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Aufrufe: 982 Created: 2019.07.10 Updated: 2019.07.10

Die Anzeige

Die Anzeige Teil 2

Ich sitze da und versinke in meinem Flugzeugsitz, meinen Herzschlag höre ich bis hinauf zu meiner Halsschlagader pochen, ich muss mich jetzt umdrehen.

Vorsichtig richte ich mich wieder auf und ich spähe über meine Kopflehne, ein freundliches Augenpaar mit vielen kleinen Lachfältchen um die Augen schaut mich an.

Mein Gott, was bin ich erleichtert, er sitzt einfach nur da und grinst mich an. Er ist real geworden, mein Briefeschreiber, der Künstler.

Ich kann nichts sagen, lächele zurück.

Wir schauen uns fünf Minuten an ohne etwas zu sagen, sein Lächeln wird breiter, seine Augen dadurch schmäler.

Aufgeregt pocht mein Herz aber noch immer laut, sodass mir das in den Ohren klingt.

Mein Gott, denk ich mir, der sieht ja richtig sympathisch aus. Alle meine Bedenken zerfliesen nun im Angesicht seines Äußeren.

Die Haare dunkelbraun, etwa kinnlang, an den Schläfen mit grauen, feinen Strähnchen durchzogen, leichte Locken und hinters Ohr geklemmt, eine braun gesprenkelte runde Brille sitzt auf seiner Stirn, wahrscheinlich braucht er sie nur zum lesen.

Er trägt eine lässige Jeans, nicht zu dunkel und steif, darüber ein weites, weißes Leinenhemd mit kleinem Stehkragen, die oberen Knöpfe geöffnet und die Ärmel lässig bis zu den Ellebogen hochgeschoben und umgekrempelt. Ein Gedicht von einem Mann!

„Hallo Christiane, schön Dich in Natura zu sehen!“

„Hi!“ krächze ich hervor, zu mehr bin ich im Moment nicht im Stande, er ist so anders, als ich erwartet habe.

„Ich bin Leander, und ich bin so glücklich, dass Du mir vertraust und den Weg mit mir, auch wenn es nur ein paar Tage sein werden, zusammen gehen willst. Bis zuletzt hatte ich Bedenken, ob Du wirklich kommst!“

„Ich auch, ich glaubte nicht wirklich daran, dass ich den Mut besitze und das durchziehe. Meine größte Angst war, dass Du ein konservativer, gesetzter, grauer Mann bist.“

„Und meine größte Angst war, dass Du groß und übergewichtig sein könntest!“

Ich schäme mich etwas für mich, bin ich doch viel zu konservativ angezogen, ich hätte es mir denken können, ein Künstler!

„Ich hatte auch Angst, dass Du zu elegant für mich, irgendwie, wenn Du verstehst, was ich meine? Und dass Du hier gar nicht auftauchst, dass ich allein bin.“

„Ich kann es mir denken, nein ich bin, wie schon in meinen Briefen erwähnt, eher etwas unkonventionell und Du brauchst Dich wegen mir nicht zu verstellen. Und die Angst, dass ich Dich hier alleine lassen könnte…ich bitte Dich, aus dem Alter bin ich heraus!“

Ich muss mich räuspern, „Nun ja, ich hatte voll die Panik zwecks meinen Klamotten, ich dachte, ich müsste Stöckelschuhe tragen und nicht meine geliebten, ausgetretenen Turnschuhe, ich hatte ja keine Ahnung.“

Eine Durchsage bestimmt, dass wir uns anschnallen sollen, die Sitze in einer aufrechten Position bringen sollen und die Tischchen einklappen sollen. Eine Stewardess, die ihre Aufgaben sehr ernst nimmt, überprüft das genau und zieht mir meinen Gurt fester, so dass ich keine Chance hab, mich noch weiter umzudrehen.

Leander lächelt und hat sicherlich Verständnis dafür, es herrschen ziemliche Turbulenzen, was es mir wirklich unmöglich macht, mich weiter nach hinten umzudrehen, eher hab ich damit zu tun, mich am Sitz festzukrallen, obwohl ich weiß, dass mir das natürlich nicht weiterhilft.

1000 Sachen gehen mir durch den Kopf, nur mal vorstellen, gerade erst kennengelernt und das Flugzeug stürzt ab, ohne eine wirkliche Chance gehabt zu haben.

Als es wieder etwas ruhiger wird, kommt das Bordpersonal mit ihren Rollwägen und verteilen Essen, eher Snacks.

„Möchten Sie ein Baguette mit Schinken und Käse oder Fisch?“

„Schinken Käse, bitte“, die andere fragt, was ich gerne zum trinken hätte. Ich entscheide mich für eine Cola.

Hinter mir höre ich genau auf dem Wortlaut, was sich Leander bestellt, er nimmt natürlich Fisch und bestellt sich dazu einen Weißwein.

Im Anschluss gehen sie nochmals durch und verteilen heiße Getränke, bei denen ich aber freundlich ablehne, ich will endlich von dem Essenstablett befreit werden, damit ich Platz habe, mich umzudrehen. Jedoch wird alles zusammen abgeräumt und ich kann es nicht erwarten, mich meinem Gastgeber zu widmen.

Meine negativen Gedanken sind wie weggeblasen, aber was verbirgt sich hinter seiner freundlichen Fassade? Ist er wirklich so, wie ich ihn einschätze? Kann ich wirklich schon mit noch nicht mal 30 Jahren jemanden vom äußerlichen her, richtig einschätzen?

Das Tischchen mit dem Essenstablett immer noch vor mir, fange ich an mit meinen Knien dagegen zu stoßen, ich wippe nervös auf und ab, meine Hände finden auch keine Ruhe mehr und ich ertappe mich gerade noch rechtzeitig dabei, als ich an meinen Fingernägeln kauen wollte und mir schon was davon abbiss.

Endlich, nach einer gefühlten Stunde, wird das Essen abgeräumt und ich kann mich zu meinem Hintermann umdrehen, der mich gleich wieder mit seinen freundlichen Augen empfängt.

„Das ist lächerlich, dass Du Dir Gedanken um die richtige Kleiderwahl machst.“

„Ok, ja…“ etwas verlegen stammele ich herum. Es geht nach Ibiza, nun ja, Ibiza im Winter, was wird da auf mich zukommen?

„Darf ich fragen, was mich auf Ibiza erwartet? Ich meine, es ist nicht unbedingt Hauptreisezeit dort, aber Du wirst es wissen?!“

„Nun, lass dich etwas überraschen, ich hab einen Mietwagen reserviert, damit fahren wir in den Südwesten, ein kleiner Appartementhotel mit herrlichen Blick auf die Insel Es Vedra, Sonnenuntergang inklusive. Wir werden fein essen gehen, mit nur wenigen Touristen um diese Jahreszeit, ein paar Aussteiger gibt es aber dort überall und dann werde ich Dich kennenlernen und eruieren, auf was Du Lust hast, ich werde Dich erforschen und Du wirst Seiten an Dir entdecken, die Du selber noch nicht kennst. Du wirst neue Möglichkeiten kennenlernen, Interessen, von denen Du bis jetzt noch nichts wusstest. Du wirst es ausprobieren und Du wirst gewinnen, die Tage werden eine Bereicherung für Dich sein.“

Ich bin still, ganz sprachlos und natürlich auch etwas mulmig. Ich habe keine Ahnung, was er alles damit meint. Meint er sexuell oder kulinarisch?

Er will mir natürlich nicht zuviel verraten.

Nachdem wir gelandet sind und unser Gepäck geholt haben, steuert er auf einen Schalter von Europ Car zu, die Abwicklung geht schnell, mit Schlüssel und Papiere in der Hand zeigt er mir den Ausgang aus dem Flughafengebäude wo die Mietwägen stehen.

Es ist ein Jeep, mit Schiebedach, ich schaue ihn etwas verwirrt an.

