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Wilde WE Fantasien / Marco

Station 1 Wiegen und messen / Station 2 HNO

Station 1 Wiegen und messen

„Bitte einmal ausziehen, bis auf die Unterwäsche“ hatte die Arzthelferin zu ihm gesagt. So stand er nun nur noch mit Unterhemd, Slip und Socken in der Umkleidekabine da, und wartete auf die Dinge die da noch auf Ihn zukommen sollten. Und die waren (was er zum Glück noch nicht wusste) sehr heftig. Zumindest für einen wie ihn, den man getrost als Angstpatient bezeichnen durfte.

Lassen wir nun unseren Angstpatienten (nennen wir ihn Marco) nun ein wenig schmoren, und gehen wir in der Zeit ein paar Wochen zurück zu dem Tag, an dem dieser Brief in seiner Post war.

Praxisgemeinschaft Müller (Fachärztinnen für Arztphobie)

Dazu noch eine Adresse und eine Telefonnummer. Mehr stand nicht auf dem Briefkopf.

Im Umschlag befanden sich ein allgemeiner Fragebogen, sowie ein persönliches Anschreiben, dass er sich am Freitag den 26. Mai 2023 um 14:00 Uhr dort zur Untersuchung einfinden sollte („Bringen sie bitte dieses Schreiben, sowie den ausgefüllten Fragebogen mit“).

Was Marco zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war die Tatsache, dass sein Hausarzt diesen Termin wegen seiner Weißkittelphobie veranlasst hatte. Besagte Gemeinschaftspraxis bestand nur aus Ärztinnen und Arzthelferinnen verschiedener Fachrichtungen die gezielt für den Umgang mit Fällen wie ihm geschult waren.

Der Fragebogen umfasste die üblichen Punkte. Fragen zu seiner Person, Adresse und so weiter.

Im medizinischen Teil wurde unter anderem nach früheren Krankenhausaufenthalten (mit oder ohne OP) und Untersuchungen gefragt.

Bei der Frage ob er sich als Angstpatient einschätzen würde, zögerte er zuerst einen Moment, kreuzte aber dann „Ja“ an.

Des Weiteren wollte man wissen, bei welchen Ärzten er zurzeit in Behandlung wäre, und weshalb. In dem medizinischen Teil gab es für ihn nicht viel auszufüllen. Hatte er doch stets jegliche Art von Arztbesuchen vermieden. Eine Ausnahme waren da die jährlichen Zahnarztbesuche. Und diese kosteten ihn immer eine große Überwindung.

Doch nun zurück zu Marco in die Umkleidekabine. Diese hatte je eine Tür zu beiden Seiten Nachdem er einige Zeit gewartet hatte, öffnete sich die linke Tür welche augenscheinlich zu den Untersuchungsräumen führte. Eine großgewachsene Frau im weißen Arztkittel bat ihn ihr zu folgen. Sie führte ihn in einen fensterlosen Raum. Darin befanden sich neben einem Schreibtisch und zwei Stühlen noch eine Untersuchungsliege, sowie eine digitale Personenwaage und ein Gerät mit dem wohl die Körpergröße gemessen wurde.

„Ich bin Frau Dr. Müller“ sagte sie und bat ihn Platz zu nehmen. Dann setzte sie sich ebenfalls, und begann auf ihrem PC seine Akte zu studieren.

Ab und zu stellte sie ihm Fragen, wenn sie einen Punkt genauer erläutert haben wollte. Nachdem sie damit fertig war, sagte sie zu Ihm: „Da hast Du ja praktisch sehr selten einen Arzt aufgesucht.“ Sein Gesicht lief dabei vor Verlegenheit rot an.

„Nun, dann gibt es heute viel zu tun“ fuhr sie fort und tippte wieder etwas in ihren PC. Ein paar Sekunden später begann der Drucker zu arbeiten.

„Ich gebe Dir nachher einen Laufzettel mit“. „Da sind dann die verschiedenen Abteilungen vermerkt, bei denen Du dich vorstellen sollst“. „Doch zuerst möchte ich Dich von Kopf bis Fuß gründlich vermessen“.

„Fangen wir mit Körpergröße und Gewicht an. Die Ärztin bat ihn nun sich unter das Längenmessgerät zu stellen („Die Füße bitte zusammen stellen“). Danach kam dann die Gewichtskontrolle. Die entsprechenden Werte wurden sofort notiert.

