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Aufrufe: 669 Created: 2018.07.06 Updated: 2018.07.06

Marlon und Elena- dominant trifft provokant

Kapitel 80

Heute möchte ich zusätzlich zum letzten Teil noch DANKE sagen. Danke an über 7000 Lesern, danke dass ihr so viel kommentiert und geliked habt. Es macht wirklich Spaß für euch zu schreiben! Nun wünsche ich euch ein letztes Mal ganz viel Spaß beim Lesen. Ich werde jetzt erst mal eine kleine Schreibpause einlegen 😃

Aus Elenas Perspektive

Ich war sauer, richtig sauer. Warum war er nur so übergriffig? Ich verstand das einfach nicht. Ja okay meine Urinwerte waren scheinbar nicht so toll. So what? Das war bestimmt bei der Hälfte aller Menschen so. Trotzig schaute ich hoch zur Infusion, die Stück für Stück in mich hinein tropfte. So konnte ich mich überhaupt nicht auf meine Uni- Inhalte konzentrieren. Dies war jedoch dringend notwendig, da bald die ersten Klausuren anstanden. Die Verzweiflung trieb mir Tränen in die Augen. Mein Kopf dröhnte immer noch. Mein Körper schrie förmlich nach Zucker. Und was bekam ich? Eine schnöde Infusion- kurz gesagt: Zum Kotzen! Als der Beutel endlich durchgelaufen war, stöpselte ich sie ab und räumte meine Unterlagen in meine Tasche für morgen. Ich beschloss ins Bett zu gehen. Das machte keinen Sinn mehr. Ich hörte, dass Marlon im Wohnzimmer zockte. Der konnte mir sowas von gestohlen bleiben gerade. Vielleicht sollte ich ja mit Anna eine Anti-dominante Ärzte-WG aufmachen. Beim Zähneputzen fiel mir auf wie blass und müde ich aussah. Schnell kuschelte ich mich in mein Lieblingsschlafshirt und legte mich ins Bett. Trotzdem fand ich nicht wirklich Schlaf. Erst als Marlon ins Zimmer kam und ich mich an ihn kuscheln konnte, fand ich endlich die so sehr benötigte Ruhe.

Am nächsten Morgen hatte ich erst um 10 Uhr Uni und Marlon Spätschicht. Ich war etwas früher wach und machte mich schon ans Vorbereiten des Frühstücks. Als dies fertig war, weckte ich Marlon und ging dann zur Toilette. Auf dem Deckel stand ein Urinbecher. Ich verdrehte die Augen. Das konnte er vergessen. Ich stellte den Becher entschlossen zur Seite und machte mich fertig. Ich trat aus der Dusche und sah einen verstrubbelten, jedoch ziemlich grimmig aussehenden Marlon vor mir, der mir den Becher vor das Gesicht hielt.

„Warst du schon auf der Toilette?“ Ich hielt seinen Blick und nickte. Ich bekam ein etwas flaues Gefühl im Bauch.

„Der Becher stand da nicht umsonst!“ Er suchte erneut meinen Blick. Dieses Mal konnte ich ihm nicht stand halten und meine Wut brach aus mir heraus.

„Marlon, dass ist einfach total übertrieben!“ Marlon trat einen Schritt näher an mich heran und schaute mich intensiv an. Ich war nach wie vor tropfnass und begann zu frieren.

„Was genau ist übertrieben?“ Ich wollte an ihm vorbei zum Handtuch greifen. Dies unterband er jedoch sofort.

„ Diese ständigen Kontrollen, Zugang, Blutzuckermessung,….“ Das flaue Gefühl in meinem Bauch nahm zu. Sein Blick verdunkelte sich noch weiter.

„Aha, übertrieben findest du das. Na wie du meinst. Du kennst die Regeln. Entweder du bleibst bei mir und ich helfe dir dabei, dass deine wirklich beschissenen Werte wieder den Normalbereich erreichen, oder aber wir sind getrennt Leute!“ Ich zitterte nun wirklich. Nicht nur weil mir kalt war, sondern weil mich seine eiskalten Worte zusätzlich auch noch wirklich verletzt hatten. Marlon würdigte mich keines weiteren Blickes mehr, putzte sich die Zähne und ging dann ins Esszimmer um zu Frühstücken. Mir war der Appetit jedoch gründlich vergangen. Ich trocknete mich ab, meine Zähne klapperten munter gegeneinander und föhnte meine langen Haare zumindest ansatzweise trocken und steckte sie dann nach hoch. Das musste reichen. Nachdem ich mich zügig angezogen und meine Unitasche geholt hatte, verließ ich die Wohnung. Nach Marlons Ansage fühlte ich mich sonderbar. Einerseits planlos, andererseits verletzt, aber auch sonderbar frei. Ich musste nun für mich eine Entscheidung treffen. Konnte ich mit diesem Mann so zusammen leben? Vielleicht sogar für immer? Ich beschloss nicht zur Uni zu fahren, sondern spazieren zu gehen, um besser nachdenken zu können. Ich stellte mein Fahrrad ab und ging an der Donau spazieren. Ich musste jetzt wirklich einen klaren Kopf bekommen. Ich meine klar, er hat recht, dass ich eher laisser-faire mit meiner Gesundheit umgehe aber andererseits ist es auch wirklich MEINE Gesundheit und sein kompromissloses Verhalten in dieser Hinsicht war mehr als anstrengend. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Ich liebte ihn, da war ich mir sicher. Aber immer so leben? Das konnte und wollte ich nicht! Nicht so! Ich war ohne es groß zu merken wieder an meinem Fahrrad angekommen. Mit schwerem Herzen stieg ich auf und fuhr wieder zu dem Haus, was die letzten Monate mein Zuhause gewesen war. Ein Schmerz stieg in mir auf und sofort war ich wieder unsicher, ob ich wirklich das richtige tat. Ich versuchte den riesen Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken. Es gelang nicht wirklich. Tastend suchte ich meinen Schlüssel in der Tasche und schloss die Türe auf. Ich hoffte auf der einen Seite, dass Marlon gar nicht zuhause war. Auf der anderen Seite hatte ich meine Entscheidung getroffen.