„Wenn man etwas von der Insel sehen will, dann braucht man ein robusteres Auto, an einer bestimmten Bucht ist die Strasse so holperig, da hat man mit einem normalen Fahrzeug Angst, ob es überhaupt durchhält, vertrau mir!“

Ok, ich steige da ein, egal wohin die Reise führt, man sitzt bequem, schön erhöht, so dass man einen guten Rundblick hat. Die Hauptstrasse PM 803 vom Flughafen weg in Richtung Westen, auf den Schildern lese ich Sant Josep als größere Ortschaft, hab ich noch nie davon gehört, überhaupt Ibiza, mir sagt da eigentlich nur Port oder Sant Antoni was und Playa Bossa, obwohl ich noch nie dort war.

Die Temperaturen sind angenehm, frühlingshaft, ein mildes Mittelmeerklima.

„Sicherlich wird es kein Badeurlaub, das erlauben die Temperaturen nicht und das Meer ist auch schon viel zu kalt“, lässt mich Leander wissen, als ob er Gedanken lesen könnte, hab ich nicht gerade darüber nachgedacht?

„Sag mal, kannst Du Gedanken lesen? Just in diesem Moment hab ich über das Klima hier nachgedacht!“

Leander muss lachen, „Ja, manchmal schon…“.

Die Insel ist nicht so arg groß, alles recht überschaubar und schon nach kurzer Zeit verlässt Leander die Hauptstrasse und biegt Richtung Süden ab, das Meer voraus sieht man immer mal wieder hervorblitzen, dunkelblaues Meer von weitem.

Das Schild zeigt Cala Vadella / Cala Carbo, noch nie gehört, Leander scheint sich hier bestens auszukennen, so zielstrebig wie er dahin fährt. Vor einer kleinen schmucken Anlage mit dem Namen Hotel El Petro bleibt er stehen, wir scheinen am Ziel zu sein, da er das Auto in eine Parkbucht einparkt. Es ist kein großer Hotelbunker, eher niedrig und hinter Bäumen versteckt, ein Apartmenthotel, Leander hat ein Studio gebucht. Wie ich erfahren habe, haben alle Studios und Appartements Meerblick und ich muss sagen, der Ausblick am Hang ist gigantisch. Unverbaut, das Blau des Himmels spiegelt sich im Meer wieder, Leander hat einen wirklich guten Geschmack und weiß, womit man Frauen beeindrucken kann.

Wehmütig muss ich an Matthias denken, der zuhause im kalten Deutschland sitzt, könnte ich nicht mit ihm mal herfahren? Aber wir können uns das momentan noch nicht leisten, leider.

Zu dem Hotel gehört ein Pool, den wir ja jetzt leider nicht nutzen können, einen Garten und die Zimmer sind riesig mit bodentiefen Fenstern zur Terrasse hin.

Ein paar Felsbrocken im Meer bilden die Insel, die ich von Postkarten her kenne, zum Hotel gehören außerdem ein kleines Restaurant und ein Spa&Wellnessbereich.

Nachdem wir das Studio in Augenschein genommen haben, werden wir nochmals an die Rezeption gebeten, dort zeigt man uns die sogenannten Chill out Zonen, die Rund um den Pool und im Garten versteckt sind. Wir werden eingeladen und bekommen einen köstlichen Begrüßungsdrink. Nicht einer von den billigen, süßen Getränken, die ich von diversen Pauschalurlauben her kenne, sondern richtig gute, ich will mehr!

Ich könnte hier ewig sitzen und mich bis zur Besinnungslosigkeit besaufen, das schickt sich aber wahrscheinlich nicht.

„So, Christiane, wie findest Du das hier?“

„Ich bin beeindruckt, ich will hier nicht mehr weg, zumindest ist das mein erster Eindruck, es ist traumhaft!“

„Warst Du schon einmal auf Ibiza?“

„Nein, aber auf Mallorca war ich schon 2x, da hatte ich aber natürlich nicht so einen Luxus, wobei es schaut nicht unbedingt übertrieben luxuriös aus, eher was für Individualisten.“

„Ist es auch, Du wirst staunen, das Frühstücksbuffet ist ein Gedicht, viel Vollwertprodukte und selbst gebackenes Brot, Du willst hier kein anderes, das herkömmliche Weißbrot gibt es hier gar nicht. Ich denke mal, nach dem Flug und den Reisestrapazen haben wir uns eine Massage im Spa verdient, wäre das was für Dich?“

„Ja, natürlich!“ gluckse ich vor Begeisterung und ich kann es gar nicht erwarten, hier in dieser wunderschönen Umgebung mich ganz fallen zu lassen, und ja, verspannt bin ich ja auch.

Leander geht nochmals zur Rezeption und bringt mir ein zweites Glas, in einer Stunde könnten wir beide eine Massage bekommen, da sind noch zwei Termine frei.

Ich mag gar nicht reden, es ist alles so entspannend hier, mit wunderbar leichter Musik, die mir im realen Leben gar nicht gefallen würde, aber hier passt sie , der Drink tut sein übriges.

Leander redet viel und ich höre aufmerksam zu, er hält immer mal inne, um meinen Blick prüfend abzuschätzend, was sich denke und ob ich ihn folgen kann und kleine, kurze Zwischenfragen halten das Gespräch locker am laufen.

Die Stunde ging wie im Fluge vorbei und es hat mich kein bisschen gelangweilt Smalltalk mit einem „Älteren“ zu halten. Ich zeige mich von meiner besten Seite, tue so, als ob ich alles verstehe und überall etwas mitreden kann, es ist aber leider bei weitem nicht so. Ich will aber nicht als kleines, dummes, unerfahrenes Ding dastehen, so frage ich auch nach, wenn es über politisches oder Literatur geht, denn so ganz kann ich bei den Themen nicht folgen und verstehe nicht allzu viel davon.

Der Spabereich ist von der Sonne lichtdurchflutet und herrlich aufgeheizt. Die Angestellte zeigt mir eine Liege und einen Ständer für meine Klamotten. Leander ist nebenan, also jeder für sich alleine. Ich entledige mich meiner Kleidung und begebe mich auf die vorbereitete Liege.

Noch nie in meinem Leben wurde ich so weich gebettet, da würde ich ja glatt darauf einschlafen. Ich lege mich mit dem Bauch zuerst drauf, die Angestellte reicht mir drei verschiedene Öle, von denen ich mir ein Öl heraussuchen darf. Ich weiß zwar nicht, was es ist, aber sie riechen alle sehr gut. Ich entscheide mich für ein frisches mit Zitrusfrüchten, soweit ich das beurteilen kann, denn verstanden hab ich das nicht.

Noch vor wenigen Stunden beherrschte mich Panik und mein nervöser Magen bescherte mir Durchfall und jetzt hier kann ich völlig losgelöst sein, wie im Paradies.

Kann mich bitte mal Jemand kneifen, dass ich weiß, dass ich nicht träume?

Hätte ich das vorher gewusst, dass all meine Bedenken umsonst wären, aber das ist auch gut so, etwas Vorsicht schadet nie, besser so, als andersrum. Mal vorstellen, ich würde hier einen älteren Herrn begegnen, vielleicht schlimmer als in meinen Vorstellungen, was hätte ich nur gemacht?

Die Masseurin legt leise, ruhige Musik auf, ihre Hände fühlen sich angenehm warm an auf meiner Haut, sie beginnt mit meinen Schultern und wie ich merke, bin ich da ganz schön verspannt, denn ihr Griff ist fest und an der Stelle, an der es für mich weh tut, drückt sie unnachgiebig immer wieder hinein, streicht aus und knetet den Muskel.

Ihre kräftigen Hände gleiten nun sanft über meine Schulterblätter und bedienen sich dann den weiteren Muskelsträngen, die von der Arbeit und dem Sitzen im Flugzeug noch angespannt sind.

Langsam geht es weiter in die Körpermitte, meine Lendenwirbel, meine Taille, mein Gesäß und Oberschenkel, bis sie unten an meinen Knöcheln angelangt ist, dann darf ich mich umdrehen, damit sie genau wie von hinten, oben anfangen kann und sich stet nach unten vorarbeiten kann. Sie beginnt mit meinen Schläfen, ich wurde da noch nie so berührt, massiert und ich genieße es, ein leises Stöhnen entweicht mir unwillkürlich.

Ich lasse meine Augen geschlossen, sie wird es öfters hören und es ist für sie eine Bestätigung, dass ich mit ihrer Arbeit, mit ihrem Können zufrieden bin.

