Fetisch ausleben...
Für mich Erweiterung des Gefühlslebens auf vorher unbekannten Gebieten. Gestartet bei mir durch ärztliche Verordnung eines Einlaufes in der Kindheit , die Sehnsucht nach Wiederholung der dabei erlebten Empfindungen weckt. Seitdem mit wachsenden Erwerb von Wissen und Nutzung handwerklicher Fertigkeiten in der Grundschulzeit vorangeschritten zu eigenen Hilfsmitteln und deren Nutzung. Als Kriegswaise mit berufstätiger Mutter gehörten mir Talentfaulenzer die ungestörten Nachmittagsstunden zu Versuchen der Wirkungen von analen Penetrationen durch diverse Artikel und das Instillieren von Wasser mit wachsenden Mengen. Mit Ballspritzen beginnend, ermöglichte mir in der siebenten, achten Klasse nach dem Erlernen des Weichlötens aus großer Blechdose durch Anlöten eines Weißblechstutzens mit gekauften Gummischlauch einen bis zu 4 Liter lliefernden Irrigator zu bekommen.
So konnte damit Aufnahmestellung, Unterlage rotes Gummituch, Lagerrungen, Einführungstiefe und Wirkung erprobt werden. Desgleichen Kleidungsstücke zur Leibverkleidung mit stützender Wirkung und die Zeiten des Einhaltung und Folgen erlebt werden. Wenn es heißt, "Müsiggang ist jedes Lasters Anfang" so stimmt das bei mir. Das Doktorbuch der Familie war dabei fachlicher Rückhalt. Nachdem mir in den Buchbergen einer Pappenfabrik zum Einmalen auch eine Menge aus Arztbiliotheken stammende Werke verfügbar wurden, wuchs in der Oberschulzeit der Neun mein einschlägiges medizinisches Wissen weiter. In der Folge Anatomiekundiger, erwarb ich in Sanitätsgeschäften erhältliche Artikel und konnte nun ernsthafter Untersuchungen an mir vornehmen. Zum Beginn der Studendenbude war dann leider nur noch ein verschlließbares Fach für eine Klysopompe verfügbar.
So wuchs mit den Jahren mein rückseitiges Erleben in immer neuen Richtungen. Als ich mich nach dem Abi mit einer Klassenkameradin verbinden wollte, startete ich im Briefwechsel mit der Wortschöpfung Klysophil ein Gespräch zu meiner unanständigen Neigung. Brav erzogen, lehnte sie gemeinsame Spiele damit ab, tolerierte aber meine Sucht.
Und so wurden wir uns einig, heirateten und gründeten die erwünschte Familie. Denn in allen sonstigen verbindenden Interessen passen wir trefflich zusammen, Natur und Kunst liebend und Amor zugeneigt, Geschichtsinteressiert und Wanderfreudig, um nur einiges zu nennen. Und so schafften wir es bis zur Diamantenen Hochzeit und Urgroßelternstatus.
Ein Beweis, das einseitige Sucht nicht unfähig zu Dauerbindung machen muß, wenn dem Partner Zeit für seine Hobbypflege eingeräumt wird.
Unzählige Hilfsmittel, gekauft oder selbstgefertigt, bereichern heute meinen Fundus, benötigen Platz und, erfreuen als Erinnerungen, und bei meinen Wochenwäschen...
Einfallsreichtum ermöglicht auch dem Einzelsuchenden, ein sehr umfangreiches Zusatzfeld zu erkunden und dabei Befriedigung zu erfahren, sofern der bescheidenere Partner dazu die benötigte Zeit einräumend, verständnisvoll beglückt.
Um das den Mitgliedern des Forums mitzuteilen, die auch Einzelschaffende sind, offenbarte ich hier freizügig, mit einigem Auslassen, meine Lebensgeschichte...
Mit lieben Gruß an alle suchenden Aktiven
Klysophil, 87