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Aufrufe: 289 Created: Vor 7 Monate Updated: Vor 7 Monate

Tagebuch einer Medizinstudentin

Nicht erschrecken!

Nach einem langen Tag schlendere ich über den Campus auf dem Weg zur Bushaltestelle. Als ich an einer Säule kurz vor dem Eingangstor vorbeikomme, greift mich plötzlich eine Hand und zieht mich hinter. Der Schreck lässt mein Herz einen Schlag aussetzen und ich drehe mich zu dem Angreifer um, bereit mich zu verteidigen. Meine Angreiferin legt mir vorsichtig den Finger auf die Lippen. Sie ist ganz und gar nicht daran interessiert mir etwas anzutun, oder stellt eine Gefahr dar. Es scheint eine junge Erstsemesterin zu sein, die mich erwartungsvoll ansieht und wartet, bis ich mich von meinem Schrecken erholt habe: „Ich habe von ein paar Gerüchten über dich gehört, die besagen, du hast eine kleine Vorliebe für das Herz.“ Ich stehe Stock steif und völlig verdattert da und fange plötzlich an mich zu schämen, dass über meinen Fetisch gesprochen wird. „Ich hab gehofft, du könntest mich vielleicht…“Beginnt sie, während auch ihr die Situation langsam unangenehm zu werden scheint. „Weil ich… Ich habe auch irgendwie…“ Ich schaue sie erwartungsvoll an, obwohl ich eigentlich schon weiß worauf sie hinaus will. „Also… naja, du weißt schon, irgendwie… hab ich da auch so… so eine gewisse…“ Wohlwollend schau ich sie an, woraufhin sie ihre Fassung wiederfindet: „Ich steh da auch irgendwie drauf und wollte dich fragen…“ „Wann und wo?!“, falle ich ihr ins Wort, denn ich will unbedingt auch mal wieder meinen Kink ausleben. Sie lächelt mich an und nimmt meine Hand. Langsam zieht sie mich hinter sich her und ich merke die Vorfreude, die sie empfindet. Vor einem nun leeren kleinerem Seminarraum bleibt sie stehen und kramt ein Schlüsselbund hervor, dass ganz sich einem der Professoren gehört. Als die Tür offen ist nimmt sie wieder meine Hand und zieht mich in den Raum. Ich schaue mich kurz in dem recht kleinen Raum um, während sie mich zum Pult vorne zieht und offenbar will, dass ich mich darauf setze. Ich setze mich auf die Kante und sie holt ihr Stethoskop aus der Tasche. Mein Herz macht sofort wieder Luftsprünge und als sie es sich in die Ohren steckt und auf die Membran tippt um sie zu testen ist es vollends um mich geschehen und ich lege mich bereitwillig längs auf den Tisch. Ihr Lächeln zieht sich über das ganze Gesicht und sie kommt mit ihrem knallpinken Stethoskop auf meine Brust zu. Ich strecke sie ihr schon fast entgegen und als die Membran meine Haut berührt, werden ihre Augen groß und mein Herz rast wie nach einem Marathon. Lange lässt sie das Stethoskop auf genau dieser Stelle liegen. Ich werfe einen Blick auf die Uhr an der Wand und merke, dass Minute nach Minute verstreicht und wir beide einfach nur genießen. Irgendwann schaut auch sie hinüber auf die Uhr und nimmt dabei mein Handgelenk. Ihr Mund öffnet sich noch weiter, als sie meinen Puls misst, der so schnell ist, dass sie mit dem Zählen vermutlich kaum mehr mitkommt. Als sie die Finger wieder von meiner Ader nimmt und das Bruststücks des Stethoskops an die nächste Stelle legen möchte, nehme ich ihre Hand und führe sie, da sich mit dem Abhören noch sehr unerfahren ist. Dabei spüre ich auch ihren Puls in den Adern rasen. Wir genießen und lassen uns an jedem Auskultationspunkt lange, lange Zeit. Es verstreicht über eine Stunde, doch irgendwann nimmt sie das Stethoskop von meinem Körper und legt es sich um den Hals. „Du bist dran“, lächelt sie mich an und setzt sich schon an die Kante, während ich aufstehe und mein eigenes Stethoskop hervorziehe. Sie gibt ein fröhliches Glucksen von sich und wirft sich quer über das Pult. Ich schmunzle und steckt mir langsam und genüsslich das Stethoskop in die Ohren.