3 members like this


Aufrufe: 1130 Created: 2019.02.12 Updated: 2019.02.12

Dreams of a Paragirl

Untersuchung mit Hindernissen

„Hallo! Wach werden!“ reißt mich eine Stimme aus dem Schlaf. „Du bist ja kreidebleich.“ Don fühlt meinen Puls. „Du rennst ja! Ich hole jetzt Michi!“

Na Klasse! Don verschwindet schnellen Schrittes über die Treppe in die Halle und ich höre ihn nach Michi rufen. Ich muss hier raus... bevor er wieder kommt. Nach oben geht kaum einer. Also los. Aus dem Augenwinkel sehe ich Tim in der Küche und flüchte über den Flur zur Dachbodentreppe. Oben vor dem letzten Fenster hocke ich mich in eine Ecke und vergrabe mein Gesicht in meinen Armen. Es ist nicht nur, dass ich keine Lust auf eine Untersuchung habe, sondern einfach diese Angst... Den Job zu machen ist nicht schwer aber die Vorstellung, selbst dort zu liegen, treibt meinen Puls in die Höhe. Mit dem Finger fahre ich durch den Staub und schreibe das Wort „“NEIN“ auf den Boden.

„Was ist nein?“ Tim! „Hey, nicht erschrecken, ich bin es doch nur“ Er muss mir gefolgt sein...

„Bitte verrate mich nicht, ich will einfach etwas meine Ruhe haben. „Irgendwann werden sie dich finden, du weißt das genau so gut wie ich.“ Er schaut mich an. „Was ist denn los mit dir?“ Unten höre ich Don nach mir rufen. „Ich hab diese Extrasystolen. Mir ist schwindelig und noch dazu diese wahnsinnigen Bauchschmerzen...“ Ich vergrabe mein Gesicht wieder in meinen Armen.

„Hier oben zu sitzen macht die Sache nicht besser. Lass uns runter gehen und wenn du dich mal durchchecken lässt geht’s dir umso eher wieder besser.“ Tim reicht mir die Hand. Ich wische eine Träne weg und lasse mir aufhelfen. Auf der Treppe bleibe ich stehen und beobachte aus dem Fenster ein herunterfallendes Blatt, wie es mit sanft wiegenden Bewegungen zu Boden fällt. Tims Hand auf meiner Schulter holt mich zurück „Ich weiß, du hast Angst vor sowas. Ich hab gehört, wie du mit Elena geredet hast. Aber was soll denn passieren?“

„Da bist du ja, komm setz dich her“ Don schaut mich tadelnd an. „Sie saß oben. Extrasystolen, Schwindel und Bauchschmerzen“ sagt Tim kurz und knapp. Ich stehe noch immer vor dem Sessel, unschlüssig zu gehorchen. „Ich hab gleich mal nen Rucksack mitgebracht!“ höre ich eine dritte Stimme. Michi hat soeben das Wohnzimmer betreten. Schlimmer geht es jetzt nicht mehr.

In diesem Moment spüre ich die nächste Extrasystole. Eine, zwei, drei vier, ….

Ich verfehle den Sessel und falle daneben auf dem Boden, direkt neben den C3. Don steckt mir den SpO2-Clip an den Finger, während Michi meinen Blutdruck misst. Don klebt mir ein EKG auf. prompt höre ich ein unregelmäßiges Piepsen. „Sättigung ist bei 90%, Puls bei 120-150, Blutdruck 90/60mmHg.“ murmelt Michi. „Ich schaue mal nach, welcher Doc heute auf dem NEF sitzt.

Tim ist losgefahren und holt den diensthabenden Notarzt vom Klinikum ab. Don und Michi helfen mir hoch auf den Sessel. Die beiden gehen kurz in den Nebenraum und besprechen irgendwas. Mit aller Kraft ziehe ich das Kabel der Blutdruckmanschette ab, die EKG-Kabel und den Fingerclip und reiße die Tür zum Flur auf. Wie blind renne ich über den Flur und lande direkt vor der Tür zum Bad.