Keine Angst Manolito, ist nicht als Beleidigung rübergekommen 😉
Ich stimme Dir zu, man muss den Willen haben, etwas zu tun. Ich habe vor 3 Jahren (also lange vor der entscheidenden Diagnose) ca. 90kg bei 1,76m gewogen, war unsportlich, Bürojob, Couch Potato, ungesunde Ernährung (Tiefkühlpizza bis zum Abwinken). Dann kam die Sache mit der Schulter und die erste Physio. Die Therapeutin machte mir dann klar, dass meine Muskulatur total verkümmert sei und dass ich auf Rückenprobleme zusteuern würde. Das war für mich ein Weckruf.
Ich fing an Sport zu machen, kaufte Ausrüstung (Hanteln, Geräte, jede Menge Fachliteratur), begann mich gesund zu ernähren und zog mein Ding konsequent durch. Heute wiege ich 67,5kg, bin schlank/muskulös (und, um noch ein Klischee zu bedienen ich bin nahtlos schokobraun) bei einem Körperfettanteil bei dem meine Omron Waage bereits streikt und jogge zusätzlich jeden Tag 3-5km in aller Herrgottsfrühe bevor ich mich auf den Weg zur (60km entfernten) Arbeit mache.
Mein Arzt sagt, Sport würde den Verlauf positiv beeinflussen, ich habe also instinktiv alles richtig gemacht und werde das auch weiter so halten.
Ganz anders ein guter Freund von mir, der eine ziemliche Plautze vor sich herumträgt und - obwohl er aktuell keinen festen Arbeitsplatz hat - nicht die Zeit und Lust investiert was aus sich zu machen. Ich hab es ihm vorgemacht und es ist offensichtlich wie ihn das beeindruckt aber wieso macht es dann bei ihm nicht längst Click? In dieser Hinsicht sind die Menschen wohl tatsächlich verschieden.
Nachtrag: Völlig korrekt, Ärzte wissen auch nicht alles, wie gesagt, die Diagnose habe ich selber gestellt und meinem Hausarzt präsentiert der sofort entgegnete ich solle mich nicht verrückt machen, das hätte wahrscheinlich eine ganz banale Ursache (er vermutete HWS). Dann habe ich ihm mal die Symptome aufgezählt, die mir aufgefallen sind, jedes Symptom für sich lässt sich irgendwie anders erklären aber im Verbund muss man stutzig werden. Ich bin dann mit der Überweisung aus der Sprechstunde gegangen. Zu dem Zeitpunkt wollte ich es selber noch nicht wahrhaben, ging fest davon aus der Facharzt würde sagen, völliger Quatsch (war ja nur eine Google-Diagnose). Der drückte mir nach der Untersuchung dummerweise mehrere Medikamentenschachteln in die Hand. Ich bin dann sehr skeptisch an die Sache herangegangen und habe - wie Du - die Medis eigenmächtig abgesetzt. Leider verschlechterte sich mein Zustand wieder, ich wollte aber die Medis nicht nehmen ohne 100%ig sicher zu sein dass meine Diagnose auch stimmt, weil die Beipackzettel sich nicht so harmlos anhören wie die von Dulcolax. Eine Untersuchung im Krankenhaus hat dann die letzten Zweifel beseitigt und seitdem schlucke ich das Zeugs morgens, mittags und abends. Würde ich das nicht tun, hätte ich bereits deutliche Probleme bei der Arbeit. Wie es aktuell ist, ahnen meine Kollegen noch nicht einmal was los ist. Ok, ich fehle halt hin und wieder mal einen Tag, wenn ich einen Arzttermin wahrnehmen muss, oder meine Medikation geändert wird und ich erst abwarte wie ich die vertrage, bevor ich mich ins Auto setze und über die Autobahn heize.