Nackt von unnötig vielen Personen?

Hattet ihr mal Untersuchungen bei denen ihr unnötig lange nackt wart oder unnötig viel Personal dabei war, aus eurer Sicht? Situationen bei denen ihr euch gedacht habt, muss das denn jetzt hier so ablaufen?

Ich war mal im Krankenhaus (mal wieder wegen prokt. Schmerzen) und wurde auf der Seite liegend digital rektal untersucht. Dabei war natürlich eine Helferin anwesend, was ich nicht unbedingt gut fand, kann es aber verstehen. Unnötig war allerdings, dass eine 3. mir fremde Person auch noch ins Zimmer kam und mit dem Arzt redete. Ich liege also untenrum nackt auf der Liege, habe den Finger hinten drin, eine Schwester vor mir, eine hinter mir und die quaken. Das fand ich etwas übertrieben. Hätten wir damals anders gelöst, wobei ich sagen muss in allen Situationen in denen ich als MFA arbeitet, waren stets von Einhaltung der Intimsphäre der Patienten geprägt. Achja am Ende kam noch ein Arzt rein, aber dann wurde gesagt, es herrscht heute ein reger Verkehr zwischen den Türen, tja danke.

Kennt ihr solche unnötig peinlichen Untersuchungen?

10 Jahre vorher war ich nackt vor 4 (!) Internistinnen zwecks Darmspiegelung, aber das empfand ich nicht als unnötig oder schamhaft.

Ich hatte das vor der Hüft-Op, 3 Schwestern, eine erst 18, ziehen mich aus und lassen mich (intim rasiert) ewig liegen bis ich dran war. 1,5 Jahre später haben das 2 Männer besser gemacht, die legten mir eine Decke drüber und zogen verdeckt den OP-Kittel aus, und ich kühlen nicht aus.

Meine Partnerin war mal bei einem Gyn warum weiß ich garnicht mehr.

jedenfalls musste sie sich nackt ausziehen und auf dem >Gyn Stuhl legen.

Doch dann dauerete es ewig bis der Arzt kam und ständig kamen Arzhelferin eta. herein

eine sagte oh sie warten ja immer noch.

>Natürlich war das für Sie peinlich und äußerst unangehm.

@live

ja da haben wohl die männer besser erkannt wie der patient sich wohl fühlen muss

@arzthelfer2000

Ja, das haben die Männer sehr einfühlsam gemacht, mit Smalltalk auch die Angst reduziert. Es sind banale Dinge; eine Schwester, vor einem anderen Eingriff sagte: "So jetzt gebe ich ihnen einen Decke, die ist vorgewärmt, da habe ich mich draufgesetzt.

In einer proktologischen Praxis musste ich im Empfang warten. Da habe ich mitgekriegt, was da für ein kommen und gehen in den Behandlungsräumen war, also Ärzte, MTAs die rein und raus gehen, Telefonanrufe also das Handy rein und raus tragen. Da habe ich der Ärztin gesagt, dass ich mit ihr alleine sein möchte. Das ginge nicht falls man ihr ein Instrument reichen müsste. Ich sagte ich kann es ihnen auch reichen. Dann meinte sie, dass es auch nicht ginge, weil ich ein Mann bin und sie eine Frau und keine Zeugin dabei wäre. Ich habe gesagt, wenn wir so wenig Vertrauen zueinander haben, dann lassen wir ganze. Es ging dann doch unter 4 Augen.

Damals bei meiner Schuluntersuchung war es schon so, dass ich vor vielen Erwachsenen (darunter auch meine Klassenlehrerin) im Lehrerzimmer längere Zeit mit heruntergelassener Unterhose vor diesem Publikum lag und alle mir immer in den Schritt schauten. War schon recht unangenehm.

Heute macht es mir nichts mehr aus vor anderen nackt zu sein, die dabei angezogen sind. Meine Hausärztin sieht mich jedes halbe Jahr nackt. Ebenso einige Helferinnen. Auch bei einer Blasenspiegelung lag ich ca. 20 min. nackt auf einer Liege vor dem Urologen und zwei Helferinnen, wobei eine aus meinem Dorf und in dem selben Verein wie ich war. Sie sah mich da auch zum ersten Mal (intensiv) nackt. Sie kennt jetzt alles von mir, auch eine Erektion konnte ich vor ihr nicht verbergen. War schon unangenehm, aber man kann es nicht ändern.

Aber so ist das im Leben und die Welt ist manchmal klein. Solche Begegnungen finden sich immer wieder.

