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Aufrufe: 1963 Created: 2016.03.22 Updated: 2016.03.22

Die Nachhilfestunde

Kapitel 3

Die Nachhilfestunde III oder Paul's Besuch

Ich hoffe euch gefällts! Keine Sorge, da kommt schon noch was...

Zwei Tage später klingelte Paul an der Wohnungstür von Anna’s Eltern. Er hielt einen kleinen Strauß Margariten in der Hand. In irgendeinem typischen Frauenfilm hatte er mal gehört, dass dies die freundlichsten Blumen seien. Er war mit der Absicht gekommen, Anna eine kleine Freude zu machen, aber auch um nach ihr zu sehen. Paul hoffte, dass es ihr mittlerweile etwas besser ging.

Anna’s Mutter Eva öffnete die Tür und war erfreut, den Tutor ihrer Tochter zu sehen. „Was für eine nette Überraschung! Kommen Sie doch bitte herein.“

„Danke schön, Frau Körner! Wie geht es Anna denn heute?“ fragte er und seine Stimme klang besorgter, als er es eigentlich wollte.

„Nicht so gut, sie hat immer noch Fieber. Wenn es bis heute Nachmittag nicht besser wird, werde ich unseren Hausarzt bitten, vorbei zu kommen.“

„Kann ich schon in ihr Zimmer gehen? Ich würde ihr gerne die Blumen bringen.“ sagte Paul ein wenig verlegen.

„Oh, wie aufmerksam von Ihnen. Sie misst nur gerade ihre Temperatur und will dabei ungestört sein“ antwortete Frau Körner, wobei sich ihre Wangen leicht röteten. „Sie misst jetzt wieder rektal, weil das viel genauer sei, aber das muss ich Ihnen als zukünftigen Arzt ja nicht erklären.“ Paul musste sich bemühen, sein aufkommendes Schmunzeln zu unterdrücken.

„Anna, Liebes! Bist du fertig? Ich habe eine ganz tolle Überraschung für dich.“ rief Eva durch die geschlossene Türe zu ihrer Tochter hinein. „Ja Mama, was ist denn?“ kam die kaum hörbare Antwort zurück.

In diesem Moment sah Anna’s Mutter auf die Uhr und erschrak. „Oh nein, es ist schon kurz vor Mittag und ich muss noch dringend zur Post gehen“. Bevor sie sich noch weiter aufregen konnte, schlug Paul ihr vor: „jetzt bin ich ja da und wenn Anna etwas braucht, kann ich ihr sicher helfen. Machen Sie sich keine Sorgen und erledigen Sie in Ruhe Ihre Angelegenheiten.“ Sein ruhiger Tonfall sowie sein charmantes Lächeln überzeugten Eva sofort und sie machte sich auf den Weg.

Leise klopfte Paul an Anna’s Tür. „Herein.“ sagte sie mit schwacher Stimme. Als sie Paul erblickte, fuhr sie im Bett herum. Ruckartig setzte sie sich auf und versuchte, ihre zerzausten Haare etwas zu bändigen. Der Raum begann sich wie verrückt um sie herum zu drehen und plötzlich sah sie nur noch ganz verschwommen. Als sie sich wieder auf ihren Polster sinken ließ, eilte Paul an ihre Seite. „Hallo Anna! Ich glaube, du bist zu schnell hoch geschossen. Mein Besuch ist ja kein Grund gleich an die Decke zu springen.“ Mühevoll rang sich Anna ein Lächeln ab. Erst jetzt merkte sie das Paul ihr Handgelenk hielt und ihren Puls tastete. Sie fühlte sich ganz warm an. Anna war verschwitzt und sah ziemlich fertig aus. „Ich will nicht, dass du mich so siehst, ich muss ja furchtbar aussehen“ klagte Anna und zog sich die geblümte Bettdecke über den Kopf. „Komm da wieder raus. Du bist richitg süß, so als Patientin.“ scherzte Paul. Sie lugte wieder hervor und der Medizinstudent nutzte die Gelegenheit, um ihre Stirn zu fühlen. Sein kühle Hand war angenehm auf ihrer heißen Haut. Paul blinzelte auf das Fieberthermometer, das noch auf dem Nachtkästchen neben dem Bett lag. Das Quecksilber war bei 38,1°C stehen geblieben. Merkwürdig. Paul konnte nicht glauben, dass sie nur erhöhte Temperatur hatte. Ihre glasigen Augen und ihr Allgemeinzustand sagten ihm etwas anderes. „Anna, hast du nicht gerade erst Fieber gemessen?“ fragte er sie und sah sie dabei eindringlich an. „Ähm, ja. Warum?“

„Ich denke, das Ergebnis ist nicht richtig.“

„Wie kommst du denn da drauf?“

„Anna, du glühst richtig und siehst,… ehrlich gesagt beschissen aus. Komm, dreh dich mal auf den Bauch, dann messen wir noch einmal.“

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Jupiter Vor 7 Jahre  
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