Frauen bei der Bundeswehr

Hi

Ich habe das Thema über die Musterung bei der Bundeswehr gelesen.

Dabei ist mir aufgefallen das es zu 99% um die Musterung von Männern geht. Ist mir soweit auch logisch, da es ja hauptsächlich um die Zeit der Wehrpflicht geht.

Meine Frage ist aber, weiss jemand wie das für Frauen aussieht? Da ja seit nun schon längerer Zeit auch viele Frauen zum Bund gehen, würde mich mal interessieren wie die Musterung für die ausschaut und ob es bei der Bundeswehr mittlerweile eine spezielle ärztliche Versorgung für Frauen gibt? Sprich also Frauenärzte oder Ärztinnen. Ich weiß das es bei der Bundeswehr wohl gute HNO, Augenärzte, Sportmediziener etc. gibt aber welche Fachärzte die jetzt genau haben ist mir nicht bekannt.

Kennt sich jemand aus?

Bei der Musterung der Frauen sind männliche Ärzte und Helfer explizit ausgeschlossen. Auch so eine Festlegung den Männern wurde von Verteidigungsminister Jung mitgeteilt, quasi, medizinisches Personal ist ja neutral. Den männlichen Medizinern wird dies abgesprochen

Im Normalfall hast du in der Kasserne eine medizinische Grundversorgung und in den Bundeswehr Krankenhäusern die Fachärzte, heute auch die Gynäkologinnen.

Ok

Kannst du sagen was da Bestandteil der Musterung ist? Gibt es da auch sowas wie die Hoden oder Phimose Kontrolle beim Mann? Oder geht man da bei der Frau davon aus das sie auf sich selbst achten kann? Oder gibt's das beim Mann nach Wegfall der Wehrpflicht auch alles garnicht mehr?

Sind die Besuche in den Krankenhäusern dann verpflichtend?

Kannst du sagen was da Bestandteil der Musterung ist? Gibt es da auch sowas wie die Hoden oder Phimose Kontrolle beim Mann? Oder geht man da bei der Frau davon aus das sie auf sich selbst achten kann? Oder gibt's das beim Mann nach Wegfall der Wehrpflicht auch alles garnicht mehr?

"Musterung" heißt das nur bei Wehrpflichtigen. Bei freiwilligen Bewerbern heißt das sehr modern "Medizinisches Assessment" bzw. Einstellungsuntersuchung. Und der Ablauf ist wie alles in Deutschland detailliert vorgeschrieben. Das kannst du online nachlesen: während das früher in der sog. ZDV 46 für Wehrpflichtige geregelt war, steht heute alles in der sog. "Wehrmedizinischen Begutachtung" A1-831/0-4000.

Da kannst du dann über die Untersuchung männlicher Bewerber lesen: "Das männliche Genital einschließlich der regionalen Lymphknoten ist durch Inspektion und Palpation zu untersuchen u. a. auf

- Fehlen, Verlagerung und Veränderung der Hoden sowie Veränderungen an Nebenhoden und Samensträngen (z. B. Geschwülste, Varikozelen, Atrophie),

- Anzeichen für venerische Erkrankungen oder Parasitenbefall,

- Hinweise auf endokrine Störungen (z. B. Hypogenitalismus, mangelnde Schambehaarung) und

- Anomalien am Penis (z. B. Hypospadie, Phimose).

Wird bei Auffälligkeiten oder auch nach Belehrung und dem Angebot auf eine Begutachtungsmöglichkeit bei einem gleichgeschlechtlichen Untersucher die Intimuntersuchung abgelehnt, ist eine Untersuchung durch einen Facharzt bzw. eine Fachärztin für Urologie zu veranlassen."

Und zur Untersuchung der Bewerberinnen steht: "Die klinische Untersuchung, einschließlich Inspektion und Palpation von Mammae und axillären Lymphknoten (ohne Inspektion der äußeren Genitalorgane) ist um die Erhebung einer spezifischen gynäkologischen Anamnese, ggf. unter Einbeziehung vorhandener Fachbefunde, zu ergänzen. Eine gynäkologische Untersuchung durch einen Facharzt bzw. eine Fachärztin für Gynäkologie ist ab dem 20. Lebensjahr zu veranlassen, wenn kein aktueller (nicht älter als zwölf Monate) Befundbericht vorliegt."

Also es gibt offensichtlich geschlechtsspezifische Unterschiede!

Ah ok

Danke für die Infos

Gibt es da auch sowas wie die Hoden oder Phimose Kontrolle beim Mann?

