Gewohnheiten | Erinnerungen.... 1/1

Es ist schon erstaunlich, an welche Einzelheiten man sich erinnert, wenn es um Dinge geht, die man mochte oder eben nicht mochte. Eine Sache die ich damals nun wirklich nicht mochte, das war der Einlauf. Da war zum einen der Satz meiner Mutter "Na, dann muß ich das gnädige Fräulein mal wieder klistieren". Oder wenn ich auf der Toilette saß um's nochmal zu probieren, und der Geruch von Kamillentee sich langsam in der Wohnung ausbreitete, während meine Mutter den Einlauf für mich vorbereitete. Den Slip und die Strumpfhose, die ich immer nur soweit runterzog wie es für's klistieren notwendig war, und die dann natürlich bei der Prozedur auch feucht wurden. Dann war da dieses furchtbare 'pffft', wenn sie die leere Klistierspritze zusammengedrückt, und zum Auffüllen in die Schüssel mit dem Kamillentee gelegt hat, dann dieses 'plätschern', wenn sie wieder herausgenommen wurde, um sich anschließend in meinem Po zu entleeren. Während des "Einspritzvorgangs" wurde eigentlich nichts geredet, außer wenn meine Mutter ihren Lieblingssatz sagte: "Du bist doch schon eine junge Dame, da kann man doch auf seinen Stuhlgang achten, und muß nicht immer so einen Kamilleeinlauf einklistiert bekommen" (Originalsatz meiner Mutter). Nachdem ich dann drei bis vier Füllungen drinne hatte, kam dann dieses blöde 'Einhalten'. Einmal, als meine Mutter nach dem Klistier mein Zimmer verließ, kam meine jüngere Schwester rein, die wahrscheinlich schon die ganze Zeit vor der Tür 'rumgelungert' hatte, und wollte unbedingt wissen, warum ich so ein 'Einlaufbällchen' gemacht bekommen habe. Während ich dalag, und die Auswirkungen dieses 'Einlaufbällchens' langsam sehr unangenehm zu spüren bekam, war diese Frage genau das, was ich jetzt noch brauchte.