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Aufrufe: 1776 Created: 2020.03.22 Updated: 2020.03.22

Chris

1. Teil: Warten auf die Ärztin

Chris sitzt in einem der gemütlichen Korbstühle im Wartezimmer seiner Hausärztin, Frau Dr. Trappe und wippt nervös mit dem Fuß.

Es ist Donnerstag Abend, von den vielen Plätzen im Wartebereich sind nur noch wenige besetzt. Ein Mann mittleren Alters liest tiefenentspannt in einer Tageszeitung, eine ältere, grauhaarige Dame wird immer wieder von starken Hustenanfällen gequält und eine junge attraktive Frau in etwa seinem Alter tippt unerbittlich in ihr Handy. Doch Chris kann sich nicht einmal darauf konzentrieren sie genauer zu beobachten. Seine Gedanken kreisen immer wieder um den ihm ziemlich unangenehmen Grund seines heutigen Besuches in der Praxis von Dr. Trappe.

Plötzlich wird die Türe des Wartezimmers schwungvoll geöffnet und reißt Chris aus seinen Gedanken. Eva, eine blonde Arzthelferin in weißer enger Hose und dunkelblauen T-Shirt lächelt Chris fröhlich an und ruft: "Herr Schäfer, Sie dürfen mit mir mitkommen!" Chris atmet noch einmal tief durch, dann steht er auf und folgt der energiegeladenen Angestellten ins Behandlungszimmer Nummer 3.

Die Arzthelferin bittet den nun noch nervöseren Chris, auf dem Stuhl gegenüber des Schreibtischs Platz zu nehmen und ruft am Computer schonmal seine Patientenakte auf.

"Heute wird sich unsere neue Ärztin, Frau Dr. Thiesen um Sie kümmern" erklärt sie lächelnd "Sie wissen ja, dass sie inzwischen schon seit einigen Monaten hier in der Praxis mitarbeitet?" Chris erinnert sich, dass er bei seinem letzten Besuch in der Praxis bereits auf diese Neuerung angesprochen wurde und sein Einverständnis gegeben hatte, bei zukünftigen Besuchen auch von Frau Dr. Thiesen behandelt zu werden. Doch gerade heute, und gerade mit seinem aktuellen Problem verursacht ihm dieser Gedanke plötzlich ordentliches Magengrummeln.

Erneut wird Chris von Eva aus seinen Gedanken gerissen, indem sie ihm einen durchsichtigen, verschließbaren Plastikbecher in die Hand drückt. "Bitte noch einmal schnell auf die Toilette gehen und etwa halb voll machen" grinst sie. "Wenn Sie fertig sind dann bitte gut verschließen, beschriften und in die Durchreiche neben der Türe stellen, wir kümmern uns dann darum. Frau Doktor ist noch in einer Behandlung, kommt aber gleich zu Ihnen". Und schon verlässt sie den Raum und lässt Chris mit dem Becher in der Hand zurück.

"Auch das noch!" Gequält steht Chris auf, verlässt den Behandlungsraum und läuft auf dem Flur in Richtung der Toilette. Den Becher für die Urinprobe hält er fest umschlossen in seiner Hand und drückt diese beim Laufen gegen seinen Oberschenkel. Niemand der im Korridor sitzenden Patienten soll sehen, dass er nun gleich in einen Becher pinkeln wird. Außerdem stellt seit einigen Tagen jeder Gang zur Toilette eine Überwindung dar, da ihm das Urinieren immer schwerer fällt und ihm auch immer mehr Schmerzen bereitet.

Seufzend drückt er die Klinke der Toilettentüre und verschwindet in dem kleinen Räumchen um die geforderte Probe bereitzustellen.

Comments

Jupiter Vor 4 Jahre 1  
Jenny94 Vor 4 Jahre  
n/a Vor 4 Jahre