Gerecht wäre es ja! Aber ich glaube nicht, dass man dort Frauen gleich beim 1. Kontakt mit der Bundeswehr durch übermäßig intime Untersuchungen abschrecken will? Die Frage ist auch, gibt es vergleichbares bei Frauen überhaupt wie Phimose bei Männern, wo es ja nicht zu selten vorkommt, dass die Vorhaut nicht ganz zurück geht hinter die Eichel und deswegen kontrolliert werden muss? Bei Frauen ist das wahrscheinlich höchst selten, dass die Clit nicht freizulegen ist und muss deswegen bestimmt nicht routinemäßig begutachtet werden...?

Frage mich, warum ne "Phimose Kontrolle" beim Mann notwendig war?? Das tut doch nix zur körperlichen Leistungsfähigkeit? Dass so etwas bei ner Frau nicht kontrolliert wird, ist ja wohl ne Selbstverständlichkeit!

Frage mich, warum ne "Phimose Kontrolle" beim Mann notwendig war?? Das tut doch nix zur körperlichen Leistungsfähigkeit? Dass so etwas bei ner Frau nicht kontrolliert wird, ist ja wohl ne Selbstverständlichkeit!

Nicht unbedingt zur Leistungsfähigkeit, aber es können infektiöse (Pilzinfektion bei unbekanntem oder schlecht behandelten Diabetes), auch sexuell übertragbare Erkrankungen (harter oder weicher Schanker, eiterige Sekretion aus der Harnröhre bei Tripper) oder auch tumoröse Erkrankungen der Eichel sich unter einer Phimose verbergen. Auch sollten Anomalien der Harnröhrenmündung ausgeschlossen werden, was sicher besser nach Rückzug der Vorhaut möglich ist. Letzteres kann ein Stehpinkeln erheblich beeinträchtigen, was möglicherweise im Gefecht oder auch bei einem Truppenübungsaufenthalt im Biwak Schwierigkeiten bereiten kann oder konnte. Vielleicht ist eine Bundeswehr, die 15% weibliche Soldaten beschäftigt, heute auch auf Sanitärsituationen im Gefecht besser vorbereitet.

@PatKatja Wird in der deutschen Armee bei der Musterung wirklich auf Phimose geprüft?

@Jacana Früher, bei der Musterung von Wehrpflichtigen war das so, da gab es eine Kontrolle auf Phimose. Wie das jetzt ist bei den freiwillig Wehrdienst Leistenden, weiß ich nicht. Aber nach den amtlichen Texten wird das wohl immer noch der Fall sein.

@PatKatja Bei Frauen muss die Musterung relativ harmlos sein: ich glaube, die müssen sich nicht mal ganz ausziehen, sondern dürfen die Unterwäsche anbehalten. Und zur Begutachtung der Geschlechtsorgane können sie Atteste vom eigenen Frauenarzt vorlegen.

@Jacana Früher, bei der Musterung von Wehrpflichtigen war das so ....

@PatKatja Bei Frauen muss die Musterung...

Ja nach allem was man so auf offiziellen Seiten lesen kann ist das wohl so, dass bei Männern immernoch eine intim Untersuchung bzw wohl eher Begutachtung durchgeführt wird oder sie alternativ zum Facharzt geschickt werden und eine Bescheinigung vorlegen müssen.

Bei Frauen setzt man wohl gleich auf die Bescheinigung des Frauenarztes die mitzubringen ist.

Aber unterm Strich bleib es sich ja gleich ob Mann oder Frau wer zum Bund will muss die Hose und den Slip runter lassen.

@ PatKatja

Wie es mit der Musterung oder jetzt Einstellungsuntersuchung von Frauen bei der Bundeswehr im speziellen aussieht, weiß ich nicht. Soweit mir bekannt, müssen die dann ein ärztliches Attest ihres Gynäkologen mitbringen, wo sie in Behandlung sind. Das wurde ja hier auch schon so erklärt.

Mittlerweile hat die Bundeswehr aber auch ein paar ausgebildete Gynäkologen für die Frauen, die bereits bei der Bundeswehr sind und da ihren Dienst tun. Also ist da die Versorgung sichegestellt, genauso wie es eben Urologen gibt bei der Bundeswehr, von denen natürlich ein paar mehr.

Aber unterm Strich bleib es sich ja gleich ob Mann oder Frau wer zum Bund will muss die Hose und den Slip runter lassen.

Schöne knappe Zusammenfassung... 🤗

Doppelmoral. Doppelstandard.

Doppelmoral. Doppelstandard.

Ich glaub nicht, dass das was mit Doppelmoral zu tun hat. Wahrscheinlich ist es ja eher so, dass gyn. Untersuchungen sich schlecht mit einer Reihenuntersuchung wie der Musterung unter einen Hut bringen lassen, zeitlich wie organisatorisch. Bei Männern ist das anders, wenn die nackt sind, kann man das ja quasi im Vorbeigehen kontrollieren, ob mit den Hoden alles stimmt bzw. die Vorhaut beschwerdefrei beweglich ist und keine Phimose vorliegt.