Während sie noch oben an meiner Kopfpartie zu Gange ist, deckt sie den Rest meines Körpers mit einem angewärmten Tuch zu.

Das erfrischend duftende Körperöl hat sie in einer Schale in Körpertemperatur leicht angewärmt, im Rhythmus zur Musik gleiten ihre Hände über meine Brust und meinen Körper. Ich bin etwas erregt, denn meine Brustwarzen stellen sich auf und werden zu Knospen.

Die Massage dauert ziemlich lange, was mich aber nicht im geringstem stört und als sie von mir lässt, bin ich etwas traurig darüber, dass es schon vorbei ist. Ich darf noch etwas liegen bleiben, sie packt mich mit warmen, duftenden Tüchern ein und entfernt sich aus der Kabine.

Vorher zieht sie noch die Trennung auf, sodass Leander und ich uns sehen können und aus zwei Abteilen wird ein einzelner Raum. Zwischen uns ist ein kleiner Tisch aufgebaut mit frisch gebrühten Kaffee und etwas Gebäck. Schöner kann es doch gar nicht sein.

„Na?“

„Na?“ entgegne ich, ich bin noch gar nicht so weit, und auf Konversation eingestellt.

„Geht es Dir gut?“

„Ja, sehr!“ langsam richte ich mich auf, ich will mich am Kaffee bedienen, nicht dass er kalt wird.

„Hat es Dir gefallen, Christiane? Dann können wir ja in der nächsten Sitzung etwas weitergehen!“

„Was heißt das, weitergehen?“

„Die Damen hier bieten auch eine innere Reinigung an, glaube mir, Du fühlst Dich danach wie neugeboren!“

„Was wird da gemacht? Ich hab keinen blassen Schimmer!“

„Sagt Dir ein Reinigungseinlauf was?“

„Nee, nicht wirklich!“

„Ja also einen Einlauf…tja, mit einem dünnen Schlauch wird eine warme Flüssigkeit Deinem Darm zugeführt zur Darmreinigung und das darf dann auch wieder herauslaufen. So einfach erklärt, kannst Du Dir das vorstellen!“

„Ihh! Das will ich aber nicht!“

„Nichts ekliges, Du fühlst Dich wirklich besser und die Prozedur ist auch sehr angenehm, wir werden das machen!“

„Ich weiß nicht, ich will nicht, dass da jemand an meinem Hintern rummacht und erst recht nicht will ich da Wasser reinbekommen!“

„Lass es geschehen, es macht Dich eine Erfahrung reicher!“

Ich denke ich spinne, höre nicht recht. Ich wechsele das Thema, um davon abzulenken.

Wir haben noch alle Zeit der Welt, man lässt uns die Zeit, die wir zum „Wach-werden“ brauchen, niemand stört uns und niemand sagt, wann wir gehen sollen.

Aber nachdem wir Kaffee getrunken haben und etwas vom Gebäck genascht haben, verlassen wir, nur in den Bademänteln gewickelt den Raum.

Unsere Kleidung werfen wir über unseren Schultern und inspizieren erstmal genau unser Zimmer, das Studio.

Mein erster Augenblick hat mich nicht enttäuscht, ich bin positiv überrascht, ein weiß gefliester Boden, ein Kingsize Bett mit 2 einzelnen Matratzen, vom Bett aus hat man einen Blick zur Insel Es Vedra, auf der Terrasse befinden sich Balkonmöbel aus Holz und ein Holzgeländer, eine gemütliche Sitzecke, windgeschützt, alles sehr hell und irgendwie von einer Leichtigkeit gebaut, nichts erdrückendes, einfach zum Wohlfühlen.

Wir packen unsere Koffer aus und im Anschluss bedienen wir uns von dem frisch bereit gestellten Obstkorb, der auf der Terrasse auf uns wartet.

Wir tasten uns langsam aneinander, reden über Belanglosigkeiten, Smalltalk, was wir sonst so machen, Hobbys, Freizeit, Arbeit, bisherige Urlaube etc. also nichts intimes und nicht wieder über so ein Reinigungsritual, zum Glück.

Es wird relativ schnell dunkel und Leander zeigt mir ein kleines, nettes Lokal, in dem wir zu Abend essen, er will heute nirgends mehr mit dem Auto hinfahren, die Insel will er mir morgen zeigen, so groß ist die ja nicht.

Die Bucht von Cala Carbo ist nicht groß, so ist es auch überschaubar mit den Restaurants, Leander bestellt gegrillten Fisch und überzeugt mich, auch die Spezialität hier zu essen.

Gegrillter Fisch in Knoblauchsoße, hab ich vorher noch nie gegessen, aber er zergeht auf der Zunge und meine Geschmacksnerven werden für Neues aktiviert.

Leander bestellt einen passenden Wein dazu, da kenne ich mich ja überhaupt nicht damit aus.

Wir schlendern Seite an Seite durch die Ortschaft und entdecken eine Bodega auf einer Anhöhe, sieht recht einladend aus, mit all den Lichtern in der Dunkelheit, die Steinmauern sind nicht verputzt und die Lampen aus schwarzen Metall sind reichlich verziert und werfen ein schönes Licht auf die Tische und den Wänden. An den Wänden hängen außerdem noch Fackeln, die die Wärme abgeben und schön flackern.

Leander ordert diverse Tapas, Kleinigkeiten zum Knabbern und eine scharfe Soße dazu zum dippen, dazu den obligatorischen Rotwein, einen Tempranillo, von dem ich bisher noch nie etwas gehört habe, er schmeckt lieblich und leicht, läst sich gut trinken, ja und aus trinken, wird betrunken sein. Nach gefühlten 4 Stunden torkeln wir nach Hause in unser kleines Hotel, Leander muss mich stützen, d.h. wir halten uns gegenseitig, zwangsläufig ob ich will oder nicht, ich lege eigentlich keinen Wert auf Körperkontakt aber nun geht es nicht anders.

Wir schleppen uns in unser Studio und ich falle, nachdem ich mich ausgezogen hab, rücklings ins Bett. Ich war aber immer noch so bei Sinnen, dass ich mich umgezogen habe. Dazu schnappte ich mir mein weißes Schlafhemd in Übergröße und verschwand damit im Bad, dass er mir nicht zugucken muss, während ich mich ausziehe, das wollte ich dann doch nicht.

Leander muss mich angrinsen, aber er ärgert mich nicht dabei.

Als ich aus dem Bad herauskam, saß er ebenfalls leicht bekleidet im Schneidersitz auf dem Bett.

Er breitet seinen Arm aus und ich konnte nicht anders, als mich da hinein fallen zu lassen.

Wir liegen still da, keiner sagt etwas, bis Leander mit seiner Hand, anfängt über meinen Arm zu streichen. Ich lass es geschehen, es tut gut und ich fühle mich nicht unwohl dabei.

Ich will ja auch nicht komplett prüde auf ihn wirken und so kann ich sogar etwas entspannen und rutsche näher an ihn heran. Ich denke mal, der Rotwein tat sein übriges dazu, ich weiß nicht, ob ich im normalen Zustand dazu fähig gewesen wäre.

Leander legt die Decke über mich und ich kuschele mich ganz darin ein, mein Kopf auf seinem Arm genieße ich die Wärme und Nähe, die er ausstrahlt. Er streichelt mein Haar, steckt es hinter mein Ohr, er spielt mit meinen Fingern und ich lass es einfach so geschehen, er gibt mir ein Gefühl der Geborgenheit, der Wärme und meine Angst schwindet.

Noch traue ich mich nicht, seine zaghaften Annäherungsversuche zu erwidern, ich liege einfach nur da, abwartend, unfähig und gespannt auf das, was noch kommt. Im Hinterkopf hab ich immer noch Matthias, was mich ausbremst. Darf ich das tun, was ich tue? Darf ich das zulassen, was Leander mit mir macht?

Ja, ich denke ich darf, sonst hätte er mir nicht erlaubt mitzufahren und für Leander ist das ein Abenteuer auf begrenzte Zeit, mein Kopf ist noch nicht so weit, selbst nach dem Weinabend in der Bodega nicht.

