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Aufrufe: 4414 Created: 2011.12.23 Updated: 2011.12.23

Der Besuch oder „Eine zufällige Sonntagsbegebenheit.“

Teil 1 - Überraschender Besuch

Es ist einer jener warmen Sonntagnachmittage, an denen man nichts vor hat und eigentlich nur mal ausspannen möchte. Ich sitze unter einem großen Kastanienbaum im Park und genieße die Spätsommersonne, die orangerot wärmend durch die Blätter glitzert

Das Buch, das ich mitgebracht hatte, liegt geschlossen neben mir, ich bin sogar zu faul zum Lesen. Ich überlege, was ich sonst noch anstellen könnte, nichts anstrengendes, aber ein bisschen was könnte ich doch schon noch machen heute

Louisa, geht es mir durch den Kopf, ich könnte mal wieder Louisa besuchen. Es wäre schön, sie mal wieder zu sehen

Ich krame nach meinem Handy und muss feststellen, dass der Akku mal wieder den Geist aufgegeben hat. Blödes Ding. Aber eigentlich wohnst Du ja nur ein paar Häuserecken entfernt, da könnt ich doch einfach mal bei Dir aufschlagen und fragen, ob du vielleicht Lust hättest, mit mir ins Gartencafe zu kommen

Langsam erhebe ich mich aus meiner Sommerfaulheit und schwinge mich auf mein Fahrrad. Holpernd geht es kreuz und quer über die Wiesen des Parks bis ich deinen Häuserblock erreicht habe, fahre durch großen Torbogen in den Innenhof und parke mein Fahrrad vor der zweiten Häuserreihe. Auf der Wiese spielen Kinder Federball, sonst ist niemand zu sehen. Scheint so als ob alle müde wären heute. Die Haustüre steht offen und ich poltere die Treppen hinauf bis in der ersten Stock. Es ist ein schöner Altbau aus der Jahrhundertwende, der damals für die reicheren Leute gebaut war. Die Decken im Treppenhaus tragen heute noch teilweise den alten schönen Stuck und die Farbornamente von damals

Louisalein wird wohl nicht zu hause sein bei diesem schönen Wetter, denke ich und drücke beinahe schon erwartungslos den Klingelknopf an deiner Wohnungstür. Nichts passiert. Ich klingle nochmals, klopfe, erst vorsichtig, dann stärker. „Louisa, bist Du da?“. Immer noch keine Reaktion. Ich greife nach der Türklinke und bemerke, dass die Tür unverschlossen ist. Im Bad gluckst die Dusche „Louisa? Jemand zuhause? Ich bin’s Mike!“. Das Glucksen verstummt

„Mike! Was für eine Überraschung! Ich dusche gerade, bin aber gleich fertig. Das ist ja schön, dass du mal wieder kommst. Mach es Dir bequem, wo Du magst.“ „Ja super!“ antworte ich, „lass dir Zeit, ich hab’s nicht eilig.“ Im Bad gluckst es wieder. Ich schlendere durch den Flur und biege in dein Wohnzimmer ein. Du hast ein bisschen umgeräumt, seitdem ich das letzte Mal bei dir war. Gefällt mir gut

Mein Blick schweift über deine Möbel. Plötzlich bleibt er an einem glitzernden Etwas hängen: In der Vitrine liegt ein Samttuch, das sich wohl unbeabsichtigt aufgeschlagen hat

Im Tuch entdecke ich eine wundervolle Sammlung alter Arztinstrumente! Spatel, Ohrenspiegel, Perkussionshämmerchen, ein altmodischen Stethoskop mit roten Gummischläuchen und sogar eine alte Glasspritze mit Nadeln

Doch dann entdecke ich noch Instrumente, die mir den Atem stocken lassen: Eine ganze Sammlung alter Spekula, in allen Varianten, zwei- und dreiblättrig, und sogar ein Analspekulum

Wow! Sind die gruselig! Wo hat sie denn das aufgetan frage ich mich. Ich bin fasziniert von diesen alten Instrumenten, was könnten die alles erzählen...? „Hi Mike!“ tönt es plötzlich hinter mir und ich plumpse zurück in die Realität

„Louisa, Liebes, ich dachte ich schau mal vorbei. Gut siehst Du aus, wie geht es Dir?“

Du stehst in der Tür, ein Handtuch um den Kopf geschlungen und den Badenmantel locker zugebunden. Wir tauschen ein Freundschaftsküsschen auf die Wange

„Mir geht es bestens, ich bin nur ein bisschen vernachlässigt“. Ein Grinsen huscht über dein Gesicht als du deinen Verwöhnstab von der Couch nimmst und ihn in die Vitrine räumst, als sei es das Normalste auf der Welt. Du überraschst mich immer wieder. Ich habe bestimmt rote Ohren bekommen, muss jetzt aber auch Grinsen. „Hattest du noch was vor?“ „Das eilt nicht.“ Dein Lächeln ist unnachahmlich. „Wie geht es dir, Mike? Hab dich schon vermisst.“ „Ging mir auch so. Deshalb bin ich ja mal wieder hier. Ansonsten geht’s mir super.“ Ich blicke mich um zur Vitrine, deren Inhalt mir nicht aus dem Kopf gehen will

„Ähm, ich will ja nicht neugierig sein, aber sag mal, woher hast Du denn die alten Instrumente, da in der Vitrine? Die sind ja total cool!“ „Mein Chef zieht um in eine neue Praxis. Dort war früher mal eine Gyn-Praxis drin, die aufgelöst wird, altershalber. Und da dachte ich, bevor die die schönen alten Sachen einfach wegwerfen, schau ich mal, was ich davon noch gebrauchen könnte. Gefällt es Dir?“ „Ich bin total fasziniert von den alten Teilen. Darf ich die mal anfassen?“ So langsam werde ich nervös

„Klaro darfst Du! Nimm sie einfach raus!“ Du öffnest die Vitrine. Langsam nehme ich jedes Teil aus dem Tuch, betrachte es von allen Seiten und probiere aus, wie es funktioniert

„Ein seltenes, schönes Stück, das dreiblättrige Vaginalspekulum.“ Ich schiebe es in meine hohle linke Hand und spreize es mit der rechten auf, dass sich die Hand weitet. „Sieh mal, so funktioniert das.“ „Kennst Du Dich damit aus? Sag woher?“ beginnst du zu bohren

„Na ja, eigentlich nicht wirklich. Ich wollte mal Arzt werden. Aber Du weißt ja, es kommt meist anders als man möchte. Als Zivi auf der Gyn hab ich mir einiges angeeignet und abgekuckt, ein Doktor bin ich aber deshalb noch lange nicht.“ „Echt? Du wolltest mal Arzt werden? Haste nie erwähnt. Na dann warte mal, ich hab noch was viel besseres. Wenn du dich für solche Sachen interessierst, wir Dir das gefallen

Hatte leider keinen Platz mehr hier, es steht im Schlafzimmer. Komm mit, ich zeig’s dir!“ Neugierig folge ich dir durch den Flur.

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