öffnen, dann wurde von der Arzthelferin 5x tief in den Rachen gesprüht und musste ich schlucken. Es wurde dann noch einmal 5x in den Rachen gesprüht, wobei ich nicht schlucken durfte. Danach musste ich noch einige Minuten sitzen bleiben, bevor ich mich auf die linke Seite auf die Liege legen durfte. Den bitteren Geschmack des Xylocain Sprays kannte ich ja und das Gefühl, wenn im Mund alles Pelzig wird. Dann wurde eine Nierenschale vor meinen Mund gestellt und ich bekam den Beißring in den Mund, welcher mit einem Gummiband um den Kopf fixiert wurde. Nun musste ich den Kopf nach vorne zur Brust neigen und der Arzt nahm das Instrument in die Hand. Er winkelte die Spitze etwas an und die Arzthelferin bestrich das Instrument mit Xylocain Gel. Dann führte er das etwa 12mm dicke Endoskop durch den Beißring in meinen Mund und forderte mich auf, zu Schlucken und gleichzeitig durch die Nase zu atmen. Als die Spitze des Endoskopes meinen Rachen passierte, musst ich schon etwas Würgen. Die Arzthelferin beruhigte mich und sagte immer “Schlucken, Schlucken, …. und das Atmen nicht vergessen”. Ich konnte an der Beschriftung des Endoskopes sehen, dass es immer weiter rein geschoben wurde und der Arzt bei etwa 60cm stoppte. Dann meinte er, dass er jetzt Luft in meinen Magen pumpen würde. Ich bekam darauf hin so einen unangenehmen Druck im Bauch wie bei starken Blähungen, musste mehrfach Rülpsen und etwas Würgen. Dann schob er das Endoskop noch etwas weiter rein, etwa bis 90cm, also fast bis zum Anschlag. Danach zog er das Instrument langsam etwas zurück und die erste Gewebeprobe wurde entnommen. Dazu wurde so eine lange Sonde mit einem Greifer am vorderen Ende in das Endoskop geschoben und ich konnte am Monitor sehen, wie er ein kleines Stück Gewebe aus der Magenschleimhaut zwickte. Das wiederholte er noch an drei weiteren Stellen im Magen, danach zog er das Endoskop langsam weiter zurück bis zum Mageneingang. Da konnte ich auch deutlich sehen, dass dieser nicht ganz Dicht machte und der Bereich um den Mageneingang stark gerötet war. Nun zog er das Endoskop weiter langsam zurück und schaute sich noch die Speiseröhre genau an, aber da war alles ok. Die letzten 20cm etwa, als die Spitze des Endoskopes den Rachen passierte waren noch einmal unangenehm. Die ganze Untersuchung hat gerade einmal etwas mehr als 5 Minuten gedauert und war gut auszuhalten.
Oft wird da zu kurz gewartet und die Wirkung ist noch nicht voll eingetreten, dann kommt es schon zu stärkerem Würgen. Das hatte ich bei der Letzten Magenspiegelung davor, die hatte ich auch ohne Sedierung machen lassen. Das war eine andere Praxis, da wurde weniger gesprüht und das schon, als ich auf der Seite auf der Liege lag. Kaum war der Rachen eingesprüht, bekam ich schon den Beißring in den Mund und die Untersuchung begann. Die lokale Betäubung hatte noch gar nicht richtig eingesetzt, da schob mir der Arzt schon das Endoskop in den Mund. Beim Einführen als die Spitze des Instrumentes meinen Rachen passierte, musste ich schon sehr stark Würgen, das war äußerst unangenehm. ich fühlte mich auch irgendwie nicht wohl bei dem Arzt, der ist ziemlich ruppig vorgegangen. Man hat deutlich gespürt, dass ihm das nicht gepasst hatte, dass ich keine Sedierung wollte.
Insgesamt zurück blickend, würde ich die Magenspiegelung jeder Zeit wieder nur in örtlicher Betäubung ohne Sedierung machen lassen. Passiert ja nicht zu häufig, dass man seinen Körper mal von innen sieht.
So eine Sedierung hat aber auch was für sich, hatte ich bei den ersten Darmspiegelungen so machen lassen. Das geht dann echt schnell, dass du weg bist. Du siehst, wie die Arzthelferin die aufgezogene Spritze an deinem Zugang ansetzt und dann das weiße Zeug langsam in deine Adern drückt. Zuerst merkst du ein starkes Brennen, das langsam den Arm noch oben wandert. Dann wenige Sekunden später merkst du, wie dir ganz Schwummrig wird und du Müde wirst. Was dann passiert, bekommst du überhaupt nicht mehr mit, nur dass du einige Zeit später aufwachst und dich nicht erinnerst, wie du in den Aufwachraum gekommen bist und dass überhaupt eine Untersuchung stattgefunden hatte. Ein Nachteil hat die Sache, du fühlst dich den ganzen restlichen Tag sehr Müde und etwas Benommen.