Es geht dabei auch um den Zwang, den man euch angetan hat. Soweit ich immer lese, wurde nicht angeboten, diese Untersuchung beim örtlichen Uro zu machen, oder es wurde auch nicht untersagt, dass bei euch keine Frauen anwesend sein dürfen. Nicht falsch verstehen ich bin froh, dass auf meine Scham mehr Rücksicht genommen wird, und ich als Frau die Absicherung bei Ärzten bekomme, aber dennoch finde ich dass man da einiges mit euch damals angestellt hat weswegen sicherlich einige zum Fetisch kamen oder im Gegenteil Angst haben, wieder mal eine Erektion beim Arzt zu bekommen. Natürlich ist unsere Gyn Untersuchung nicht im vorbeigehen machbar.

Was heißt hier Frauen den ersten Kontakt mit der Bundeswehr nicht so schwer machen?? Der erste Kontakt ist es bei der Musterung für jeden Mann ja auch!?

Beim FWD kann natürlich bei Ablehnung einer Intimuntersuchung im Bundeswehrzentrum der Gang zum privaten Urologen veranlasst werden. Siehe Dienstvorschrift. Sonst eventuell keine Einstellung. Etwaige Wehrpflichtige (nach 2028 theoretisch) kann man hingegen nicht zwingen, zum Urologen zu gehen...

Ich glaub nicht, dass das was mit Doppelmoral zu tun hat. Wahrscheinlich ist es ja eher so, dass gyn. Untersuchungen sich schlecht mit einer Reihenuntersuchung wie der Musterung unter einen Hut bringen lassen, zeitlich wie organisatorisch. Bei Männern ist das anders, wenn die nackt sind, kann man das ja quasi im Vorbeigehen kontrollieren, ob mit den Hoden alles stimmt bzw. die Vorhaut beschwerdefrei beweglich ist und keine Phimose vorliegt.

@Labius

Ab wann du von Doppelmoral sprichst........der Doppelstandard war ja schon einmal gesetzlich vorgegeben:

Männer müssen zur Musterung, die Intimuntersuchung ist festgelegt, zum überwiegenden Teil mit weiblichen medizinischen Personal, man lässt sie bewußt über Alternativen im unklaren.

Frauen dürfen freiwillig, die Intimuntersuchung wird nicht vorgeschrieben, männliches medizinisches Personal wird ausgeschlossen, die Frauen werden über Untersuchungsalternativen informiert.

Und die gerne genommene Begründung, dass man Männer leichter untersuchen kann: Eine Scheidenentzündung aufgrund einer Geschlechtskrankheit, Pilzbefall,...kann ein Arzt auch durch eine äußere Sichtkontrolle feststellen. Von Bindegewebsschwäche (z.b. Hämorrhioden), sind Frauen sogar häufiger betroffen, aber kurz umdrehen und die Gesäßbacken spreizen - so etwas mutet man einer jungen Frau natürlich nicht zu.

Mit der Doppelmoral die Intimsphäre betreffend, wächst ein Junge doch auf: falls er sich "geniert" ist das unnötig und kindisch, bei Mädchen wird das aber akzeptiert und sogar gefördert. Und so geht es doch weiter, wenn manche schildern bei der Nacktuntersuchung war auch die Leherin im Raum, natürlich verpflichten Schulen und Vereine weibliches medizinisches Personal wenn Mädchen und Jungs untersucht werden müssen, gehen Mütter auch gerne in die Herrenumkleide wenn sie meinen sie müssten ihren Sohn helfen, geht weibliches Putzpersonal ganz selbstverständlich rein und schaut auch gerne mal in die Dusche......Jungs, die in die Mädchenumkleide schauen sind schweinische Spanner, Mädchen sind nur interessiert und taff.

Die Alternative, über die man die im Unklaren lässt, ist etwa, diese Untersuchung ganz auszulassen.

Da die letzten Antworten nicht mehr wirklich viel mit dem eigendlichen Thema zutun haben, sage ich an dieser Stelle danke, für mich ist das Thema hinreichend beantwortet.

Von ofizieller Seite heißt es, Frauen haben eine Bescheinigung ihres niedergelassenen Frauenarztes/ärtztin vorzulegen. Gynäkologische Untersuchungen finden bei der Musterung nicht statt, auch nicht auf Wunsch und weg lassen kann man die Bescheinigung auch nicht.

Jetzt dürft ihr mit dem Thema machen was ihr wollt, für mich ist es beantwortet, Danke.