Wir schlafen relativ schnell ein, was für den ersten Abend der Reise und den Wein okay ist, trotzdem ist es mir peinlich, dass ich so schnell weggenickt bin.

Leander ist der erste von uns beiden, der in der Früh aufwacht und durch sein drehen und wenden im Bett werde ich auch wach, wer weiß wie lange ich geschlafen hätte?

„Guten Morgen, Du Schlafmütze, hast Du gut geschlafen?“

„Hmm, ja, ich bin leider gestern viel zu schnell eingeschlafen, tut mir leid!“

„Das muss Dir nicht leid tun, ist schon in Ordnung, ich hab auch gleich geschlafen, wie geht es Dir?“

„Gut, man hätte mich wegtragen können, mein Kopf brummt auch nur leicht nach dem Weingelage.“

„Na zum Glück, aber es war auch ein sehr, sehr guter Wein, den verträgt man ohne große Blessuren, wir haben ja heute so einiges vor, ich möchte Dir die Insel zeigen, nicht umsonst hab ich das Auto gemietet. Nach dem Frühstücken möchte ich gleich los.“

Leander springt aus dem Bett, reißt sich sein Hemd vom Leib und geht ins Bad, ich bleibe noch etwas liegen, ich muss erst mal wach werden.

„Christiane…komm!“

„Waass?“

„Komm, ich möchte dass Du kommst!“

„Na du duscht doch jetzt zuerst?“

„Du duscht mit, es ist genügend Platz hier, stell Dich nicht so an, unsere Tage sind gezählt.“

Ich muss schlucken, steige langsam aus dem Bett aus und begebe mich zögerlich zur Badezimmertür, jetzt merke ich, dass es mir noch etwas schwindelig ist, das hab ich im Bett gar nicht so bemerkt.

„Christiane, brauchst Du eine extra Einladung? Ich hab gesagt, Du sollst mit unter die Dusche kommen, schau mal auf den Wecker!“

Etwas unsicher schaue ich auf die Uhr, das ist nicht meine normale Zeit in der ich aufstehe wenn ich frei habe.

Im Bad lasse ich dann auch meine Hüllen fallen, Leander reicht mir die Hand und zieht mich mit in die wirklich große Duschkabine, sie ist nur abgetrennt, hat keine Duschwanne, ist ebenerdig ohne dass man einsteigen muss.

„Hör auf mit der Prüderie, zier Dich nicht so.“

Jetzt komme ich mir so klein, so unerfahren vor, das Mädchen, dass zuhause seit Jahren einen festen Freund hat, mit samt eines Sparvertrages, fertig für den Anbau bei den Schwiegereltern. So ist es vorbestimmt, doch will ich das auch? Ich hab mir noch nie Gedanken über meine Zukunft gemacht, wieso sollte ich auch, mit Matthias war bisher immer alles vorbestimmt, geordnete Bahnen. Wieso lässt er das hier zu? Will er ausbrechen aus unser vorbestimmtes, kopiertes Leben? Schickt er mich auf eine Abenteuerreise oder es ist die Strafe dafür, dass ich heimlich aus Spaß Anzeigen schalte? Das geschieht mir ganz recht.

Ich nehme meinen Mut wieder zusammen und lasse es zu, ich will ja erwachsen sein, cool sein und strecke ihn meine Hand entgegen und betrete stolpernd die Dusche.

„Was ist los mit Dir?“

„Ich glaube, mir ist noch etwas schwindelig von dem Wein gestern Abend, ich hab das im Bett gar nicht so gemerkt!“

„Da kann man Abhilfe schaffen!“

Leander nimmt etwas Flüssigseife vom Spender und seift meinen Rücken ein, er steht hinter mir, mit seinem linken Arm umgreift er mich und drückt mich fest an sich, damit ich nicht mehr ausreißen kann, mit der rechten Hand und einen Schwamm fährt er mir über die Brüste, den Bauch und seift mich mit kreisenden Bewegungen ein. Seinen Mund legt er auf meine rechte Schulter und beginnt damit meine Schulter, meinen Oberarm zu liebkosen, zu streicheln, zu küssen. Seine Lockensträhne spielt an meinem Ohr und ich kann schon nicht mehr, es lässt alles um mich herum vergessen, mein schlechtes Gewissen werfe ich nun endgültig ab.

„Willst Du mir meinen Kater abwaschen?“

„Nein, im ernst, geht es Dir so schlecht?“

„Nein, es geht mir schon gut!“

Leander ertastet mich weiter von Kopf bis Fuß, während er an meinem Ohrläppchen knabbert, gelangt er mit seinen Fingern an meine Schamgegend, zuerst vorsichtig abwartend, dann gleitet der Finger in meine Scheidenöffnung hinein, fast versehentlich rutscht er in meine warme, verborgene Spalte und ich gebe den Finger nicht mehr her. Er hebt mich auf und und ab, auf und ab und massiert meinen Venushügel und meine Klitoris dankt es auch. Ich reibe meinen ausgestreckten Hintern an seine Lenden, so als ob ich mehr möchte. Sein steif gewordener Schwanz reibt sich zwischen meinen Pobacken, will sich darin eingraben, verstecken. Sein Finger in meiner Scheide badet in einem See meiner Säfte und er fickt mich mit dem Finger. Ich werfe meinen Kopf nach hinten, kann nicht anders als meinen Körper durchzubiegen, meine Lippen suchen seine, meine Augen halte ich geschlossen und mit einer Hand greife ich nach hinten an seine harte Männlichkeit, drücke sie an mich heran und fange an zu reiben, zwischen meinem Gesäß, aber nicht in mir, der Schwanz bleibt außen vor. Sein Stöhnen wird kräftiger, mein Stöhnen wird lauter und gleichmäßiger.

Was war geschehen? Sollte das so sein, was es der Plan?

Leander atmet tief mit einem Seufzer aus, sein Saft läuft am Bein hinunter und wird mit der Lotion fortgespült.

„Das nenn ich ein Frühstück! So gefällt mir das, mit Dir kann man ja doch was anstellen, bist Du bereit für mehr?“

Ich bin völlig überrumpelt, was da eben in der Dusche passiert ist, was da los war mit mir.

Ich stottere nur wirres Zeug vor mir hin, ich kann nicht reden, ich kann im Moment gar nichts.

Leander merkt es mir an, dass ich noch etwas Zeit brauche, er nimmt ein großes, angewärmtes Frotteehandtuch, das schon bereitliegt und wirft es mir über, er wickelt mich damit ein, er um hüllt mich. Ich bin eigentlich schon alt genug, um mich selber abzutrocknen, langsam komme ich auch wieder zur Besinnung, „Leander, ich kann das schon allein, ich bin doch schon groß!“

„Da bin ich mir nicht so sicher, ob Du schon groß genug bist für gewisse Dinge!“ und grinst mich unverschämt dabei an, doch er lässt mich los. Schnell die Haare über den Kopf trocken fönen und einen hohen, lässigen Pferdeschwanz gebunden, Zähne putzen und ein wenig Make up auftragen, gehört für mich einfach dazu. Bei Leander geht das natürlich alles viel schneller und während ich mich noch im Bad vor dem Spiegel zurrecht mache, kramt er im Kleiderschrank und sucht mir meine Klamotten für den heutigen Tag aus.

Was fällt dem eigentlich ein? Das ist Privatsphäre meine Kleidung, meine Wäsche und was ich sonst noch im Schrank verstaut habe.

Etwas böse schaue ich ihn dabei an, „Ich suche Dir nur die richtigen Sachen für heute aus, es darf etwas praktisches sein und den Rest packen wir in meine große Ledertasche und werfen sie auf den Rücksitz zum umziehen.

Ich möchte nachsehen, was er von mir in die Tasche gepackt hat, aber er hat sie schon zugemacht und deutet mir, dass ich langsam weitermachen soll.

Er trägt eine dunkle, gut geschnittene Jeans, in der sein Hintern sehr knackig erscheint, darüber ein weißes Leinenhemd, die cognacfarbene, antike Ledertasche lässig über der Schulter gehängt. Für mich liegen ein weißes BH Set bereit, schlicht mit kleiner Spitzenborte, aber ohne jegliche Eleganz, denn so etwas besitze ich leider nicht.

