Werden Klismaphile älter?

Vor vielen Jahren hörte ich in einem oberbayerischen Krankenhaus ein Gespräch zweier Krankenschwestern. Die eine beschwerte sich über die alten Patientinnen, die schon ein Klistier verlangten, wenn sie mal einen Tag keinen Stuhlgang hatten. Die Kollegin antwortete, dass die Damen vielleicht deshalb überhaupt nur so alt geworden seien.

In englischsprachigen Foren, und wohl auch hier bei zity.biz, scheinen viele, für die regelmäßig Klistiere und Einläufe nach eigenen Angaben seit langem fester Bestandteil ihres Lebens sind, im Rentneralter zu sein.

Kann man daraus schließen, dass regelmäßige Darmspülungen lebensverlängernd wirken? Vermutlich nicht. Oder doch?

Was meint Ihr?

Hallo, Ioeides,

biete mich als Beispiel für Deine Vermutung an. Kurz vor dem 80.Geburtstag stehend, bin ich nach Star-Op wieder in brauchbarer Verfassung. Seit dem 15. Lebensjahr mit Einläufen spielend, in den Leistungsjahren das Verfahren häufig bis zum Exzeß treibend, kehrte ich im Renterleben wieder zu vernünftigen wöchentlichen Gebrauch als "Großreinigung" zurück. Gewann die Überzeugung, das Klysmaphilie eine angenehme, gesundheitsfördernde Maßnahme ist, die harmloseste Sucht selbst bei Übertreibung als Klysomanie.

Ich glaube sogar, die Benennung, ist meine eigene Wortschöpfung, die ich aus Klyso-, griech. spülen. waschen und -philein, lieben bzw. -manie Sucht, bildete, als ich meiner Freundin und späteren Frau brieflich mein Laster gestand. Zumindest war ich dem Wort bis 1958 noch nie vorher begegnet.

Bin aber auch kein Altsprachler oder Mediziner...

Gut Fluß allen Anhängern

und Nutzen, wie Freude beim Gebrauch,

wünscht mit lieben Gruß,

Klysophil

Es heißt ja auch: "Der Tod sitzt im Darm"

https://www.gesund-heilfasten.de/darmreinigung.html

Gut möglich, dass regelmäßige Einläufe sinnvoll sind.

Hauptsache, man glaubt daran!

Conny r,

das ist ja das Schöne daran, daß Spülungen keine Pflicht sind, sondern aus Lust- oder Nützlichkeitserwartung eingesetzt werden. Nicht nur Coue lehrt und kennt die Wirkung der Autosuggestion als Möglichkeit der Zustandsverbesserung, wie sie auch dem Glauben zugesprochen wird.

Interessant, was Herr Gräber von den Forschungsverfahren und

-ergebnissen der Fachmediziner berichtet. Wenn Flüssigkeiten in Mengen von 10mg/ Kg Körpergewicht genutzt werden, erwarte ich auch keine tolle Wirkung-vermutlich Schreibfehler.

Das Verfahren, Spülungen ante- oder ortho-grad möglichst vom Blinddarmbereich her freizusetzen, strebt jeder der DR-tiefeinleger des Forums anzuwenden. Auch die Heilchancen der Darmbakterien-Transplantation dürften den Interessierten des Faches nicht neu sein, wie die Wirksamkeit für das Immunsystem.

Deshalb waren im Forum die Wissenden erstaunt, daß die Autorin Julia Enders in "Darm mit Charm" nicht darauf einging.

Im ganzen stützt es unser Vertrauen zu dem Verfahren, das es kaum schädlich ist, häufig vergnüglich und mitunter sogar sehr hilfreich wirkt, speziell auch bei beginnenden Unpäßlichkeiten.

In diesem Sinne "Gut Fluß"

allen Anhängern eines Irrigators,

mit LG

Klysophil

Arthur Kellog war klismaphil, hat sich täglich jeden Morgen einen großen Einlauf gegönnt und ist dennoch bei bester Gesundheit weit über 80 Jahre alt geworden. Auch viele weibliche Hoolywoodstars setzten auf Einläufe, um lange schön und strahlend auszusehen.

Das liegt aber sicher auch an gesunder Ernährung - in den alten Kellogs waren damals sicher nicht solche Zuckermengen drin - und auch an insgesamt gesunder Lebensweise mit viel Bewegung an frischer Luft.

Was mich betrifft, so freue ich mich immer, wenn andere mich ca. 5-8 Jahre jünger schätzen als ich tatsächlich bin :-)

Ich denke, dass da schon was dran sein könnte.

Vielleicht nicht direkt in Zahlen nachweisbar - aber alleine schon die Freude, die es einem bereiten kann, mag lebensverlängernd wirken.

Also so eine Art "Kraft Durch Freude", nur ohne negative Einflüsse.

LG

-Michael

Sorry, muss mein Posting korrigieren: Der Mann hieß John Harvey Kellogg und ist 91 Jahre alt geworden. Nachzulesen bei Wikipedia, inklusive der Erläuterung zu seiner Klismaphilie.