Nun musste er sich mit dem Rücken zur Liege stellen. Mittels eines Maßbandes wurden Kopfumfang sowie Brust und Bauchumfang vermessen. Ebenso Länge und Umfang der Ober und Unterarme Dabei kam er sich ein wenig wie ein Modell beim Casting.

„Hm“. „Der Kopfumfang ist ja soweit ok, aber was den Rest angeht, bist Du sehr unterentwickelt“ meinte sie. „Auch Dein Gewicht könnte etwas mehr sein“.

Dann wurde Marco gebeten sich in Rückenlage auf die Liege zu legen. Was dann kam, überraschte ihn vollkommen. Ohne jede Vorwarnung zog ihm Frau Doktor die Socken von den Füßen. „Die sind jetzt nur hinderlich“ meinte sie, strich sanft mit ihren Fingern über seine Fußsohlen, was ihn zusammen zucken ließ. Dann kam wieder das Maßband zum Einsatz, Länge; Breite und Fußumfang wurde vermessen. Dann waren die Beine dran. Zuerst Umfang und Länge der Unterschenkel bis zum Anfang der Kniescheibe, dann Länge der Oberschenkel.

„So“. sagte sie nachdem sie mit dem Schreiben fertig war. Du darfst Deine Strümpfe jetzt wieder anziehen“. Sie druckte seinen Laufzettel aus und sagte zu ihm: „Als nächstes musst Du in die Abteilung HNO“. Heißt also, dass Du Dich erst mal wieder anziehen kannst. Wir wollen ja nicht, dass Du unnötig frierst“. Dabei glitt ein leichtes Lächeln über ihre Lippen. „Ich gebe der Kollegin Bescheid“. Sie holt Dich dann ab“.

Station 2 HNO

Nachdem Marco sich wieder angekleidet hatte, wartete er noch einige Minuten bis eine junge Ärztin die sich als Dr. Eder vorstellte ihn abholte.

Sie gingen nun in einen Raum, der auch fensterlos war, aber etwas größer als der erste. Neben dem wohl obligatorischen Schreibtisch befanden sich zwei Untersuchungsstühle darin, wobei der eine eindeutig in solcher war, wie er ihn von seinen jährlichen Zahnarztbesuchen kannte. Lediglich die Bohrer fehlten. Stattdessen war auf einem schwenkbaren Tablett ein Laptop, sowie wie ein mit einem grünen OP-Tuch abgedecktes Tablett abgestellt. Der zweite Stuhl war einer von der Art, wie man sie bei HNO-Ärzten vorfand. Mit Befremden registrierte Marco dass der Stuhl an seinem Kopfteil mit einem kräftigen Lederriemen ausgestattet war. Dr. Eder der Marcos sichtliches Unbehagen beim Anblick des Stuhles nicht entgangen war, sagte zu ihm: „Bei manchen Untersuchungen speziell bei Angstpatienten kann es erforderlich sein, ihren Kopf zu fixieren“. Ihm schauderte bei dem Gedanken, dass sie damit ihn gemeint haben könnte. Sein Unbehagen registrierend, ging die Ärztin zum Schreibtisch, nahm ein Handy, das darauf gelegen hatte, wählte eine kurze Nummer und sagte: „Carola kommst Du mal bitte“. Dann wandte sie sich wieder Marco zu, und bat ihn auf dem Stuhl Platz zu nehmen. Er setzte sich. Dann zog sie eine Schublade an einem kleinen Rolltisch auf, und entnahm ihm ein Instrument, das eine entfernte Ähnlichkeit mit einer kleinen Zange hatte und sagte zu ihm: „ Ich werde nun in Deine Nase schauen“. Sie setzte sich vor ihn, betätigte mit dem Fuß einen Schalter, so dass sich der Stuhl anhob. In diesem Moment klopfte es an der Tür, und ein schwarzhaariges Mädchen welche vielleicht gerade mal zwanzig Jahre alt war, trat ein. „Ah Caro, gut dass Du kommst. Wie es aussieht, habe ich hier einen extremen Angstpatienten“.

Caro stellte sich neben den Untersuchungsstuhl, und instinktiv ergriff Marco ihre Hand. Vorsichtig führte Frau Doktor nun das Zangenähnliche Instrument in sein rechtes Nasenloch ein, leuchtete mit einer kleinen Lampe hinein nickte, und wiederholte die Prozedur dann auf der anderen Seite. „Da nehme ich nachher noch einen Abstrich“ sagte sie eher beiläufig zu sich selbst.

