Wieso macht die dritte Person im Raum die Intimuntersuchung peinlicher ?

Heyhuu,

meine Frage geht an alle die besonders viel Scham oder Angst bei realen Untersuchungen, meinetwegen auch Spiele, haben, sobald eine dritte Person im Raum ist. Und im extremsten Fall (weil das viele wohl schlimm finden) noch vom anderen Geschlecht ist.

Beispiele:

Euer Gynäkologe hat heute einen männlichen Helfer dabei, nicht die nette MFA mit der ihr sonst so gerne plaudert.

Eure Urologin bittet die Assistenzärztin dazu, sich eure Eichel mal genauer anzusehen, wegen den Flecken.

Wenn ihr kein Problem mit einer 3. Person habt, geht die Frage nicht an euch, ich würde gerne Meinungen von Leuten lesen, die sich dabei echt schämen wenn sie sich vor zwei fremden Medizinern ausziehen müssen, natürlich intim.

Frage ist: WIESO? Ganz einfach, wieso ist es euch vor 2 Ärzten peinlicher als vor nur einer Person? Habt ihr als Frau dann mehr das Gefühl, ausgeliefert zu sein, ist bei euch Männern die Erektionsgefahr höher? Erzählt doch mal, wenn euch die dritte Person triggert?!?!

Ist OT, aber möglicherweise doch von Interesse, für mich peppt eine dritte Person, ausschließlich weiblich, die Sache ungemein auf.

ich würde gerne Meinungen von Leuten lesen, die sich dabei echt schämen wenn sie sich vor zwei fremden Medizinern ausziehen müssen, natürlich intim. (...) ist bei euch Männern die Erektionsgefahr höher?

Ich hatte das bisher nur selten. Ich glaube, es spielt auch eine Rolle, ob man das Gefühl hat, dass es für die Untersuchung wirklich wichtig bzw. notwendig ist, dass eine 3. Person beteiligt ist. Mich hat das jedenfalls jedesmal gestört, wenn einfach so jemand anwesend ist, nur zum zuschauen quasi, ohne dass mir konkret klar war, dass das erforderlich sein müsste.

Ob das die Gefahr von einer Erektion verstärkt, kann ich nicht bestätigen, wahrscheinlich ist mehr das Gegenteil der Fall. Vllt sind deswegen ja bei manchen intimen Untersuchungen Dritte dabei, quasi als Zeugen, dass alles ordungsgemäß seinen Lauf nimmt?

Beim Gyn würde mich ein männlicher Arzthelfer gewaltig stören.

Es wäre für mich furchtbar beschämend, wenn er da auch mal "hin- oder reinschauen" würde.

Ich käme mir vor als wäre ich ein Vorzeige- oder Ausstellungsobjekt.

@Sanne

die von dir geschilderte Situation, kann ich sehr gut nachvollziehen, weil es bei uns Männern faktisch fast der Normalfall ist, dass weibliches Assistenzpersonal mit dabei ist. Mich stört die weibliche Assistenz, je jünger desto mehr, mit den Ärztinnen komme ich zurecht, wenn sie kompetent sind. Bei meinem 1. Hautarzt, der mit weiblicher Assistenz untersuchte, habe ich die Unterhose angelassen, bei der Proktologin darauf bestanden, dass wir alleine im Untersuchungszimmer sind.

Bei meiner Frau waren bei der Morgendlichen Visite junge Medizinstudenten dabeihaben. Natürlich wurde ein ausführlicher Blick auf die OP-Stelle, Vulva um Bauchschnitte, gelegt.

Das würde aber auch von Anfang an offen kommuniziert.

Es ist auch nichts besonderes dabei. 🤷

Bei mir war es schließlich ähnlich.

Nur die Einverständnis des Patienten muss schon eingeholt werden.

@Sanne

Da bin ich doch wieder sehr froh, eine Frau zu sein, denn wie oft kommt es bei uns vor, dass Gyn und Helfer männlich sind, oder beide Hautärzte oder beide Proktologen (also mit je Helfer) oder dich mehrere Männer bei der Blasenspiegelung vorbereiten?! Nie oder äußerst selten.

Umso krasser finde ich das was Männer da mitmachen, was die Scham betrifft. Sie verstehen es vielleicht niemals wie es ist, weit aufgegrätscht vor einer fremden Person zu liegen und etwas ins Allerheiligste eingeschoben zu bekommen, aber immerhin dürfen wir meist unter uns sein.

Oder es gibt Dutzende Möglichkeiten, eine gleichgeschlechtliche Person ins Arztzimmer zu holen, die assistiert. Glaube wenn ein Mann sagen würde, er will unbedingt einen männlichen MFA dann hat er echt schlechte Karten und muss da trotzdem durch. Habe hier oft gelesen (und bei quora wo ich mich rumtreibe) dass genau das ein Problem ist, also das Ausziehen vor dem anderen Geschlecht, egal wer vor wem.

