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Aufrufe: 5471 Created: 2017.01.05 Updated: 2017.01.05

Corinna bei Doktor Ecker - eigentlich nur ein Unwohlsein

Kapitel 1

Es ist Mitte November, das Wetter ist genauso, wie man es sich an einem solchen Tag erwartet: Kaum über 0°C, neblig und leicht feucht von oben. Corinna fühlt sich dreckig. Sie ist auf dem Weg zum Arzt, da sie schon seit Langem ein Unwohlsein plagt, das sie sich überhaupt nicht erklären kann. Wahrscheinlich trägt dieser Umstand noch dazu bei, dass Ihr das Wetter noch viel schlechter vorkommt, als es eigentlich ist.

Als sie das Ärztehaus in der Hauptstraße erreicht, betritt sie etwas beklemmt den Flur. Die Praxis von Dr. Ecker befindet sich im dritten Stock. Sie wartet auf den Fahrstuhl. Hier husten und schniefen sich die Patienten der verschiedenen ansässigen Ärzte nur so an, man hat schon genug, wenn man wieder aussteigt. Corinna öffnet die schwere Tür zu den Räumen des Arztes. Sofort schlägt ihr der altbekannte Geruch des Arztbesuches entgegen. Eine freundliche Sprechstundenhilfe nimmt ihre Personalien auf: »Corinna Höpfner, 23 Jahre alt, als Studentin mitversichert bei Ihrem Vater. Ist das noch so richtig?«, »Ja«. Die Frage der Sprechstundenhilfe, ob sie einen vereinbarten Termin hat muss Corinna verneinen. »Ich fühle mich seit einiger Zeit unwohl und wollte nun einfach einmal mit Herrn Doktor darüber sprechen.« »Das kann aber dauern, nehmen Sie bitte im Wartezimmer Platz, ich werde Sie dann aufrufen. Vielleicht können wir Sie ja zwischenschieben.«

Im Wartezimmer schlägt Corinna eine bedrückende Stimmung entgegen. Alle sitzen herum und schweigen sich an, viele versuchen mehr oder weniger konzentriert in den ausliegenden Illustrierten zu lesen. Auch die hübsche 23jährige sucht sich etwas zu lesen. Aber sie blättert nur orientierungslos in den Seiten umher, irgendwie ist es eine fürchterliche Atmosphäre hier. Die Zeit geht überhaupt nicht weiter, und die Zeit ist quälend: was fehlt mir, was macht der Arzt mit mir, warum dauert das alles hier nur so lange?

Nach etwa 1½ Stunden kommt der erlösende und doch so bedrückende Aufruf: »Frau Höpfner, bitte in den Behandlungsraum II«. Mit ein wenig weichen Knien geht Corinna durch den Flur der Praxis zu dem genannten Raum. Die Tür steht offen. Ihr Blick schweift durch den Raum. Auf der linken Seite steht ein großer Schreibtisch vor dem ein zweiter schwerer Stuhl steht, die lange Fensterfront gegenüber ist mit weißen Lamellen verhängt, sodass man nicht heraus sehen kann, allerdings kann so auch niemand hereinschauen. An der rechten Wand steht eine Untersuchungsliege und ein Medikamentenschrank, wie man sie aus allen Arztpraxen kennt.

Durch das helle, aber dabei warme Licht bekommt der Raum eine Ausstrahlung, die eine gewisse Geborgenheit verspricht. Corinna tritt herein. Sie ist alleine. Nun sieht sie auch die Große Bücherwand, die rund um die Tür eingebaut ist.

»Guten Tag Corinna, was führt Sie denn heute zu mir?« Eine energische, dabei aber freundliche Stimme durchbricht die Stille im Raum. »Guten Tag Herr Doktor, ja das ist so, ich fühle mich seit einiger Zeit so fürchterlich schlaff, habe von Zeit zu Zeit recht starke Kopfschmerzen. Ich weiß überhaupt nicht, woher das kommen könnte.« Corinnas Stimme ist fast verzweifelt, als sie das alles so erzählt. »Haben Sie denn sonst noch irgendwelche Beschwerden? Erkältungserscheinungen, Magenprobleme oder sonstiges?« »Nein, nur diese ständige Abgeschlagenheit, dieses Schwindelgefühl. Ich kann mich gar nicht mehr richtig auf die Uni konzentrieren, geschweige denn sinnvoll Sport treiben. Bitte, versuchen Sie mir zu helfen.«

Dr. Ecker sieht sich seine junge Patientin von oben bis unten an. Ihre langen blonden Haare umranden das fast weiße Gesicht. Tiefe Ränder unter den rehbraunen Augen betonen noch zusätzlich das Unwohlsein des Mädchens. »Dann wollen wir mal sehen, was ich für Sie machen kann.« Er nimmt einen Holzspatel aus einem Schälchen auf dem Schreibtisch. »Bitte sagen Sie mal Ah«. Er schaut seiner Patientin in den Hals, drückt mit dem Spatel die Zunge herunter. Das Corinna muss unwillkürlich würgen. Danach betastet er ihren Hals noch einmal genau, um Mandeln und Lymphdrüsen von außen zu untersuchen. »Ihre Mandeln sind nicht geschwollen, ihr Rachen sieht allerdings leicht gerötet aus. Bitte machen Sie den Oberkörper frei.« Corinna schaudert es, irgendwie hat sie die resolute Stimme des Arztes irritiert. Es ist doch ganz normal, dass sie sich ausziehen muss, denkt sie sich. Sie nimmt ihre Haare mit einem Gummi, das sie um das Handgelenk trägt, im Nacken zusammen. Nachdem sie Ihren Grauen Angorapullover und die Bluse ausgezogen hat, steht sie nun im Hemdchen vor ihrem Arzt.

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