Hallo Lica,
oh je, da könnte ich fast ein Buch schreiben darüber…!
> Wer von euch war schon mal im Krankenhaus, länger oder kurz?
Ich war in der Jugendzeit (Ende 1980er) etliche Male im Krankenhaus (Kinderklinik) nachdem ich direkt zuvor zweimal für mehrere (6-8 !) Wochen in einer Klinik zur ‚Jugendkur‘ war, weil ich viel zu dünn und untergewichtig war. Die zweite musste ich dann wegen erneuten Bauchproblemen abbrechen und kam mit 15 direkt danach von einer Amtsärztin aus erstmals für länger (gut 2 Wochen) in die Kinderklinik (u.a. mit Blinddarm-OP).
Von da an war ich regelmäßig da in der Kinderklinik, v.a. weil ich 3-4x im Jahr zu Untersuchungen (v.a. in der Kinderambulanz und bei einem Magen-Darm-Arzt) hin musste, der das so wollte. Mit 16 behielt der Gastro-Arzt mich dann wieder für länger (gut 3 Wochen) da (u.a. mit großer Bauch-OP wg. Krebsverdacht!), weil es mir bei der Untersuchung bei ihm nicht gut ging (u.a. richtig gebrochen habe!). Nach diesem Klinikaufenthalt musste ich dann weiter zu den regelmäßigen Terminen zu dem Gastro-Arzt in die Klinik, wo ich aber meist am gleichen Tag wieder heim kam. Zweimal musste ich aber wegen Darmspiegelungen noch über Nacht bleiben.
Aufgrund meiner Krankengeschichte gab es dann auch bei meiner Musterung (1993) einige Probleme und ich wurde da noch zu mehreren Untersuchungen (wieder Magen-Darm-Arzt, dazu Hautarzt, Chirurg und Urologe) überwiesen, die allesamt in einer Bw-Klinik gemacht wurden. Da dies zeitlich nicht alles an einem Tag ging (u.a. wieder mit Darmspiegelung, Muttermal-OP!) und der weiten Anfahrt war ich da dann drei Tage stationär.
Während meiner Pflegeausbildung (2006-2009) am UK Gießen musste ich von der Betriebsärztin aus dort regelmäßig alle drei Monate zu kompletten Muttermaluntersuchungen (weil ich extrem viele auffällige Muttermale überall / Dysplastisches Nävi Syndrom habe) in die Hautklinik, was aber nicht stationär war und meist nur den ganzen Nachmittag dauerte.
> Weswegen wart ihr da?
Hauptgrund für die Kinderklinik waren meine ständigen Bauchprobleme mit Übelkeit, Brechen, Durchfälle, sowie v.a. mein Untergewicht und dessen Folgen (wie u.a. Ausbleiben der Pubertät und Unterentwicklung). Hauptdiagnosen waren zunächst Unklares Abdomen und Verdacht auf Blinddarmentzündung (mit OP), dann später Darmentzündungen (mit Verdacht auf MC/CED/chronische Darmentzündung), Verdacht auf Tumor (!!) im Bauch (bei der großen Bauch-OP wurde dann ein Meckel-Divertikel operiert) und Nabelhernie (bis zur großen Bauch-OP war bei mir auch der Nabel komplett nach außen und richtig weit vorgewölbt!)
In der Bw-Klinik nach der Musterung ging es ebenfalls wieder um Abklärung auf Morbus Crohn (chronische Darmentzündung) bei einem Gastro-Arzt, darüber hinaus wurde ich dorthin auch zur intensiven Untersuchung und Abklärung auf Malignes Melanom (die Ärztin bei der Musterung meinte dass bei mir einige Muttermale „nach Hautkrebs aussehen“, sowie wg. dem bei mir seit der Jugendzeit bekannten Dysplastischen Nävi Syndrom) zu einem Hautarzt, zur Abklärung von meinem vorgestülpten Nabel (Nabelbruch) zu einem Chirurg und zur Abklärung einer Phimose und unklarem Tastbefund der Hoden zu einem Urologen geschickt. Ich war nach der Musterung damit echt bedient und richtig down!
> Was hat man dort an Untersuchungen und Behandlungen gemacht gemacht?
In der Kinderklinik:
jeden Morgen gab es nach dem Wiegen eine ganzkörperliche Untersuchung im U-Zimmer der Station von den Kinderärzten/ärztinnen (meist ein Arzt und ein oder zwei Studenten), quasi alles von Kopf bis Fuß, im Mittelpunkt stand aber immer die Untersuchungen vom Bauch.
