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Aufrufe: 713 Created: 2018.09.23 Updated: 2018.09.23

Der Klügere gibt nach

Kapitel 24

Kapitel 24 - aus Daniels Perspektive

Zum Glück hatte ich mein Auto unweit von Elenas Wohnung geparkt. Ich hatte mich ja schon darauf eingestellt, dass Elena wacklig auf den Beinen sein würde. Das sie allerdings so labil war, damit hatte ich nicht gerechnet. Schon wieder standen ihr Schweißperlen auf der Stirn. Entweder ihre Kondition hatte sich seit dem wir uns das letzte Mal gesehen hatten nicht groß gebessert, oder sie war gerade wirklich absolut am Anschlag.

"So du lehnst dich jetzt gegen die Mauer. Ich hole das Auto!"Ich schaute Elena streng an.

"Ich schaffe die paar Schritte schon!" Sie hielt meinen Blick und zum Glück auch schnell den Mund. Das Schmerzmittel zeigte wohl deutlich Wirkung.

"Ich kann dich auch gerne nochmal daran erinnern, dass du eigentlich ziemliche Schmerzen hast!" Erneut warf ich ihr einen Blick zu. Elena presste daraufhin den Teil des Rückens der sie nicht schmerzte gegen die Wand und schüttelte nur den stumm den Kopf.

"Gut. Dann bleib wo du bist!" Ich drehte mich um, nahm meinen Rucksack nach oben und ging zügig zum Auto. Nach kurzer Zeit erreichte ich es und fuhr zu Elena. Manchmal hielt sie sich scheinbar doch an das, was ich ihr sagte. Aber dass sie immer eine Extraaufforderung brauchte, war einfach nur nervig. Das würde ich ihr die nächsten Tage schon noch abtrainieren. Ich war Elena beim Einsteigen behilflich und steckte dann ihre Reisetasche in den Kofferraum. Kurz darauf ließ ich mich in den Fahrersitz sinken und genoss es, wie das weiche Leder meinen Körper umschloss. Elena war gerade dabei sich anzuschnallen. Ich sah dass sie noch blasser als vorher war. Scheinbar hatte ihr die Drehbewegung den Rest gegeben. Ihre Lippen schienen fast blutleer und sie ließ völlig erschöpft den Kopf nach hinten sinken und schloss die Augen.

"ELENA! Wach bleiben!" Fuhr ich sie scharf an. Verdattert, wohl wegen meines Tonfalls öffnete sie die Augen. "Die Augen bleiben offen!" Sie nickte nur kurz. Ich hoffte dass sie meine Ansage verstanden hatte. Während der Fahrt behielt ich sie genau im Auge, soweit das während des Fahrens eben möglich war. Ihr unnachahmlicher Duft stieg mir in die Nase. Ich umfasste das Lenkrad fest, ich hatte diesen Duft vermisst. Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Stopp! Sie war eine Patientin und eine Bekannte, die sich nicht gut um sich selbst kümmern konnte. Nicht mehr und nicht weniger!