„Süße?“ Marlon kam aus dem Arbeitszimmer und schaute mich an. „Alles okay?“ Ich schüttelte nur den Kopf.

„Können wir reden?“ Ich wich seinem Blick aus.

„Klar! Komm wir setzen uns ins Wohnzimmer!“ Ich setzte mich ihm gegenüber und versuchte mich erneut seinem Bann, den er auf mich ausübte, zu entziehen. Gott, was würde ich jetzt dafür geben, mich einfach in seine Arme zu werden und alles wieder gut werden zu lassen.

„Es ist gut, dass du da bist. Ich muss sowieso etwas mit dir besprechen. Möchtest du zuerst?“ Ich schaute ihn mit großen Augen an.

„Nein, mach du zuerst!“ Mein Herz schlug schnell, richtig schnell. Es schien sich fast zu überschlagen.

„Ich habe gerade eine Rückmeldung aus den USA bekommen. Ich kann in 2 Wochen dort anfangen.“ Er schaute mich an. Keinerlei Emotion lag in seinen Augen. Mir zerriss es fast das Herz. Wie automatisch nickte ich ihm zu. „Ich denke eine Fernbeziehung ist nicht wirklich realistisch!“ Ich schaute auf den Boden. Tränen sammelten sich in meinen Augen.

„Wenn du möchtest, darfst du aber gerne in der Wohnung bleiben!“ War das gerade sein einziges Problem? Die verdammte Wohnung??? Ich glaubte zu spinnen. Das konnte wirklich nicht wahr sein.

„Nein, hier sind zu viele Erinnerungen.“ Ich schluckte. „Du hast recht. Eine Fernbeziehung ist wirklich nichts für…. Uns.“ Das „uns“ ging mir wirklich nur sehr schwer über die Lippen. Nun schaute er doch etwas erleichtert aus.

„Schön, dass du das doch auch genauso siehst.“ Er lächelte mich an. Ich erwiderte das Lächeln allerdings nicht. „Was wolltest du denn sagen?“ In mir drin fühlte sich alles so taub an. Bilder von unserer schönen gemeinsamen Zeit flogen vor meinem inneren Augen vorbei. Die erste Blutabnahme, dann die durchgearbeitete Nacht, die Busfahrt und unser erster Kuss, der Sturz im Treppenhaus, die Radtour… . Es war wirklich eine verdammt schöne Zeit gewesen. Ich krempelte meinen Ärmel nach oben.“ Ziehst du mir den bitte?“ Ich schaute ihn nicht an und der Gedanke, seine sanften Hände auf meiner Haut zu spüren war fast schmerzhaft. Er hob mein Gesicht sanft an und zwang mich somit ihn anzusehen. Wie oft hatte ich diese Geste gehasst und geliebt. „Sicher?“ Ich machte mich von ihm los und lehnte mich nach hinten. „Auch ich habe meine Entscheidung getroffen!“ Sagte ich so kühl wie möglich, obwohl es mich innerlich fast zerriss. Marlon stand auf und ging zum Schrank. Dort nahm er Octenisept, einen Tupfer und Pflaster heraus. Er setzte sich wieder zu mir und nahm meinen Arm in seine Hand. Er sprühte das Octenisept auf das Leukoplast, damit es sich leichter lösen lies. Vorsichtig zupfte er es dann ab. Er legte den Tupfer oberhalb des Zugangs und entfernte diesen mit einer schnellen Bewegung. Nun übte er leichten Druck auf die Stelle mit den Tupfer aus. Diese Hände, die mich so sorgsam behandelt hatten. Ich würde diese nie wieder auf mir spüren. Ich biss mir auf die Lippe um nicht laut loszuschluchzen. Er klebte das Pflaster auf die Stelle und nahm dann alle Dinge mit in die Küche und entsorgte sie dort. Ich stand auf und löste Marlons Hausschlüssel von meinem Schlüsselbund. Marlon kam wieder zu mir und schaute mich an. Ich legte ihm den Schlüssel in die Hand.

„Ich melde mich bei dir, wenn ich meine Sachen hole.“ Ich konnte ihn nicht ansehen. Das wäre zu schmerzhaft geworden.

„Mach das. Elena, es war eine schöne Zeit mit dir!“ Ich nickte nur und drehte mich um. Ich musste hier raus und zwar schnell! Ansonsten würde ich mich in seine Arme werfen und alles rückgängig machen. Doch wir hatten beide unsere Entscheidung getroffen. Nun mussten wir NUR noch damit leben.

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stillmagic Vor 5 Jahre  
n/a Vor 6 Jahre  
Panik Patient Vor 6 Jahre  
n/a Vor 6 Jahre  
Sunnygirl Vor 6 Jahre  
Lari Vor 6 Jahre