Als nächstes nahm sie einen Metallspatel und bat ihn den Mund nun schön weit zu öffnen. Bitte mal die Zunge rausstrecken

Kaum hatte er das getan, drückte sie mit dem Spatel auf seine Zunge, was umgehend einen Würgereiz bei ihm auslöste.

Doch da zog sie den Spatel auch schon wieder zurück. „Deine Mandeln sind anscheinend etwas belegt. Das muss ich mir genauer ansehen. Doch zuerst schaue ich mir noch Deine Ohren an“. Caro ließ nun seine Hand los, und trat ein Stück zur Seite.

„Caro. Ich möchte bei Marco einen Nasen und einen Rachenabstrich machen, und mir mit dem Endoskop seine Mandeln genauer ansehen“ sagte sie. „Bitte bereite doch schon mal alles vor“. „Und ruf bitte mal Alina her“.

Da Frau Dr. Eder nun den Untersuchungsstuhl zur Seite schwenkte, konnte Marco nicht mehr sehen, was Caro tat, Er hörte sie nur kurz telefonieren, und dann wurden Schubladen geöffnet und wieder geschlossen.

Währenddessen hatte Frau Doktor einen kleinen trichterförmigen Gegenstand vom Instrumentenwagen genommen, und vorsichtig in sein Ohr eingeführt. Sie zog eine Art Mikroskop welches sich an einem Bügel über dem Stuhl befand heran, und schaut hindurch. Zufrieden nickend, drehte sie den Behandlungsstuhl nun auf die andere Seite, und wiederholte dort das Ganze.

Dann entfernte sie den Trichter aus seinem Ohr und er durfte aufstehen.

Mittlerweile war auch Alina im Raum, und stand bei Caro, welche schon alles für die nun anstehende Untersuchung vorbereitet hatte.

„Alles bereit, können wir“? fragte die Ärztin nun an letztere gewandt. Diese nickte. „Nun junger Mann, dann nimm mal bitte Platz.

Mit zitternden Knien ging Marco nun auf den Behandlungsstuhl zu, und setzte sich hinein. Caro trat nun an ihn heran, und hängte ihm eine Papierserviette um. Das kannte er von den Zahnarztbesuchen. Dann wurde der Stuhl hochgefahren. Gleichzeitig senkte sich das Rückenteil bis Marco eine liegende Position eingenommen hatte, wobei die Beine etwas höher lagen, als sein Rumpf. Carola war an seiner linken Seite und ergriff nun wieder seine Hand.

Alina stand hinter dem Stuhl. Auf in Zeichen von Dr. Eder nahm sie nun Marcos Kopf in beide Hände und hielt ihn fest.

„Jetzt mal schön über den Mund ein und aus atmen“ sagte Frau Dr. Eder. Sie nahm ein Abstrichstäbchen, führte es in sein rechtes Nasenloch, und begann es zu drehen. Das Gleiche wiederholte sie links. Dann musste Marco den Mund weit öffnen. Ehe er sich versah, hatte ihm die Ärztin einen Mundsperrer eingesetzt. Sein Griff um Caro‘s Hand verstärkte sich. „Jetzt bitte mal ganz ruhig nur über die Nase ein und ausatmen, und bitte möglichst nicht anspannen“ sagte die Ärztin und zog das Tablett zu sich heran. An dem eingangs schon erwähnten Laptop war nun ein USB-Endoskop angeschlossen. Und da lag auch eine Augenbinde!!!

Diese in die Hand nehmend sagte sie: „ Besser, wenn ich Dir die Augen verbinde“. Alina hob Marcos Kopf an, und er bekam die Binde verpasst. Dann fixierte Alina wieder seinen Kopf, und die Ärztin nahm das Endoskop und führte es in seinen Mund ein. Sie machte eine Reihe Fotos, und entfernte dann das Endoskop wieder, und nahm stattdessen ein zweites Abstrichstäbchen. Bevor sie es einführte, warf sie Caro und Alina noch einen Blick zu der sagte: „Gut festhalten. Es geht los“. Kaum berührte das Stäbchen seinen Gaumen, begann der arme Marco auch schon zu würgen und wollte sich aufbäumen. Aber nach fünf Sekunden war es überstanden. Alina und Caro lösten ihre Handgriffe; der Mundsperrer wurde entfernt, und der Stuhl wieder in Normalposition gebracht.

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Arzthelfer Vor 10 Monate