Ich hatte die Situation 38 Bestrahlungstermine vor mir zu haben. Ich ziehe mich bis auf die Unterhose aus, die MTA "Die Unterhose müssen sie ausziehen!" Ich tue es. Mich ärgert die Anweisung ohne Begründung. Alle Markierungen sind oberhalb der Intimzone, alsofrage ich nach, manche Patienten tragen sehr knappe Unterwäsche, dann wird die Markierung verschoben. Das ist bei mir aber nicht der Fall. Ich darf die folgenden 38 Sitzungen die Unterwäsche angehalten und das fühlt sich bei der Apparatemedizin gut an.

Hattet ihr mal Untersuchungen bei denen ihr unnötig lange nackt wart oder unnötig viel Personal dabei war, aus eurer Sicht? Situationen bei denen ihr euch gedacht habt, muss das denn jetzt hier so ablaufen?

Kennt ihr solche unnötig peinlichen Untersuchungen?

Ja, das kenne ich auch und hab mir diese Frage auch gestellt, ob das unbedingt so ablaufen muss. Zum Glück ist das nur selten passiert und ist auch schon länger her. Aber schon als Kind hat mich bei bestimmten Untersuchungen zu viel Publikum gestört und auch bei der Musterung damals hab ich mich das gefragt, ob das nicht auch anders geht?

@Jako

Natürlich wäre das bei der Musterung auch anders gegangen. Der Autor Lars Perterson hatte wohl Einblick in die Musterungsabläufe von 5 europäischen Ländern. In Schweden und in der Schweiz, ist der Wehrpflichtige für den intimen Teil alleine. Wenn man in Netz recherchiert, fallen einem nur China und Russland auf, bei denen noch weniger Rücksicht genommen wurde. Je autokratischer das Regime, desto rücksichtsloser die Musterung.

Live

Denke, so was sollte man doch vermeiden können. Es kann nicht sein, dass Leute bei einer Untersuchung einfach unangemeldet ins Zimmer rein schneien und möglicherweise noch Unterhaltungen anfangen, wenn da Leute teils nackt liegen, die sich nicht dagegen wehren können und ihre einfachste Intimsphäre und Würde nicht gewahrt bleibt.

Es wird da meist die Begründung gebracht, dass das nicht anders ginge im täglichen Betrieb.

Schaut man sich so um, dann wird einerseits bei jeder Webseite heute gefragt, ob ein Cookie gesetzt werden darf, jeder schreit nach Datenschutz, wenn einer nach einem Kollegen fragt der krank ist, darf das niemandem gesagt werden.

Andererseits posaunen die MTA im Wartezimmer herum, wenn einer zur Blutentnahme kommen soll oder ob der Urologe ihn schon zur Darmspiegelung geschickt hat. So dass es auch jeder hören kann.

Ich finde es schon beim Zahnarzt unmöglich, wenn die Zahnreinigungskraft da rein kommt und fragt, ob Frau Dr. mal kurz Zeit hat. Es macht sich anscheinend keiner Gedanken, dass man diese Zeit komplett bezahlt bzw. dass es abgerechnet wird, während der Patient blöd dasitzt und nicht weiß, wann es weiter geht.

Würde so was mir passieren, würde ich mich über den Arzt beschweren - und ich würde mich nicht gewählt ausdrücken, da kann man sicher sein.

Ich musste für eine proktologische Untersuchung auf einem Stuhl in der Anmeldung warten. Da gingen MTA'S und Ärt*innen in die Behandlungszimmer ein und aus. MTA mit Telefon rein, andere heraus, dann wechsel. Leerer Tisch rein, leerer Tisch raus? Als ich dran war, habe ich Frau Dr. gesagt, dass ich unter 4 Augen bleiben möchte. Erst, dass geht nicht, ggf. muss ihr etwas gereicht werden, dann Mann Frau ohne Zeugen ginge nicht. Ich habe darauf erwiderte, wenn wir so wenig Vertrauen zueinander hätten, sollten wir den Termin abbrechen. Es ging dann doch. Bei der nächsten Untersuchung sollte ich an der Anmeldung sagen, dass ich keine MTA dabei haben möchte. Ich will mich aber nicht als der verklemmt Patient in der Anmeldung vorstellen. Am Ende der 2. Behandlung habe ich mich für Ihr Entgegenkommen bedankt, darauf sie "Wenn man einen Patientenwunsch so einfach nachkommen kann, warum sollte es man dann nicht tun. "

Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen, Datenschutz gibt es in Arztpraxen nur für schriftliche Daten nicht für mündliche.