Dazu ebenfalls eine Jeans von mir und für darüber eine Flatterbluse und einen V-Pulli und weiße Lederturnschuhe.

So schlendern wir Hand in Hand zum Frühstücksraum und mir ist es etwas peinlich, als ich so von den anderen Gästen und Hotelangestellten gesehen werde. Wer weiß mit wieviel verschiedenen Frauen sich Leander hier schon vergnügt hat, oder nur mit seiner Ehefrau? Und die anderen Gäste, es sind nicht viele, denen ist bestimmt schon der Altersunterschied aufgefallen und Hand in Hand wird er wohl nicht mein Onkel oder Vater sein.

Ich kann keinen der Leute direkt anschauen, Leander grüsst sie alle überschwänglich mit einer Freundlichkeit, dass die Anderen erst gar keinen Anlass für Spekulationen zulässt.

Das Frühstücksbuffet ist, wie es Leander mir versprochen hat, wirklich sehr schön und appetitlich angerichtet. Auf einem Sideboard sind in einem Körbchen verschiedene Körnerbrote drapiert, daneben stehen Gläser mit selber zubereiteter Konfitüre, frisch aufgeschnittenen Käse, etwas Wurst, Müsli, ein Toaster .

Alle Tische sind so eingedeckt, dass man direkt aufs Meer schauen kann, die Morgensonne strahlt uns ins Gesicht. Eine nette Angestellte kommt und fragt uns, ob wir Tee oder Kaffee möchten und ob wir gerne ein Ei haben möchten. Wir bestellten beide ein 5 Minuten Ei, jetzt wird noch eine kleine Obstschale serviert, schon in Stückchen geschnitten, mit einer Gabel, angerichtet wie ein Obstsalat mit ein paar Streifen Honig und Walnüssen darüber garniert.

Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus, ich will hier nie mehr weg, ich könnte den ganzen Tag hier sitzen bleiben und die Aussicht genießen. Die Sonne, wie sie sich in dem glatten Meer spiegelt, bis sie abends in allen Schattierungen von rot und orange endgültig untergeht. Die wenigen Boote und Schiffe, die jetzt um diese Jahreszeit friedlich zum erkunden aufgebrochen sind und die leichte Brise, die die Zweige und Blätter leicht streicheln.

Ich wäre gerne noch länger geblieben, wäre meinen Gedanken nachgehängt, hätte völlig die Zeit verloren, aber für Leander ist irgendwann Schluss, denn er will weiter.

An den Felswänden vorbei schlängelt sich unser Auto wieder Richtung Nordosten, Richtung Flughafen, er biegt aber nicht zum Flughafen ab, sondern bleibt auf der Hauptstrasse, vorbei an der Inselhauptstadt geht es ganz im Osten nach Es Cana, hier parken wir und Leander will mir den bekannten Hippiemarkt zeigen. Leander erklärt mir, dass der Markt leider inzwischen recht kommerziell geworden ist, will ihn aber trotzdem mit mir besuchen.

Er ist größer, als ich gedacht habe und zwischen den Marktständen, gibt es auch immer wieder Stände mit kleinen Leckereien. Leider bin ich noch zu statt vom Frühstück, aber Leander besorgt für mich und für sich selber einen frisch gepressten Obstsaft, zur Stärkung wie er sagt. Wir schlendern geruhsam durch und lassen uns treiben, ohne etwas zu kaufen, aber das bunte Treiben anzuschauen ist auch ganz schön.

Mittags lassen wir den Markt hinter uns und starten durch Richtung Norden, es geht in ein Tal und ich dachte, Leander will mir die Landschaft zeigen, etwas aussteigen, einen ausgedehnten Spaziergang machen und dann irgendwo einen Snack einnehmen.

Nein, der Wegweiser führt uns zu einem Reiterhof, „Leander, willst Du reiten gehen? Ich kann das doch gar nicht!“

„Das macht nichts, hier können auch Anfänger reiten und ich dachte, es würde Dir gefallen?“

„Ja, bestimmt, ich hab Angst!“

„Du und Deine Ängste, vergiss das mal!“

Zu meiner Verwunderung, werden wir schon erwartet, Leander hat den Termin bereits gestern ausgemacht. Es ist wie ein kleines Paradies, schon allein die Anfahrt, so versteckt, inmitten der Natur und rundherum grandiose Ausblicke. Wir durften uns zuerst in aller Ruhe die Pferde anschauen, um zu sehen, welches für uns passt, dann durften wir füttern und das Fell striegeln. Die Pferde sind sehr gut gepflegt und genährt, man sieht es ihnen an, dass es ihnen gut geht. Die Leute sind nett und zu Beginn wurde besonders mir viel dazu erklärt, da ich ja nicht reiten kann, im Gegensatz zu Leander, der scheint alles irgendwie gut zu können. Das ist noch etwas, was mich in seiner Gegenwart wie ein Schatten wirken lässt. Was kann ich? Er kann alles und ist mit viel Weisheit gesegnet. Welches Projekt bin ich für ihn?

Trotz allem, bin ich sehr neugierig und gespannt, ob mir das Reiten überhaupt Spaß macht, was es mir bringt. Tausend Frauen und Mädchen können nicht irren, denn für viele ist es ja das höchste auf der Welt, auf den Rücken der Pferde. Ich empfand Pferde immer als stinkend und zu groß für mich. Der Ausritt mit den Pferden führte uns über Trampelpfade und unbefestigte Wege, hinter jeder Ecke, hinter jeden Felsen wurden wir von einem neuen, grandiosen Ausblick überrascht. Wir entdeckten Winkel, die man mit dem Auto nie zu Gesicht bekommen hätten und Wege, die viel zu abseits der Strassen verlaufen. Die Tour ging bis hinauf zum höchsten Gipfel Ibizas Bergwelt, da wurden die Pferde angebunden und mit frischem Heu gefüttert, während für uns eine Decke für ein Picknick ausgebreitet wurde. Das Picknick umfasste frisches, knuspriges Baguette, Käse zum abschneiden, etwas Obst, Orangensaft und eine kleine Flasche Sekt. Auf den Sekt hätte ich eigentlich verzichten können, aber Leander bestand darauf, dass ich ihn zumindest mal versuche und ich muss gestehen, ich wurde nicht enttäuscht, es war keiner der billigen Schaumweine aus den hiesigen Supermarkt, nein, er war besonders fruchtig, schmeckte nach reifen Pfirsichen und war nicht mit zuviel Kohlensäure befrachtet. Auf dem Rückweg dämmerte es schon etwas und die Bergwelt wurde in einem sanften Licht getaucht. Uns boten genügend Stopps zum anhalten und die Aussicht zu genießen, ich schoss ein paar Fotos, aber das ganze Ausmaß der Bergwelt des Sa Talaia brannte sich besser in mein Hirn als auf den Fotos. Es war ein wunderschöner Ausflug und es hat sich für mich wieder gelohnt mich auf das Wagnis einzulassen, egal was sein eigentlicher Trieb dazu ist.

Viel zu schnell ging der Ausritt vorbei, obwohl die Abenddämmerung schon langsam einsetzt.

Über die Kleiderauswahl, die er für mich traf, bin ich auch nicht mehr sauer auf ihn, er hat ja recht, wenn er mich denn überraschen will, was will ich denn mit unbequemen Sachen oder zu kühlen Sachen beim reiten und in den Bergen?

Leander verabschiedete sich bei den Leuten des Reitstalls, ich tat es ihm gleich, auf Spanisch reden sie noch etwas, da klinke ich mich aus, da ich die Sprache ja leider nicht verstehe.

Zurück zum Auto, legt mir Leander den Arm über die Schulter und fragt mich, wie es mir so gefallen hat, mit der neuen Erfahrung.

Ich grinste übers ganze Gesicht, was ihm anscheinend als Antwort reicht, denn er nickt mir zu, schnallt sich an und startet den Wagen.

„Was tun wir jetzt? Fahren wir heim?“

„Nein, wir machen noch einen Stopp in San Antonio“.

