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Aufrufe: 1620 Created: 2018.11.19 Updated: 2019.07.10

Überraschung beim HNO-Arzt

Überraschung beim HNO-Arzt Teil 4

Sie hätte sich an dieser Stelle am liebsten in Luft aufgelöst. Peinlich berührt lag sie stocksteif auf der Untersuchungsliege und wagte auch nicht nur einen Mucks von sich zu geben. Diese seltene Gelegenheit nutzend griff er nach der Vitamin B-Spritze und desinfizierte den oberen äußeren Quadranten ihres Pos. Ohne lange zu fackeln, stach er zu und die gelbe Nadel fuhr tief ins weiche Fleisch seiner Patientin. „Auuuuu!“, jaulte sie erneut auf und verspannte massiv. Durch die Anspannung wurde der Schmerz beim Reindrücken der Vitamin-Depot-Lösung noch etwas stärker.Ganz langsam bekam sie nun die 5ml verabreicht.

Danach entfernte Miguel die Nadel und versorgte die Einstichstelle mit einem kleinen Pflaster. In der Zwischenzeit war auch die Kurzinfusion durchgelaufen, sodass Miguel Hanna auch von der zweiten Nadel erlösen konnte. Noch immer völlig fertig von der Gesamtsituation zog sich wieder an setzte sie sich auf. Sie wollte schon aufstehen und gehen, als ihr plötzlich schwarz vor Augen wurde. Geistesgegenwärtig brachte Miguel Hanna wieder in eine liegende Position und hielt ihre langen Beine hoch. Schon nach wenigen Sekunden ging es ihr wieder besser und sie machte Anstalten, sich erneut aufzusetzen. Bestimmt machte Miguel ihr klar, dass sie zunächst mal liegen bleiben sollte. Sanft legte er ihre Beine ab und lagerte sie mit einer zusammengerollten Decke etwas hoch. Als nächstes griff er nach seinem Stethoskop und der Blutdruckmanschatte, die auf seinem Schreibtisch lagen. Für gewöhnlich benutzte er diese Instrumente nur für ausführliche Untersuchungen zu Taucherfreigaben. Aber auch um Hanna wollte er sich ausführlich kümmern. Es waren schon wieder einige Jahre vergangen seit sie sich zuletzt gesehen hatte und doch konnte er sie nicht vergessen.

„110/70“, stellte er fest und half ihr langsam auf. Weil ihr noch ein wenig schwindelig war, lehnte sie ihren Kopf an seiner Schulter an und sog ungewollt den Duft seinen Aftershaves ein. Für einen Moment waren sie sich unglaublich nahe, bevor sie sich aus dieser Vertrautheit zurück zog. Die Gefühle, die da aus der Vergangenheit wiederkehrten, durfte sie nicht haben. Miguel war schließlich verheiratet. Auch er merkte, dass sich das Knistern zwischen ihnen plötzlich verflüchtigt hatte und mit einem Schlag nahm seine Professionalität wieder überhand. „Fühlst dich gut genug, dass du fahren kannst?“, fragte er besorgt aber doch auch recht sachlich nach. Sie nickte nur und griff nach ihrer Handtasche. „Also dann bis nächste Woche, wieder um die gleiche Zeit?“, schlug er vor und schenkte ihr sein freundlichstes Lächeln, weil er einfach gar nicht anders konnte. Bei diesem Anblick machte ihr Herz einen kleinen Hüpfer und sie erwiderte sein Lächeln mit einem Straheln über ihr ganzes Gesicht, weil auch sie einfach nicht anders konnte.

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n/a Vor 5 Jahre  
Wildflower Vor 5 Jahre