Ich wollte Euch mal rundfragen, was Ihr für Erfahrungen mit Schwestern in Kliniken gemacht habt. Wie waren die so drauf, waren sie immer nett und freundlich oder eher abweisend und Dienst nach Vorschrift? Wie haben sie reagiert, wenn Ihr vielleicht mal nicht das gemacht habt, was die wollten?
Wurden Untersuchungen angeordnet und wurdet Ihr begleitet dorthin?
Ich war ja nicht oft im Krankenhaus in meinen 60 Jahren. Einmal brach ich mir zu DDR-Zeiten als 14jähriger den Oberarm kompliziert und musste 14 Tage "einrücken". Die Pflegekräfte waren damals fast immer Schwestern, kaum Pfleger (woran das lag weiß ich nicht) und die waren eigentlich alle nett, aber bestimmt. Medikamente und Zäpfchen mussten im Endeffekt immer genommen werden, Diskussionen gab es im begrenzten Rahmen. Interessant war eine Begebenheit mit einem Zimmergenossen, der ein Zäpfchen kriegen sollte und es nicht nehmen wollte. Die Schwester hat dann mit dem diskutiert und er hat es dann genommen. Als ich nach meinem Aufenthalt dort nochmal hin musste, kam heraus, dass die nun zusammen waren. Hatte es also gefunkt zwischen den Beiden.
Bei meinem Leistenbruch 1995 war es ähnlich, nur dass die Schlossparkklinik in Berlin echt gut war, die Schwestern top und immer sehr nett. Operiert hat dann mein Doktor, bei dem ich auch in Behandlung war. Ein Arzt der alten Schule, menschlich wie medizinisch sehr in Ordnung. Die Pflege danach war sehr gut.
In der Psychiatrie vor zwei Jahren war es ok, aber nicht überragend. Es wurde jedesmal diskutiert, wenn man was nicht nehmen wollte ("An ihre Tropfen muss ich sie doch nicht erinnern") und immer erzählt, dass man es "verwerfen" müsste, wenn einer was nicht nehmen will. Wurde also nicht zurückgetan oder aufbewahrt, sondern gleich weg geschmissen. Dann wurde mir vorgeworfen, ich hätte die Medikamente heimlich ausgespuckt und müsste nun deswegen Tropfen bekommen, was ein Mehraufwand wäre, weil es immer in meinem Beisein angerichtet werden müsste, weil ich ja so misstrauisch sei. Außerdem wurde alles brühwarm dem Arzt weiter gepetzt, wenn man nur mal öfter am Glaskasten vorbei gelaufen ist, als denen das gepasst hat. Dann hieß es immer, man würde kontrollierend wirken. Pflegekräfte sind ab und zu in ihrem Glaskasten eingeschlafen, so was gabs auch. Dieses dauernde Nachts kontrollieren, ob man noch auf dem Zimmer ist und ja richtig schläft, war auch eigenartig. Da konnten sie aber sicher nicht für, war wohl Vorschrift. Klopfen am Tage war zwar üblich, in dem Moment waren die aber schon drin. Hatten ja Schlüssel. Gut fand ich den Beistand bei den Patienten. Kein böses Wort und wenn einer wegen Anträgen nicht weiter wusste, war gleich ein Sozialarbeiter da und hat auch bei Behörden geholfen, wenn es da geklemmt hat. Das fand ich sehr positiv. Sport war ok und Ergotherapie auch. Die Therapeuten dort waren auch sehr geduldig und verständnisvoll.