„Das ist doch der Haupttouristenort hier, oder? Das hat doch schon Madonna gesungen?“

„Ja, genau und nicht zu unrecht.“

Ok, ich will ihn mal nicht weiter ausfragen, er parkt auf einem Schotterparkplatz, der im Sommer höchstwahrscheinlich übervoll ist, aber jetzt ist er überschaubar.

Ich frag nicht weiter nach, aber ich folge ihn. Unser Weg führt uns durch ein paar weiß getünchte Gassen in dem Hafenstädtchen, direkt hinunter zum Meeresufer zu einem Cafe`.

Für einen kurzen Moment bleibt mir der Atem stehen, hier vereinen sich auf dem ersten Blick die ganzen Touristen, die es momentan auf der Insel verschlagen hat, alle mit sehnsüchtigen Blicken über das Meer gerichtet. Die zahllosen Tischchen sind teilweise in den Sand gesetzt und bei Sturm werden die wahrscheinlich öfters mal umspült.

Es ist wirklich schön da, wir ergattern einen freien Tisch und tun es den anderen Cafe´ Besuchern im legendären Cafe´del Mar gleich.

Warten, bis das Meer die Sonne verschluckt hat. Leander fragt mich, ob ich was essen möchte, aber ich bin noch ziemlich satt, der ganze Tag bestand eigentlich aus Essen und Trinken.

Leander bestellt trotzdem einen Teller mit gemischten Tapas und Dips, so dass man nicht wegen des Hungerstillens davon isst, sondern eben nur nascht. Wider Erwarten hat Leander eine gute Wahl getroffen. Im Licht des orangen Sonnenunterganges mit passender chilliger Musik werde ich dann etwas trübsinnig. Mir scheint dies hier alles zu perfekt zu sein, das ist nicht meine Welt und wird es auch nicht werden.

Zu märchenhaft, von Stunde zu Stunde merke ich, dass ich hier nicht hergehöre, eine andere hätte es womöglich mehr verdient, es ist schön, es macht auch Spaß all die Dinge zu sehen und zu entdecken, aber ich bin nicht reif dafür. Es ist gut so, dass ich nur für wenige Tage dazu bereit bin, aus meinem gewohnten Leben zu entfliehen und nie hätte ich mich darauf eingelassen, wenn nicht Matthias mich dazu getrieben und unterstützt hätte, er gönnt mir das.

Was hab ich davon für ein paar Tage in einer Traumwelt zu leben, in der ich alles bekomme, was man sich als Frau so wünscht? Wenn man sich um nichts bemühen muss, wenn alles da ist, dann wird doch all das Schöne zur Gewohnheit, man stumpft doch ab und braucht immer mehr zur inneren Befriedigung. Wo bleibt der Kitzel, das Träumen, das Verlangen, die Gier?

Was gibt es für eine Steigerung? Mein Leben hab ich noch vor mir, was wäre, wenn ich mich Hals über Kopf verlieben würde? Nicht unbedingt in ihn als Person, das wäre ein Verliebtsein in ein anderes Leben, Verliebtsein in Dinge? Was wäre der Preis dafür?

Tränen vergießen um die verloren gegangene Liebe, die mir soviel Geborgenheit gibt, Tränen vergießen um die vertanen Chancen wenn die Tage vorbei sind? Reine Illusion?

Wie hoch wäre der Preis, den ich bezahlen müsste? Ich könnte ihn nicht auf Dauer das Wasser reichen, er hat vorgebeugt, dass er nichts sucht, nur die Herausforderung um zu wissen, dass es mit einem jungen Mädchen in seinen Augen nochmals klappen würde, was soll das schon?

Er ist seiner Frau treu, hat Kinder und Enkelkinder, wie armselig ist es doch, sich in fremden Gefilden auf ein Abenteuer einzulassen? Ich glaube jetzt bin ich im Kopf die Stärkere, ich brauche so etwas nicht, brauche keine Bestätigung.

Leander scheint zu merken, dass ich geistig etwas abwesend bin, neigt seinen Kopf zur Seite und beugt sich etwas vor, um mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streifen.

„Was ist los mit Dir, Du bist ja so still geworden?“

„Ach ich weiß auch nicht, musste an Zuhause und an meinen Freund denken!“

„Jetzt schalt doch mal ab, dazu bist Du doch da, in begrenzter Zeit mal was anderes zu erleben, Dich weiter zu entwickeln.“

„Ja, aber ich muss über so viele Dinge nachdenken, stell Dir mal vor, ich würde mich in Dich verlieben, was tust Du dann?“

„Das habe ich Dir doch bereits in den Briefen geschrieben, dass das nicht passieren wird!“

„Woher willst Du das wissen?“

„Weil Du nur eine Seite von mir kennst und ich es nicht zulassen würde!“

Einzelne Tränen laufen mir im Gesicht herunter, ich fühle mich so ausgenutzt, so als Projekt und weniger als Mensch wahr genommen, etwas beleidigt bin ich wohl auch, wieso sollte er sich nicht in mich verlieben?

Schnell nimmt er eine Serviette und tupft mir mein Gesicht wieder trocken, vielleicht ist es ihm peinlich hier vor allen Leuten, obwohl es inzwischen schon dunkel geworden ist und keiner etwas sieht.

„Schon gut, lass uns über was anderes reden, was steht morgen auf dem Programm?“

Leander geht nicht weiter auf meine Frage sein, stattdessen bestellt er noch eine Karaffe Rotwein, obwohl wir ja mit dem Auto hier sind. Ich will nicht in das Auto steigen, wenn er etwas betrunken ist, die Strassen hier sind schlecht, zumindest die Nebenstrassen und die Beleuchtung mehr als dürftig.

„Leander, wir sind mit dem Auto da!“

„Ich weiß, was ich tue, Du redest schon wie meine Frau!“

Ok, das sitzt, ich werde heute nichts mehr sagen, ich nehme die Karaffe und schenke mir ebenfalls einen großen Schluck ein.

Für den Rest des Abends bin ich ihm gegenüber etwas reserviert, antworte Einsilbig und lasse kein weiteres Interesse mehr durchsickern.

„Was ist los mit Dir, hab ich was Falsches gesagt, Christiane?“

„Hmm, kann sein!“

„Christiane, ich bitte Dich, zwischen uns liegen Welten, ich könnte Dein Vater sein, das war doch abgemacht, dass es eine Liebe, so wie Du sie kennst, so eine romantische Mädchenliebe nicht geben wird!?“

„Schon klar, Du hast mich hierher gelockt und ich hegte auch nie die Absicht, mich in Dich zu verlieben“.

„Dann ist es ja gut, ich will mir keine Probleme schaffen und ich hab Dich nicht hier her gelockt, es war Deine Neugierde, die hat gesiegt.“

„Ja und die Antwort…!“

„Welche Antwort?“

„Na das mit dem Vergleich mit Deiner Frau, das hättest Du Dir sparen können.“

Leander überlegt und schaut mich fragend an, als ob er irgendwas nicht verstehen würde.

Ich atme tief durch, „Ach vergiss es, ich habe nur meine Bedenken hier im dunklen bei den Strassen alkoholisiert herum zu irren, sorry!“

„Ach Gottchen, das ist es, was Dich gewurmt hat? Natürlich fahre ich nicht betrunken mit dem Auto nach Haus, wozu gibt es Taxen?“

Jetzt muss ich wirklich etwas über meine Dummheit lachen, an diese Möglichkeit hab ich überhaupt nicht gedacht, weil ich das von Zuhause her nicht kenne, wir nehmen da nie ein Taxi.

„So und jetzt hören wir mal zum Streiten auf, dazu sind wir nicht da!“

„Dann beantworte Du meine Fragen, wenn ich Dir eine stelle und tu nicht so, als wärest Du taub oder ich würde es eh nicht verstehen.“

„Jetzt fang bitte nicht mit dem nächsten an…!“

Ich stöhne und verdrehe unwillkürlich meine Augen.

„Hey, sei doch nicht so zickig heute Abend, wir sind hier im Urlaub, haben einen tollen Tag hinter uns und ich will den Abend hier angenehm ausklingen lassen.

