Ein paar Fakten zu den Eigenschaften von Quecksilber:
Quecksilber hat einen Siedepunkt von 357 °C. Es kann also bei den Temperaturen, die der Mensch aushält, nicht verdunsten, sondern bleibt flüssig. Ein "Wegwischen" wäre also möglich, z.B. wenn ein Fieberthermometer bricht und das Quecksilber ausrinnt. Allerdings benetzt Quecksilber aufgrund seiner hohen Oberflächenspannung seine Unterlage nicht, sondern bildet wegen seiner starken Kohäsion linsenförmige Tropfen, kann also praktisch schwer weggewischt werden, da es von fast allen Oberflächen hinunterrollt. Es kann also am besten in Schalen oder Schachteln aufgefangen werden, wenn man es über eine Kante wischt, wenn es auf dem Fußboden liegt kann es nur mittels aufschaufeln beseitigt werden. Ob es dann noch zu sehen ist, ist allerdings die Frage. Der gesamte Fieberthermometerinhalt entspricht einem Kügelchen von max. 5 mm Durchmesser. Wenn es beim Aufprallen auf den Boden in mehrere Kügelchen zerspringt muß man wohl mehrere sehr kleine Kügelchen finden.
Zur Geschichte der Erkenntnis der Gefährlichkeit:
Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war die graue Quecksilbersalbe ein weit verbreitetes Mittel zur Behandlung der Syphilis.
Metallisches Quecksilber diente im gleichen Zeitraum zur Behandlung von Darmverschlüssen. Der Patient nahm dazu oral mehrere Kilogramm (!) metallisches Quecksilber auf, um das Hindernis im Darm zu überwinden. Wenn er die Behandlung überlebte, verließ das Metall seinen Körper auf natürlichem Wege ohne weitere Magnetohydrodynamics’s.
Bereits seit 2001 haben die Vereinten Nationen in Ihrem United Nations Environmental Program Governing Council Quecksilber auf der Liste der regulierten Substanzen der globalen Umweltverschmutzungen gesetzt.
Per EU-Richtlinie vom September 2006 (also nach 5 Jahren, denen schon Diskussionen auf UN-Ebene vorangingen) wurde der Quecksilbergehalt von Batterien und Akkus mit 0,0005 Gewichtsprozent (Knopfzellen jedoch 2 %) limitiert.
Europa war bisher der Haupterzeuger von Quecksilber weltweit. In Batterien ist also Quecksilber nach wie vor in relevanter Menge vorhanden. Eine geordnete Rückgabe, insbesondere der Knopfbatterien (wie in Hörgeräten, kleinen LED-Einzelleuchten, Lichtzeigern etc.) ist daher besonders wichtig.
Seit dem 3. April 2009 (also 3 weitere Jahre später) ist das Inverkehrbringen von neuen quecksilberhaltigen Fieberthermometern, Barometern und Blutdruckmessgeräten innerhalb der EU verboten; ausgenommen hiervon sind Messgeräte für den wissenschaftlichen oder medizinischen Gebrauch sowie Alt- und Gebrauchtgeräte. Eine Entsorgungspflicht wegen des vorhandenen Quecksilbers besteht also nicht.
Quecksilber wird bis heute in Entladungsgefäßen (Quecksilberdampflampen) von Gasentladungslampen (Leuchtstofflampen, „Energiesparlampen“, Quecksilberdampf-Hochdruck- und -höchstdrucklampen, Höhensonne, Quarzlampe, sog. „Schwarzlichtlampe“) eingesetzt. Diese Leuchten sind bis heute trotz des gefährlichen Inhalts nicht verboten. Die ungefährlichen Glühlampen dürfen (außer für Industriezwecke) nach wie vor nicht verkauft werden. Soweit dazu, wie wichtig die EU den Schutz der Konsumenten nimmt und offenkundig nur die Interessen der gutzahlenden Lobbyisten der Großindustrie wahrnimmt und unterstützt.
Amalgame (Quecksilberverbindungen) werden, seltener als früher, aber noch immer als Zahnfüllmittel eingesetzt. Diese Vergiften den Körper langfristig, besonders wenn man mehrere Zahnfüllungen hat. Anzeichen der Vergiftung sind Kopfweh, Müdigkeit und Übelkeit. Unsere Friedhöfe sind deswegen auch Quecksilberlagerstätten.
Bei einem Verfahren zur Goldgewinnung wird Quecksilber nach wie vor verwendet. Dies ist der Hauptgrund für die hohe Umweltverschmutzung bei dieser Art der Goldgewinnung. Sehr große Umweltverschmutzungen gibt es in den Abbaugebieten und den dortigen Flüssen, wie europäische Beispiele in Ungarn und vor allem in Rumänien zeigen. Filteranlagen gibt es dort m.W. nicht, die hochgiftigen Abwässer werden in Flüssen eingeleitet und dadurch verdünnt und in der Folge von größeren Flüssen weiter verdünnt. Große derartige fluß- bzw. allgemein umweltverschmutzende Goldgewinnungsstätten, gibt es auf allen Kontinenten (insbesondere VR China, Australien, Rußland (Sibirien), USA, Kanada, Südafrika, Peru, Usbekistan,... das sind nur die Länder, die mehr als 100 t/a fördern). In keinem dieser Länder gelten konkrete nennenswerte und wirksame Umweltschutzregeln, die auch angemessen überwacht werden.
Das Quecksilber wird von Fischen und anderern Wassertieren geschluckt und landet später auf unseren Tellern.
Für die weiße Erotik sollte man wissen, daß Quecksilberthermometer wegen des Quecksilbers (bei normalem Gebrauch) ungefährlich sind und die Glassplitter beim Zerbrechen die eigentliche Gefahr darstellen. Dies gilt auch für Glasthermometer, die kein Quecksilber (silbergrau), sondern gefärbte Alkohollösungen (meist blau oder rot) enthalten.
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@kinky girl: Eine Bemerkung, wie "Würd mir jemand damit kommen, würd ich ganz fix die Polizei rufen. Geht das Zeug mal kaputt, ist man verpflichtet die Feuerwehr zu rufen und das zu melden" ist nicht nur unnötige Panikmache, sondern schlicht Unfug.
Beim Rufen von Feuerwehr oder Polizei macht man sich bestenfalls lächerlich. Richtig ist: Kügelchen einsammeln und diese zu einer Entsorgung bringen, zB in eine Apotheke.