Hatte mir den Namen nicht richtig gemerkt.

@ Steffen,

John Harvey Kellog war zwar kurz an der Entwicklung der Cornflakes beteiligt, aber es war sein Bruder Will Keith Kellog, der die Dinger produzierte und das Kellog-Imperium aufbaute. Jon Harvey leitete das Battle Creek Sanatorium, in dem mehrere Einläufe pro Tag für die Patienten obligatorisch waren. Jedenfalls wird es so in dem großartigen Roman „Wellcome in Wellville“ von T.C. Boyles beschrieben. Der wurde übrigens auch, nicht minder großartig, von Alan Parker verfilmt. Die Kritiker haben ihn jedoch durchweg schlecht besprochen. Vielleicht konnten Sie mit der Thematik ja nicht so viel anfangen …

Hallo,

der Film hiess "Road to Wellville" , den habe ich irgendwo noch auf DVD rumliegen.

Er ist schon etwas "schräg", aber hat was... An anderer Stelle findet man einen Ausschnit, wo eine Schwester in Aktion ist..

https://m.youtube.com/watch?v=HAHhG-PCDQY

Gruss

Neptun

@Steffen

Danke für Deinen Hinweis, kannte bisher nur den Keks-Bruder Kellog.

Da war der Dr. wohl aus religiösen Antrieb so versessen, das Böse auszutreiben.

Solcher Art gesundheitsgefördert zu werden, geht wohl über das von uns geschätzte Maß hinaus.

Besonders dann, wenn es sich noch auf der anderen Seite fortsetzt.

Und Einlaufgenuß als Sex-Freudenersatz zu sehen, fällt mir ebenfalls schwer. Als Ergänzung schon eher.

Der Wiki-Artikel war trotzdem interessant, auch wenn er meine Hoffnung, Erstnutzer des Begriffes "Klysophilie" gewesen zu sein, begraben hat.

Kannte um 1957 noch keine englische Arztliteratur, erfand das Wort damit zum zweiten mal,

zumindest waren es die ersten Belege im dt. Wiki.

In der Hoffnung, das unser Vertrauen in die Gesundheitsdienlichkeit richtig ist,

mit LG,

Klysophil

Die meisten Ü60er, erst recht die Ü70er oder Ü80er werden in ihrer Kindheit Klistiere oder Einläufe erhalten haben, weil das eben damals - und erst recht im Krieg - das einzig verfügbare Mittel war, um die Dinge im Bauchbereich zu beeinflussen. Wer sich dabei dann eine Klismaphilie "eingefangen" hatte und das nicht mit sich alleine ausmachen wollte, konnte dann seit der Verbreitung des Internets in diesem Forum (oder anderen) endlich auf Gleichgesinnte treffen. Während der deutschsprachige Teilnehmerkreis hier doch relativ überschaubar (aber vermutlich mehrheitlich Ü50 ) ist, ist im englischsprachigen Teil ständig Leben, und auch dort outen sich über 70- oder 80-jährige Teilnehmer als jahrzehntelange Klismaphile. Leider taugt das alles nicht zu einer aussagefähigen Statistik. Man kann höchstens feststellen, dass man auch als praktizierender Klismaphiler 80 Jahre und älter werden kann.

Bin der gleiche Meinung;

Wenn auch vielleicht nicht statistisch gesundheitsfördernd,

dann zumindest unschädliches, erfreuendes "Laster".

Und gelegentlich wirklicher Helfer bei leiblichen Nöten.

LG

Klysophil

@Heinz

Vielen Dank für Deine Richtigstellung meiner Aussage. So genau wusste ich das bisher nicht.

Den Filmausschnitt auf YT hatte ich zuvor schon mal gesehen. Gibt es den Film eigentlich auch mit deutscher Sprache?

Vielleicht gibt es ja auch hier Placeboeffekte. Auf jeden Fall steigern regelmäßige Einläufe das allgemeine/gefühlte Wohlbefinden.

Wir tuen uns bestimmt was Gutes! ;-)

@Steffen

Der Film wurde auf Deutsch synchronisiert, heißt Willkommen in Wellville, lief Mitte der 1990er Jahre im Kino und später auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

Ob, und wenn ja, wie er jetzt noch erhältlich ist, kann ich dir leider nicht sagen.

Die Szene, die du auf Youtube gesehen hast, ist aber die einzige Einlaufszene. Ansonsten ist davon nur ständig die Rede.

Vielleicht gibt es ja auch hier Placeboeffekte.

Bei einer regelmäßigen über Jahre währenden Giftausleitung gibt es keine Placeboeffekte.

@heinz

Habe mir den Film letzte Woche bei Amazon bestellt und heute ist er eingetroffen. Kam nur ca.10€, ist HD remastered und sogar als Blue Ray auf der Scheibe. Werde ich mir demnächst mal anschauen.