Oder? Muss ich Dich dann später Zuhause übers Knie legen?“

„Waasss? Du spinnst!“

Leander grinst mich unverschämt an, „kleine Mädchen brauchen das doch ab und zu, Du nicht?“

Ich bin entsetzt, mir fehlen die Worte, auf der einen Seite würde ich jetzt auf der Stelle am liebsten gehen, nur komme ich hier ohne ihn nicht weg, ich besitze nicht mal einen eigenen Schlüssel für das Appartement. Zum andern will ich hier bleiben, weil mich etwas Angst beschleicht, was nach den Abend hier kommt.

Ich weiche seinem Blick aus, schweife in die Ferne, greife abwesend zu den verbliebenen Tapas und dippe sie in die Soße.

Leander erhebt langsam sein Glas und führt es zum Mund, in meinen Augenwinkeln sehe ich, wie er mich nachdenklich von der Seite mustert. Ist es das, was er unter psychologisch eruieren versteht oder war es sein Plan? An wem bin ich hier geraten?

Wie gerne würde ich ausreißen und meinen Freund zuhause anrufen, der mich hier abholt, aber ich kann hier jetzt unmöglich zum heulen anfangen.

Will er austrinken und nach Hause fahren und seine Drohung wahr machen? Wie dumm bin ich doch!?

Erleichterung, er bestellt das Gleiche nochmal und wir bekommen eine zusätzliche Flasche Wasser dazu. Die Sonne ist längst untergegangen, es ist dunkel geworden und niemand sieht die einzelnen Tränen, die mir die Wange herunterlaufen, nur Leander, der sie im Kerzenlicht glitzern sieht und sie nun mit seinem Mund von mir wegküsst.

„Entschuldigung! Ich wollte Dir nicht weh tun und auch nicht erschrecken oder Angst machen!“

Seine Stimme wird wieder sanfter, samtweich und sogleich hab ich ihn verziehen.

„Ach Leander, wie sollte ich mich auch so in Dich verlieben, wenn ich immer etwas Angst haben muss…!“

„Jetzt bist aber Du gemein zu mir, natürlich wäre es schön, wenn eine tolle junge Frau sich in einen alten Knacker wie mich verlieben würde, das kratzt an meinem Ego!“

„Aber doch nicht mit diesen Charaktereigenschaften!“

Leander verschränkt seine Arme vor seiner Brust und lehnt sich zufrieden und lächelnd zurück.

„Jetzt benehmen wir uns beide aber mal wieder wie normale Erwachsene, Du zickst nicht rum und malst den Teufel an die Wand und ich werde Dich heute nicht mehr aufziehen, noch ärgern, noch den alten weisen Mann heraushängen lassen, okay?“

„Okay!“

Tatsächlich lassen wir es nun beide gut sein und ich versuche meine Gedanken mehr auf die Musik zu lenken.

So chillig wie die Musik ist, so locker lasse ich mich in Leanders ausgebreiteten Armen zurücksinken und entspanne.

Noch lange sitzen wir hier so und lassen unsere Seele baumeln, nichts treibt uns an, wir haben Zeit, reden über Belanglosigkeiten, aber auch nicht ständig und das ist gut so.

Als sich das Lokal langsam leerte und die Luft empfindlich kühler wird, bestellt Leander über den Kellner ein Taxi für uns. Morgen früh, will er mit dem Taxi hier herfahren und das Auto holen, aber erst nach dem Frühstück.

So ist der Abend doch noch schön geworden und ich bin etwas lockerer geworden.

Zuhause angekommen, sind wir beide etwas, oder etwas mehr beschwippst. Wie gut, dass in unserem Zimmer immer eine Flasche Wasser bereit steht.

Leander zieht sich ungeniert vor mir aus und schmeißt seine getragenen Klamotten auf den Korbstuhl, geht in die Dusche und sagt nur: “Komm!“

Komm! So mit Ausrufezeichen, wie heute früh schon mal, „Komm!“ wieder hallt es mir im Ohr, das KOMM.

Zögerlich ziehe ich mich auch aus, und obwohl ich von den vielen Rotwein überhaupt keine Lust mehr auf Duschen habe, mache ich das, was er von mir will, ich will nicht diskutieren.

Will er das von heute früh wiederholen? Ich weiß nicht, ob mir das gefallen hat, ob ich das jetzt überhaupt will, aber es hat mich erregt.

„Leander…!?“

„Ja meine süße, zickige Begleiterin, was ist?“

„Ich weiß nicht, ob ich das jetzt will!“

„Wir sind doch staubig vom Reitausflug und von all den anderen Dingen, denk mal darüber nach!“

Ok, er hat ja recht, „Aber ich bin kaputt und müde!“

„Dann machen wir das anders, lass Dich überraschen.!“

Ich gucke wohl etwas erstaunt, richte mich in dem Bett auf und stütze mich mit den Ellebogen auf. Leander duscht und ich…

Nee, er hat Recht, wir sind staubig und ich sollte schleunigst auch unter die Dusche gehen. Ich ziehe mich aus und husche zu Leander unter die Brause.

„Ach, geht doch, ich hätte aber trotzdem noch eine andere Idee!“

Ich erwidere darauf nichts, aber auf Grund der kleinen Auseinandersetzung die wir vorhin beim Abendessen hatten, habe ich nun überhaupt keine Lust von ihm angefasst werden und vielleicht wollte ich auch deshalb nicht mit ihm unter die Dusche, weil ich ja noch weiß, wie das heute früh geendet hat.

Ich stelle mich nun mit darunter, schmiege meinen Rücken an seinem Bauch, lege meinen Kopf in den Nacken und Leander beginnt mich abermals einzuseifen und zu massieren.

Seine Hände fühlen sich sanft an auf meinen Schultern, er tastet sich vor, zwischen meinen Brüsten, massiert sie, knetet sie, nimmt meine Nippel in den Mund und saugt daran. Ich bin da etwas empfindlich und ich mag es eigentlich nicht, hart an meinen Brustwarzen gefasst zu werden. Ich lasse es geschehen, er wird wohl irgendwann damit aufhören, wenn ich keine Erregung zeige.

„Christiane, könnte es sein, dass Dich andere Körperstellen mehr erregen? Du weichst mir ja fast aus..?“

„Ja, ich mag das hier nicht so.“

„Was magst Du denn besonders?“

„Finde es heraus, ich glaube, das weiß ich selber noch nicht so richtig!“

„Ich glaube, da hab ich heute früh schon so eine Körperöffnung gefunden, bei der Berührung zucktest Du so richtig zusammen. Wir trocknen uns jetzt ab und dann werde ich Deinen Körper erforschen!“

Beim abtrocknen zittere ich am ganzen Leib, Leander scheint das zu bemerken und er trägt mich zum Bett und lässt mich darin weich fallen, er wickelt mich mit der Decke ein, „pscht“ und drückt mir seinen Zeigefinger auf meinen Lippen, was bedeutet, dass ich nichts sagen soll. Leander kniet auf der Decke, die zwischen uns liegt, sein Blitzen in den Augen macht mich rasend, mein Puls beschleunigt.

Mit einer Hand öffnet er sein Nachtkästchen und daraus holt er ein schwarzes Tuch. Mein Gott, was wird das nun werden. Er ist viel kräftiger als ich und ich bin eingesperrt unter seinem sportlichen Körper und kann mich kaum bewegen.

Ich ahne Schreckliches, was mich aber auch kickt. Geschickt bindet mir Leander das Tuch um den Kopf über meine Augen.

„Leander….!“

„Pscht hab ich gesagt, nicht reden, nicht jetzt!“

Und wieder tue ich das, was er sagt und verliere keinen Pieps mehr, liege einfach nur da mit schlotternden Knien und warte auf die Dinge, die da kommen. Meinen Körper will er kennen lernen. Heißt das, dass er mich gleich mit seinem Schwanz aufspießt oder heißt das soviel wie meinen Körper als Ganzes zu untersuchen, abtasten, ansehen? Ich darf nicht fragen, ich kann mich nicht bewegen, ich bin ihm ausgeliefert.

„Hab keine Angst, Du brauchst nicht zu zittern, vertrau mir einfach.“

Dieser Satz gibt mir die nötige Geborgenheit um mich fallen zu lassen, ich beherrsche meinen Körper wieder und mein Innerstes beruhigt sich auch etwas.