Sehr ihr das auch so oder denke ich jetzt zu sehr "gleiches zu gleichem"? lol

@live

Mich stört die weibliche Assistenz, je jünger desto mehr, mit den Ärztinnen komme ich zurecht,

Aber wieso? Echtes Interesse meinerseits. Wieso darf sie nicht jung sein? Wie wäre ein junger männlicher Helfer? Was wäre wenn sie zwar jung ist aber nicht attraktiv? Wieso darf die Ärztin dich sehen aber die Helferin nicht? Wenn du jemanden rausbittest, ist das nicht eher so dass es im Gedächtnis bleibt als wenn du dich einfach ausziehen würdest, also ohne "Aufstand"? Nicht böse gemeint. Ich will das echt verstehen, weil dein Satz einer meiner meistgelesenen bei quora und reddit ist. Angst vor einer Erektion? Wie gesagt echtes Interesse, ich will euch Männers verstehen :-)

@CFNFpatientin

Also bei einer älteren Frau setzt man als Mann voraus, dass ihr Interesse weniger stark sexuell ist als bei einer jüngeren. Extremfall Musterung, wenn du als 18jähriger dich zwangsweise vor der gleichaltrigen Schreibdame begaffen lassen musst; da bis du doch noch voll im Beuteschema drin. Darüber habe sich auch sehr viele Beschwert: Messen, Wiegen die Ü50 Fraktion, aber im Untersuchungszimmer die jungen Damen. Man stellt sich das bei der morgendlichen Aufgabenverteilung so vor: "Wie siehts aus, wer geht heute mit rein ins Untersuchungszimmer?" und dann gehen die Finger der jungen Azubi oder Praktikantinnen hoch.

Ein männlicher Helfer würde mich weniger stören, aber wenn ich meine Probleme schildere, empfinde ich das so, als ob ich meine Schwächen mitteilen muss und je intimer das Problem, desto kleiner soll dann der Zuhörerkreis sein, also beim Urologen 4-Augengespräch.

Der Ärztin unterstelle ich nach ihrer jahrelangen Ausbildung auf jeden Fall Professionalität und der/die Ärzt*inn muss ja dabei sein, bei den MTA's gibt es bestimmt auch einige die keine sexuellen Neutronen sind.

Ja, deswegen hat man ja auch immer eine gewisse Hemmschwelle, seine Wünsche zu äußern und sich als der "verklemmte" Patient zu outen (s. vorheriger Beitrag) Ich bin aber nicht verklemmt, war schon als Jungendlicher in gemischen Saunas, auch mal mit Geschäftskolleginnen oder mal mit der Damenmannschaft duschen, die wollten auf einem Tournier lieber mit uns duschen, weil von anderen Mannschaften einige Herren keinen Anstand besaßen.

@live

Ich hätte jetzt mit anderen Antworten gerechnet Richtung Scham und Ausgeliefertsein, aber nicht dass die junge sexy Arzthelferin ein sexuelles Interesse am Patient haben soll. Ich habe immer das Gefühl oder eher die Hoffnung, dass mich die Ärzte genauso geschlechtsneutral ansehen wie ich sie auch und dass sexuelle Gedanken von allen Seiten weg bleiben.

Das mit den 4 Augen verstehe ich, geht mir auch so, wenn da noch jemand dabei ist, verschlimmert sich für mich die Situation. Jemand bekommt es also zusätzlich mit, wie ich mich schäme oder ob ich mich irgendwie durch die Aufregung dusselig anstelle. Es bleibt nicht mehr unter mir+Ärzt/in sondern wird beobachtet von der dritten Person.

Hmm aber deine ältere Ärztin könnte doch auch scharf auf dich sein, vor allem wenn sie einen jüngeren nackt vor sich liegen hat. Was wäre wenn der männliche Arzthelfer schwul wäre? Wäre das dann okay, oder denkst du es wäre auch heiß auf dich?

Du duschst mit einer kompletten Damenmannschaft gemischt, aber eine einzelne Helferin ist dann zu viel? Das verstehe ich nun nicht. Macht das vielleicht einen Unterschied, dass du beim Arzt der einzige bist, der nackt wäre, aber bei der Saune sind wir ja alle nackig? Ist das ein Punkt?

Sorry falls ich zu sehr nachbohre, aber ich liebe ja CFNF und möchte bei Dingen wie Scham gerne auch die Männersicht verstehen, vor allem weil es ja viel viel mehr weibliches Personal gibt. Wenn es zu sehr wie ein Verhör wirkt, sags einfach, wenn ich zu tief nach hake.

@CFNFpatientin Ich hätte jetzt mit anderen Antworten gerechnet Richtung Scham und Ausgeliefertsein, aber nicht dass die junge sexy Arzthelferin ein sexuelles Interesse am Patient haben soll.

.... aber vielleicht ist es gar nicht entscheidend, ob die Helferin wirklich sexuell geflasht wird, sondern der Eindruck, den man selbst in so einer Situation hat, ganz subjektiv (wie etwa bei der von live erwähnten Musterung: da hat man(n) viel mehr Hemmungen, wenn man zb. seine Vorhaut zurückziehen soll und stellt sich dabei vor, was die Helferin dabei für Gedanken haben könnte).