"In Schweden und der Schweiz ist man allein". Super, aber es kann auch komplett abgelehnt werden...

David, wenn wir so genau sein wollen, ja es war kein Zwang, es war "nur" ein Sachzwang, bei dem es immerhin um 18 Monate selbstbestimmtes Leben, ein Jahr früher oder später in den Beruf (40.000 DM) ging. Wie ist dein Umgang mit Menschen, die alle Karten in der Hand haben, gehst du da auf Konfrontation oder geht ggf. mit Kooperation etwas mehr?

Unnötig lange nackt war ich zum Glück noch bei keiner Untersuchung. Und meistens war es auch so, dass ich dann mit dem Arzt alleine im Zimmer war.

Ausnahme war nur mal als Jugendlicher beim Hautarzt. Als ich dort ins Behandlungszimmer aufgerufen wurde, hat mir die Sprechstundenhilfe gesagt, ich soll mich freimachen und alles ausziehen, sie hat dann den Raum verlassen und ich hab nur mein Shirt ausgezogen, weil ich den Ausschlag nur im Nacken hatte und mehr für unnötig gehalten hab. Nach ein paar Minuten kam die dann nochmal herein geschneit zur Kontrolle, ob ich mich schon ausgezogen habe und hat dann postwendend gemeckert, ich soll wenigstens schon Socken und Hose ausziehen und kann ja die Unterhose anbehalten. Das hab ich dann auch gemacht, obwohl ich eigentlich nicht eingesehen hab, dass ich mich von der rumkommandieren lassen muss. Bei der Untersuchung war die dann aber nicht mehr dabei.

Bei meiner Musterung war es dann aber tatsächlich so, dass auch eine Angestellte mit dabei war, wobei ich nicht weiß, ob das eine MTA war oder nur eine Sekretärin, die Aufgabe von der war einfach nur die Befunde zu notieren. Dass die bei der Untersuchung zugesehen hat, war nicht gerade toll, das hat mich anfangs echt irritiert, als ich mich ausziehen sollte, bis ich mich an die Situation gewöhnt hatte.

Ich glaube der Korridor eigentlich untauglich und wegen abgelehnter Intimuntersuchung tauglich ist sehr schmal. Du wirst "normal" untersucht und bist dann entweder tauglich oder untauglich. Daran ändert zu 99,9% auch keine erfolgte Intimuntersuchung was. Wenn Du Syphilis hast, weißt oder merkst Du es im Zweifel selbst. Und wenn Du ein schweres Rückenleiden hast, wirst Du nicht aufgrund verweigerter Intimuntersuchung doch zum Bund geschickt.

"Ist doch keine große Sache" ist auch Quatsch. Irgendwo sind Grenzen. Wenn man sich am Flughafen vor drei Leuten zur Kontrolle nackt ausziehen müsste um nach Rom fliegen zu dürfen, würde man sich auch beschweren statt das dann einfach zu machen...

Sich einer höheren Stelle für ein übergeordnetes Ziel bedingungslos zu unterwerfen kann ja auch nicht der Weg sein.

@David84 ,

Du siehst nur die erste Stufe der Tauglichkeitsauslese. Für jeden Mangel gab es Fehlpunkte. Wenn das Einberufungskontingent nahezu erfüllt war, wurdest du u.U. wegen einem läppisch Fehlpunk Phimose, Hämorrhoiden, Brille als T2 nicht eingezogen. Schlussendlich führte das als immer weniger Wehrpflichtige gebraucht wurden, zu soviel Wehrungerechigkeit, dass die Wehrpflicht ausgesetzt wurde.

Gut, ist was dran. Aber zumindest wenn man ohnehin 150 Kg wiegt, Asthma und ein kaputtes Knie hat, muss man sich nicht auch noch "untenrum" anschauen lassen...

Da hast du recht, wenn du schon vorher definitive Untauglichkeitskriterien hattest, dann hätte man vor dem Intimteil abbrechen können. Nur man wurde komplett im Unklaren gelassen, wo man steht, wieviel "Fehlpunkte" man schon hatte. Wir hatten auch unsportlich, leicht übergewichtige dabei.

Unnötig peinliche Erlebnisse hatte ich bei niedergelassenen Ärzten noch nicht.

Die Musterung war ein Sonderfall: dort ging es generell derber zu.

