Luisas erster Frauenarzttermin
Luisas erster Frauenarzttermin – Teil 1
Seit drei Monaten bin ich mit meinem Freund Markus zusammen. Wir verstehen uns
richtig gut und unternehmen sehr viel gemeinsam. Inzwischen hatten wir auch schon ein
paar Mal Sex zusammen. Ich muss sagen, dass mich Markus überhaupt nicht dazu
gedrängt hat. Wir haben bisher immer Kondome verwendet und es hat auch recht gut
geklappt. Trotzdem hatte ich immer etwas Angst , dass ein Gummi kaputtgehen oder
runterrutschen könnte.
Markus meinte dann an einem Wochenende, dass ich mir doch die Pille verschreiben
lassen könnte. Den Gedanken hatte ich selber auch schon seit einigen Wochen, denn
schwanger werden wollte ich auf keinen Fall. Die Pille würde aber zwangsläufig einen
Termin beim Frauenarzt zur Folge haben, und den schob ich bestimmt schon zweit Jahre
vor mir her. Markus habe ich versprochen, dass ich demnächst doch einen Termin machen
werde.
Am Montag Nachmittag, habe ich dann meinen ganzen Mut zusammengenommen, und
zuerst bei Frau Dr. Menzel angerufen. Die Sprechstundenhelferin am Telefon hat mir
gesagt, dass der frühest mögliche Termin ab Ende August möglich ist. Ich hab dann gleich
wieder aufgelegt.
Dann blieb noch Dr. Winter übrig. Das war allerdings ein Arzt. Eigentlich wollte ich ja zu
einer Ärztin gehen. Aber so lange wollte ich nicht warten mit der Pille. Also habe ich dann
auch in der Praxis von Dr, Winter angerufen. Die Dame am Telefon machte auf mich gleich
einen sehr sympathischen Eindruck. Sie hat mir meine Aufregung bestimmt sofort
angemerkt, weil sie gleich gefragt hat, ob ich schon einmal beim Frauenarzt war. Das
musste ich verneinen.
Sie sagte dann geht es bei Ihnen am Freitag in der nächsten Woche? Um 15 Uhr wäre da
ein Termin frei. Das war praktisch, denn am Freitag muss ich nur bis 13 Uhr arbeiten. Ich
hab dann gleich zugesagt. Die Helferin sagte dann noch aufmunternd Sie werden dann
sehen, dass es halb so schlimm ist wie Sie befürchten.
Meiner Mutter habe ich nicht gesagt, dass ich einen Frauenarzttermin gemacht habe. Es
wäre mir einfach zu peinlich gewesen, mit ihr darüber zu sprechen. Außerdem war ich mit
meinen 18 Jahren schließlich alt genug, das allein zu machen.
An den Tagen vor dem Termin wurde ich zunehmend nervöser. Mir ging alles mögliche
durch den Kopf. Immer wieder musste ich daran, denken wie mir eine Freundin vom
Frauenarztstuhl erzählt hat, ohne den es nicht geht. Donnerstag Abend hab ich mich frisch
rasiert, auch wenn man das nicht extra machen muss. Aber auf keinen Fall wollte ich
stoppelig hingehen.
Am Freitag Nachmittag bin ich dann gleich nach der Arbeit nach Hause gefahren und habe
nur wenig gegessen, weil ich keinen Appetit hatte. Meine Mutter war noch in der Arbeit,
daher konnte ich ungestört das Badezimmer benutzen und mich gründlich duschen.
Danach habe ich frische Sachen angezogen. Ich habe mich für einen bestickten weißen
Slip und einen weißen BH entschieden. Ein Tangahöschen habe ich ganz bewusst nicht
angezogen. Darüber dann eine Jeans und ein längeres khakifarbenes Shirt und eine kurze
Jeansjacke.
Ich habe mich dann rechtzeitig auf den Weg gemacht und bin zum S-Bahn-Station
gelaufen. In die Stadt musste ich 3 Stationen mit der S-Bahn fahren. Vom Bahnhof zur
Arztpraxis waren es knapp 10 Minuten zu laufen. Die Arztpraxis befand sich in einem
ziemlich neu gebauten Ärztehaus mit mehreren Arztpraxen. Im Erdgeschoss befand sich
eine Apotheke. Dr. Tobias Winter, Frauenarzt, 2. Stock, stand auf einem der Schilder.
Ich bin die Treppe bis zur 2. Etage hoch gelaufen und hab dann an der Klingel geläutet.
Die Tür wurde automatisch geöffnet und ich bin reingegangen. Ich hab dann gleich den
Empfang gesehen und bin mit Herzklopfen hingegangen.
Guten Tag, was kann ich für Sie tun? hat mich die Helferin am Empfang gefragt. Ich habe
meinen Namen genannt und ihr gesagt, dass ich um 15 Uhr einen Termin habe. An ihrer
Stimme habe ich gleich erkannt, dass es wieder die freundliche Frau war, mit der ich auch
telefoniert habe. Sie war recht jung, Mitte 20 denke ich, und hatte längere dunkelblonde
Haare. Sie trug ein dunkelblaues Poloshirt. Ihr Name Elke war eingestickt.
Elke verlangte meine Versicherungskarte. Aufgeregt habe ich in meinem kleinen Rucksack
danach gesucht und nicht sofort gefunden. Keine Panik meinte Elke. Sie müssen nicht
aufgeregt sein. Schauen Sie in aller Ruhe. Dann fiel mir ein, dass ich die Karte vorn im
Rucksack in das kleine Seitenfach gesteckt habe und legte es auf den Tresen. Die Frau
am Empfang hat dann mein Kärtchen eingelesen und mir zurückgegeben.
Frl. Braun, nehmen Sie bitte noch kurz im Wartezimmer Platz bis meine Kollegin sie
aufruft. Ja danke, wo ist das? frage ich zurück. Gleich hier rechts, durch die Glastüre geht
es rein.
Erst jetzt haben die Eindrücke auf mich gewirkt. Der Flur ist in gelben und roten Tönen
gehalten, mit großen abstrakten Bildern an den Wänden. Es gibt einige Türen, nur eine
Glastüre zum Wartezimmer, also nicht zu verfehlen. Ich öffne die Tür und bin ins
Wartezimmer rein.
Hallo sagte ich leise, zwei Patientinnen blätterten in Zeitschriften und grüßten zurück.
Dabei hatte ich den Eindruck, dass sie mich genau musterten und mir meine Aufregung
anmerkten.
Um selber was zu lesen, war ich viel zu aufgeregt. Dann fiel mir das Schild auf Handy bitte
ausschalten. Das hätte ich glatt vergessen. Ich hab mein Telefon dann sofort
ausgeschaltet. Wie peinlich, wenn es beim Arzt drin geklingelt hätte. Es wurde dann bald
eine der wartenden Frauen aufgerufen und dann hat es nicht lang gedauert bis wieder
eine Arzthelferin mittleren Alters erschien und mich ansprach: Sind Sie Luisa Braun?
Ähm, ja das bin ich.
Teil 2 folgt in Kürz