Nur vor einer Ärztin hat man das in dem Maß ja irgendwie nicht, ob das am Alter liegt oder am Status als Medizinerin? Keine Ahnung.

@CFNFpatientin

Du wirst nicht immer alle meine Persölichkeitmerkmale aus einer Antwort lesen können. ;-) Ich hatte schon immer ein stärkeres Schamempfinden und ich habe Probleme mit Situationen in denen ich ausgeliefert bin - ich vermeide Kontrollverlusterfahrungen. Daher habe ich mir z.B. beide Hüften in Spinalanästesie einbauen lassen. Und die Musterung, da hatte ich das Gefühl gegen meinen Willen dem Urteil der Ärztin ausgeliefert zu sein.

Die denke diesen professionellen neutralen Blick auf den nackten Patienten, den entwickelt da Personal doch erst mit der Zeit. Glaubst du nicht, dass die jungen Krankenschwestern sich mal über den gut aussehenden jungen Mann, den sie waschen mussten/durften austauschen? Da denke ich mal das dies bei älteren Schwestern nicht mehr vorkommt.

Aber wie geschlechtsneutral kann man sich entwickeln, Sexualität ist ein Grundbedürfnis und es ist ja nicht so, dass Frauenärzte und Urologinnen kein Sexualempfinden mehr hätten und da gehört visuelles Empfinden auch dazu.

Ein schwuler Arzthelfer würde mich stören, wenn ich es wüsste. Ich hatte einen schwulen Kameraden auf der Stube, er hat es mir gesagt und damit war es dann auch o.k. wir sind trotzdem zusammen unter der Dusche gestanden.

Ja, die komplette Damenmannschaft mit der kompletten Herrenmannschaft als Begleitschutz. Dann hat das aber etwas von FKK - alle sind nackt, alle sind gleich, da kommen keine erotischen Gedanken auf. Zwei Mädels wollten mal nach dem Training mit uns duschen, auch das war o.k. Wenn beide/alle nackt sind entsteht keine Hierachie. Beim gemeinsamen Squaschen, fühlt sich die erste Sekunde vielleicht etwas komisch an, wenn wiedererwarten deine Kollegin auch mit in die Sauna geht. Und auch etwas "komisch" der nächste Arbeitstag, wenn du dir angezogen gegenüber sitzt und du dir denkst, gehen ihr Bilder von gestern durch den Kopf?

Du musst dich nicht entschuldigen, wenn du nachbohrst, mich hat keiner in dieses Forum gezwungen, und ich muss auch nicht auf jede Frage eine Antwort geben. Ich empfinde dein Interesse daran zu ergründen, wie Männer in diesem Bereich empfinden angenehmer als diese Wegwischen nach dem Motto 'habt euch nicht so'.

@Marki00

du trifft das auf dem Punkt, es kann doch nur darum gehen: was ich denke, was sie denkt; ich frage doch nicht: "Finden sie mich sexuell attraktiv?"

Die Ärztinnen sind meistens älter, haben aus meiner Sicht durch Ihre lange Ausbildung eine professionellere Sicht, fokusieren sich auf die Erkrankung. Und es ist meine Wahl, ich entscheide mich für Arzt/ Arztin wenn ich möchte, kann ich mir auch Informationen aus dem Internet holen. Ob die Assistentin wenig Einfühlsam ist?.....die kann ich mir nicht aussuchen.

Ob dritte Anwesende eine Untersuchung peinlicher machen, hängt sicher in 1. Linie vom Patienten ab, das wird jeder ganz anders sehen. Klar ist, dass niemand seine Sexualität und das Schamgefühl bei Betreten der Arztpraxis abgibt. Eine attraktive Arzthelferin löst bei vielen Männern bestimmt andere Gefühle aus als eine Person, die man als neutral empfindet. Findet man eine Person attraktiv, will man vor ihr ja in einem guten Licht dastehen und das beeinflusst dann das eigene Verhalten. Wer will da schon als verklemmt gelten und wer wird keine Überlegungen anstellen, wie er auf sie wirkt, wenn er nackt ist. Ein Mann definiert sich ja doch auch über seine Geschlechtsorgane, zu klein ist da genau so belastend wie ungebührlich groß... also ein sehr diffiziles Thema, was sicher individuell von jedem sehr unterschiedlich gesehen wird.

Ich denke mir, Frauen sehen das wahrscheinlich viel unverkrampfter als Männer.

Frauen müssen sich bei Untersuchungen öfter frei machen als Männer. Ja das zu kleine Geschlechtsteil, ich habe nie darunter gelitten. Aber ich habe Mal gelesen, dass einer Frau die Länge des Penises genauso wichtig ist, wie dem Mann die Größe der Brüste.

Den Vergleich fand ich hilfreich. Viel wichtiger ist die Sympathie. Bei Antipathie gefenüber des Partners wird der Körper keine Rolle spielen.