Die Tauglichkeitseinstufung war ja auch wie eine Lotterie, die Hälfte wurde ausgemustert, klar: der 150kg Kerl mit Asthma und Knieproblemen war wahrscheinlich nach 1 min Musterung raus, ganz gleich ob der Plattfüße hatte oder Phimose. Bei normal gesunden Männern war das dagegen ein Va banque Spiel. Mutig wer sich da auf Experimente eingelassen hat...

Ich habe mich wegen einer Darmspiegelung etwas eingelesen, da schilderte ein Mann, dass er sich vor 4 weiblichen MTA's im Untersuchungszimmer ausziehen muste. Ich erklärte dem Arzt, dass ich das nicht wollte, er sagte, ein unnötiges Personal lasse doch die Vergütung der Krankenkasse gar nicht zu, sie haben Umkleiden und ich erhalte eine Schlitzhose. War für mich o.k.

Fünf Jahre später werde ich von der MTA angewießen: "Ziehen sie Hose und Unterhose aus, und sie haben ein Handtuch für mich?" Ich antworte,"Ja, und sie haben eine Schlitzhose für mich?" Sie hat ein bisschen geschaut und dann haben wir getauscht. Als Mann muss man Rücksicht auf seine Intimspähre anscheinend immer neu einfordern.

Hm🤔 sowas kann durchaus auch bei der Morgendlichen Visite vorkommen. Oder eben auch bei diversen Untersuchungen oder OPs. Junge Medizinstudenten und Ärzte müssen schließlich auch die Praxis kennen lernen.

Ja, ich wurde auch schon von der jungen Assistenzärztin urologisch untersucht, sie kannte sich noch nicht so gut aus, aber das arrogante Auftreten hatte sie schon verinnerlicht. Also erst eine junge Göttin in Weiß.

In meinem o.g. Beispiel geht es mir ja mehr darum, wenn man etwas für einen Patienten angenehm oder unangenehm machen kann, dass sollte man es für den Patienten passend machen und nicht wie der Ablauf für die MTA am wenigsten Arbeit macht.

Übrigens ist Schamgefühl etwas gesundes, von einem Psychologen habe ich den Satz gelesen: "Bei der Demenz geht als erstes das Schamgefühl verloren."

Ich habe auch schon so einiges an unnötig vielen Zuschauern durch und würde mich heute vehementer durchsetzen und Leute aus dem Raum verweisen lassen oder die Untersuchung abbrechen. für uns Frauen geht das locker, es ist schnell die andere Schwester geholt, wenn der Mann aber nur sich vor Männern ausziehen will, wird das schwer. ich lese immer mehr auch hier bei uns in Zity dass Leute das nicht wünschen.

Bei Untersuchungen macht das ärztliche Personal auch nur seinen Job. Manche sind da halt einfühlsamer und manche nicht.

Habe alles schon erlebt für mich gehörte es ne zeitlang dazu, vor den Augen anderer zu pieseln, einen Katheter zu kommen oder sich von einer ganzen Horde rektal untersuchen zu lassen, teils ekelhafte Erlebnisse, teils nette CFNF Erfahrungen (real).

Musstest da echt vor Personen eine Urinprobe abgeben?

Keine Probe, aber ganz normal auf Toilette gehen während Personal dabei war, wegen Mittelhandfraktur

Guten Morgen CFNFPatientin,

ich glaube auch das noch vor 20/30 Jahren anders mit Intimität bei Untersuchungen umgegangen wurde. In dieser Zeit war der Doktor noch ein Doktor auf den jeder hinauf schaute. Man getraute sich ja kaum etwas zu sagen.

Heute ist der Doktor ein Kollege im multiprofessionellen Team und eher ein „Dienstleister“ und der Patient durch Dr.Google eher informiert und zudem mündig und wird aufgrund dessen seine Scham durchaus äußern. Habe noch nie erlebt, dass hier eine Stimme gegen den Patienten erhoben wurde. Die Zeiten alla „Stellen Sie sich nicht so an“ sind vorbei.

Viele Grüße

Renn

Ich denke auch, dass sich der Grund für die Scham verändert, in jungen Jahren fühlt man sich attraktiv und will nicht unfreiwillig Anschauungsobjekt für junge MTA's sein. Wenn man älter wird, ist es bei mir mehr Bodyshaming, da will man seine körperlichen Unzulänglichkeiten nicht jedem zeigen. Eine ältere Frau hat das auch beschrieben, der gingen die jungen manchmal Schnippchen MTA's auch auf den Wecker.