Leander erhebt sich und sofort nutze ich meine wieder erlangte Freiheit dazu, mich zu bewegen und an meine Augenbinde zu zerren.

„Christiane, nicht! Ich mache uns nur etwas Musik an, kannst Du nicht einmal still sein und das machen, was sich sage?“

Er ermahnt mich und wieder bin ich unsicher ihm gegenüber. Und doch stimmen die leisen akustischen Klänge mich wieder sanfter und ich sinke wohlwollend in mein Kissen zurück.

Er nimmt mein Handgelenk, breitet meinen Arm aus und bindet es seitlich nach oben mit einem Tuch an den Bettpfosten fest. Nun das gleiche mit der anderen Hand. Ich fange vor lauter Aufregung fürchterlich zum zappeln an, so etwas hat Matthias zuhause mit mir noch nie gemacht.

„Sei still!“

Und wieder beruhigt sich mein Körper und ich lasse meinen Unterleib zurück auf die Matratze sinken. Mein Herzschlag pulsiert bis zum Hals.

Leander scheint das zu erahnen, fasst mein Handgelenk und es fühlt sich so an, als würde er nach meinem Pulsschlag tasten, denn er hält nur die Hand an meinem Handgelenkt und macht weiter nichts. Überprüft er so, ob ich das alles aushalten kann, gehört das zur Erkundung meines Körpers? Will er daran messen, wie weit er bei mir gehen kann mit seinem Kitzel, den er mir zufügt?

Ich atme tief, gleichmäßig und laut hörbar.

Nun nimmt Leander mein Fußgelenk in die Hand, ich darf gar nicht daran denken, was er noch alles mit mir macht und ich spüre, wie ich feucht zwischen meinen Beinen werde, während er meine Beine auseinander spreizt und einen Einblick auf mein Intimstes erhält. Mir ist es schrecklich peinlich, wie ich auf ihn reagiere. Sicherlich entgeht es ihm nicht, wie ich auslaufe, wie mein Saft ungehindert auf das reine, weiße unbefleckte Bettlaken tropft. Nimmt er das, was er da sieht, als Bestätigung zur Kenntnis? Als Einladung dazu, meinen Körper benutzen zu dürfen? Präpariere ich meinen Eingang für seinen Schwanz so, damit es eine Leichtigkeit wird, in mich einzudringen? Mein Kopf sagt nein, mein Körper arbeitet dagegen. Mir geht das alles viel zu schnell. Kopf und Bauch, bei mir wie Yin und Yang, wie Engelchen und Teufelchen.

Ich kann ja leider seinen Blick nicht sehen, wie er auf mir ruht und vor lauter Scham versuche ich krampfhaft meine Beine zusammen zu pressen. Mit seiner Kraft drückt er mir meine Beine wieder auseinander und fixiert nun beide Fußgelenke an die Bettpfosten.

Ich könnte schreien vor Erregung oder ist es Angst? Angst vor einer unbekannten Handlung?

Als ich wohl unwillkürlich meinen Mund öffne, schiebt mir Leander etwas in den Mund, damit ich still halte. Ich lasse den Mund weit geöffnet, wage es irgendwie nicht ihn wieder zu schließen, will es nicht schmecken oder mit meiner Zunge ertasten, was da in meinem Mund liegt. Es ist zähflüssig und breitet sich von selbst in meinem Mund aus, es schmeckt süß, es ist Honig…gerade soviel, dass ich weder sprechen noch schreien kann.

Ich bin abgelenkt und merke dabei gar nicht, wie ich mit meinen Händen und mit meinen Beinen und Füßen bewegungsunfähig gemacht werde.

Er sitzt glaube ich gerade vor mir und erfreut sich an meinem Anblick, ich kann keine körperliche Erregung hören.

Voller Anspannung liege ich ihm ausgeliefert zu Füßen. Ich erschrecke, etwas Warmes, Hartes bohrt sich in meine Möse. Meine Befürchtungen bestätigen sich nicht, es scheint nur sein Finger zu sein, aber auch das ist schon genug für mich. Ich hätte es mir denken können, dass die Tage hier nicht nur aus Sightseeing bestehen werden und lasse mich fallen. Ich muss mich ständig daran erinnern, dass er mir nichts Böses will, ich werde lernen und neue Seiten an mir entdecken, hat mir Leander ja prophezeit.

„Schön mein Fräulein!“ , der soll mich nicht Fräulein nennen denke ich mir, sagen kann ich das ja jetzt in diesem Augenblick nicht.

Er dringt mit seinem Finger in meine enge Scheide an, er schafft es mühelos, er spielt damit, er macht sich an mir zu schaffen. Ich halte meinen Atem an, denn ich warte nur darauf, dass er richtig in mich eindringt, aber nicht nur mit dem Finger.

Ich liege lange so da, ohne dass er etwas mit mir anstellt, es kommt mir zumindest wie eine Ewigkeit vor.

Und nein, jetzt bemerke ich, wie er an meinem Hinterausgang spielt, ein Finger an meinem Kitzler, der andere Finger hinten und mein Kopfkino wird angekurbelt, so sehr, dass ich merke, wie der Saft aus mir herausläuft. In rhythmischen Bewegungen spielt er mit seinem Finger, der wohl schon feucht ist von mir, an meinen Kitzler, es ist kein plumpes Rubbeln, so wie ich es schon kennenlernen durfte, nein, es fühlt sich viel intensiver als, als dass es mein Freund bei mir schon gemacht hat. Und es ist unglaublich, wie erregend ich es finde, als er an meinem Poloch spielt. Sanft und langsam lässt er seinen Finger immer wieder rein und rausgleiten, rein…raus…rein… Gleitfähig gemacht durch meine Säfte. Ich biege meinen Körper durch, das Tuch um meinen Mund erstickt mein lustvolles Stöhnen. Gierig strecke ich ihm meinen Unterleib entgegen und der Muskel an meinem Hinterausgang will den Finger nicht mehr hergeben, mein Schließmuskel hält ihn fest und will ihn ganz in sich aufnehmen.

Pahh! Nie hätte ich gedacht, dass mich das so erregen könnte, ich möchte schreien vor Erschöpfung. Ich möchte, dass es nie mehr aufhört, zudem kann ich nicht mehr und sinke vor lauter Erschöpfung in mich zusammen.

Leander beendet das Spiel, langsam lässt er seine Finger von mir, nimmt mir meine Augenbinde und meine Mundbinde ab und lächelt mich an. Natürlich befreit er mich auch von meinen Fuß -und Handfesseln. Ich erwidere sein Lächeln und mein ganzes Gezicke vom Abend ist mir jetzt peinlich. Aus Dankbarkeit für diese neu entdeckte Lustzone nehme ich sein Glied in den Mund und befriedige ihn ebenfalls, so wie ich es gelernt habe.

Es dauert nicht lange und er spritzt ebenfalls ab und zufrieden finden wir beide schnell in den Schlaf.

Nachdem die ersten Sonnenstrahlen ns Zimmer fallen und mich die Helligkeit blendet, erwache ich so langsam wieder und mein Geist kehrt zurück.

Ich hab gar nicht bemerkt, dass Leander bereits wach ist , denn ich höre ihn im Bad.

Eingehüllt in einem weißen Bademantel erscheint er lächelnd unter der Tür, „Guten Morgen Du Schlafmütze, wird ja Zeit, dass Du auch mal wach wirst!“

„Morgen“ murmele ich nur, zu mehr bin ich noch nicht fähig. Außerdem weiß ich nicht, wie ich ihn nach diesem gestrigen Abenteuer unter die Augen treten soll, ich weiß nicht, welches Verhalten richtig ist, doch er nimmt es mir ab.

Leander setzt sich zu mir an die Bettkante, „Na das hat sich doch für Dich gelohnt, ich hatte den Eindruck das war was völlig Neues für Dich, stimmts oder hab ich Recht?“

Ich nicke nur und schäle mich aus der flauschigen Bettdecke, denn ich will mich auch frisch machen, die Klebespuren auf meinem Bauch sind immer noch vorhanden, nur fest geworden.

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Sister O Vor 5 Jahre  
Sister O Vor 5 Jahre  
Jupiter Vor 5 Jahre