Darüber hinaus gab es etliche weitere Untersuchungen bei anderen Ärzten, v.a. mehrmals beim Magen-Darm-Arzt, der immer ewig lange meinen Bauch untersucht hat (genauso auch immer meinen komplett vorgestülpten Nabel sowie unten herum und im Po!), bei Chirurgen (wg. unklarem Blinddarm bis zur OP und auch von meinem vorgewölbten Nabel/Nabelbruch) und einem Urologen (wg. meiner ausgebliebenen Pubertät und Unterentwicklung), sowie mit 16 zudem auch einmal bei einem Kinderonkologen (Krebsarzt!), der mich damals im U-Zimmer der Station den ganzen Vormittag untersucht hat und wonach es später auch zur großen Bauch-OP kam. Es wurden zudem noch mehrmals Ultraschalluntersuchungen, verschiedene Röntgenuntersuchungen (Lunge und v.a. diverse vom Bauch, u.a. mit einem ziemlich ekligen Kontrastmittel), EKG, EGG und die Darmspiegelungen sowie etliche Labortests gemacht.
Als Behandlung folgten die beiden OPs (Blinddarm mit 15 und große Bauch-OP mit Meckel-Divertikel mit 16) sowie jeweils mehrere Cortison-Infusionen wegen der Darmentzündungen.
In der Bw-Klinik:
Umfassende Untersuchungen bei einem Gastro-Arzt, u.a. mit Abführen und Darmspiegelung, umfassende, komplette Muttermaluntersuchung bei einem Hautarzt (mit Rausschneiden mehrere krebsverdächtiger Nävi), gründliche Untersuchung wegen Nabelbruch und urologische Untersuchung wegen Verdacht auf Phimose und unklarem Tastbefund der Hoden bei der Musterung.
> Wie lange wart ihr im Krankenhaus?
Siehe oben. Die längsten Aufenthalte in der Kinderklinik waren ca. 2 ½ Wochen (mit 15) und 3 ½ Wochen (mit 16 J.), noch zweimal für jeweils drei Tage (mit 17), weil der Magen-Darm-Arzt darauf bestand (u.a. auch mit Darmspiegelung), die sonstigen Termine waren bei dem ambulant und dauerten von morgens bis zum Nachmittag.
In der Bw-Klinik war ich insgesamt zwei Nächte, weil es sonst mit der Anreise zu aufwendig gewesen wäre.
> Hattet Ihr Angst oder wurde euch alles Erklärt?
Ich hatte damals richtig Angst, v.a. in der Kinderklinik, gerade weil ich nicht wusste was mich erwartet, was wann wie gemacht wird und wie Untersuchungen ablaufen, zudem war mir oft übel und schlecht im Bauch, hatte teilweise auch Bauchweh, auch gebrochen und Durchfall, und einige Untersuchungen waren für mich ganz schön peinlich. Erklärt wurde mir damals kaum etwas und wenn dann nur sehr kurz und oberflächlich.
> War bei den Untersuchungen jemand bei euch dabei? Wer?
Meine Mutter war am Aufnahmetag bei den Untersuchungen dabei, sonst nur noch bei dem Krebsarzt damals sowie am Ende bei dem Gastro-Arzt vor der Entlassung. Ansonsten waren bei den Untersuchungen v.a. jeden Morgen im U-Zimmer der Station außer dem Arzt/Ärztin meist noch ein Student/Studentin, eine Schwester und auch ein bis zwei Schwesternschülerinnen dabei, beim Gastro-Arzt waren bei den Untersuchungen meist nur eine Schwesternschülerin dabei, die mich auch zu den ganzen anderen Untersuchungen (wie u.a. Röntgen, EKG und EGG) gebracht haben, die dann die entsprechenden Assistentinnen durchgeführt haben.
> Gab es einen Einfluss / war es ein Auslöser in Bezug auf die Weiße Erotik heute?
Nein, nicht in Bezug auf Weiße Erotik, vielmehr aber auf die Medizin generell. Meine spätere Berufswahl und Ausbildung z.B. beeinflussten meine Erlebnisse deutlich mit.
> Wie Alt wart ihr da?
Siehe oben. Zwischen 15 und 17 (in der Kinderklinik), 20 (in der Bw-Klinik).
>Was ich sonst noch schreiben möchte.
Falls weitere Fragen sind können sie gerne via PN oder Mail (Naevi@gmx.de) gestellt werden.
VG Michael H. („Nävi“)