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Aufrufe: 2689 Created: 2018.11.09 Updated: 2018.11.09

Sandra's Debüt (Eine Schifffahrt verändert ihr Leben)

Eine unerwartete Begegnung

Eine Frau in schwarzer, glänzender, seltsam anmutender Bekleidung war eben noch in gebückter Haltung, ähnlich wie man es von der Anlaufhocke der Skispringer kennt, vom Öffnen der Klosett Türe erschrocken, hastig aufgestanden.

Sie schaute Sandra mit leicht geöffnetem Mund, welcher mit einem kitschig roten Lippenstift bemalt war, verwundert an. "Guten Tag"? stammelte sie in einem deutlichen osteuropäischen Akzent. "Ziua Buna" erwiderte Sandra, in der Annahme, die Frau würde ebenfalls Rumänisch verstehen. In diesem Moment entspannte sich der Gesichtsausdruck der etwas befremdlich anmutenden Frau. Es entstand eine Konversation in Sandras Muttersprache. Um Verständnisprobleme hint anzuhalten schreibe ich ab hier die deutsche Synchron-Fassung.

Zuerst kam das Übliche "wie heisst du?". "Ich heisse Sandra" "Hallo, ich bin Irina", "woher kommst du?" und "weshalb bist du hier?".

Beide wollten nicht so recht auf den Wahren Grund ihrer Anwesenheit eingehen. Sie unterhielten sich eher über allgemeine Belange. Als Irina beginnen wollte von der tollen Landschaft hier zu sprechen unterbrach Sandra mit den Worten:

"Ich habe leider nicht mehr viel Zeit, in wenigen Minuten werde ich vermutlich wieder in die Toilette gehen müssen."

Irina darauf mit einem leichten schmunzeln: "Kann es sein dass du auf die einsetzende Wirkung eines Zäpfchen wartest?"

Sandra errötete: "Ja, woher...?"

Irina unterbrach sie und meinte: "Im Vertrauen, ich möchte dir etwas zeigen."

Irina drehte ihren Po zu Sandra und zeigte auf ein enorm großes Birnenförmiges Ding, ebenfalls in schwarzer Farbe, jedoch nicht so glänzend wie das restliche Gewand, welches aussah, als wollte es aus Irinas Po entkommen.

Sandra fragte: "Wozu ist das?"

Irina darauf: "Wie ich merke haben wir beide ein ähnliches Ziel. Hier in der Birnspritze ist handwarmes Wasser, welches ich mir eben vorhin in meinen Hintern verabreichen wollte, als ich durch das öffnen der Toilettentüre unterbrochen wurde. Einen Moment, ich hole das eben mal nach."

Sandra staunte nicht schlecht über die Selbstverständlichkeit, in der Irnia mit solchen intimen Dingen umzugehen pflegte.

Irina erklärte, dass auch sie darauf angewiesen sei, einen sauberen Hinterausgang zu haben, da sie damit schließlich gutes Geld verdiene.

An dieser Stelle begann Sandra hellhörig zu werden.

Gutes Geld verdienen? In so einer eigenartigen Kleidung?-Aber irgendwe geil aussehen tut das schon. Noch dazu einen sauberen Hinterausgang? Sandra verstand nicht wie das alles zusammen passt. All diese Fragen und noch dazu das Zäpfchen... um himmels Willen, die Wirkung scheint einzusetzen.

Sandra und Irina verschwanden zugleich in den Toiletten Kabinen um sich zu erleichtern. Es war gut, dass in diesem Moment keine weitere Person das WC betrat, denn was da zu hören war klang äusserst befremdlich. Die beiden Verursacherinnen jedoch belauschten einander mit einem Grinsen im Gesicht und konnten die Erleichterung augenscheinlich genießen. Nach verrichteter "Arbeit" gingen beide in ein nahe gelegenes Lokal um sich noch eine Weile miteinander zu unterhalten. Da sie Rumänisch miteinander sprachen war es nicht nötig, eines der beiden Separés aufzusuchen. Dennoch war es ein Anliegen von Irina, eines der Extrazimmer herzuzeigen. Da waren wieder eine Menge Gegenstände zu sehen, die für Sandra offenbar völlig unbekannt gewesen sind.

Sandra deutete an, schon bald wieder zum Schiff zurück zu müssen. Sie würde aber gerne mit Irina in Kontakt bleiben. Zum einen hatte Sandra den Wunsch die deutsche Sprache von Irina zu lernen (vorallem all jene Begriffe, die für Irinas Arbeit von Bedeutung sind). Somit hätte Sandra auch gleich die Gelegenheit sich nützliche Praktiken für dieses Gewerbe, an dem sie definitiv interessiert zu sein schien, anzueignen. Im Ausgleich dazu bot Sandra an, Irina bei Ihrer Arbeit assistierend zu unterstützen, ohne näher zu wissen, worauf sie sich dabei einlassen würde.

Irina hat um einen Tag Bedenkzeit gebeten. Sandra war froh darüber und teilte noch den Namen des Schiffes, den Ort und die ungefähre Zeit mit, an dem sie am übernächsten Tag anlegen werden.

So endete die ungewöhnliche Begegnung mit einer innigen Umarmung und ein gegenseitiges Beglückwünschen für die Zukunft. Möglicherweise werde es ein Wiedersehen geben.

Als Sandra auf das Schiff zurück gekehrt war konnte Olga, ihre Mutter auf den ersten Blick erkennen, dass sich Sandra auf irgend eine Weise verändert hat, seit sie von Bord gegangen war. Die Details dazu wollte Sandra zumindest noch für die nächste Zeit geheim halten. Einzig ihr Tagebuch erfuhr noch in den späten Abendstunden von dieser Begegnung, als das Schiff bereits in der Dunkelheit der Donau entlang fuhr.