Es ist schon traurig. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht, dass Krankenschwestern und Pfleger am liebsten nur noch Medikamente auf den Tisch stellen und schnell wieder weg sind.
Ich hatte vor über zehn Jahren eine Chemotherapie und durch Odensentron auch ein oder zweimal im KH Verstopfung. Ich hatte es mehrmals gemeldet, in der Hoffnung einen Einlauf zu bekommen. Dann meinem Arzt gesagt, der dann meinte er sage Bescheid und ich kriege dann einen Saft zum trinken hingestellt. Der kam nie... Zu den Pflegekräften sagte ich darauf auch noch mehrmals, dass ich mir deswegen Sorgen mache und hatte auch mal explizit den Begriff "Einlauf" in den Mund genommen. Vom ansonsten fürsorglichen, gut aussehenden Pfleger nahm ich daraufhin nur einen etwas verlegen Gesichtsausdruck wahr....
Auf dem Flur sah ich übrigens einmal einen Fertig-Einlaufbeutel ca ein. Liter, also kein Mikroklist, Freka Clyss....schon etwas größer. War dann aber nicht für mich bestimmt....
Meiner Mutter gegenüber hatte ich auch mal zu Hause in den Chemopausen über Einläufe gesprochen. Doch sie tat auch so als sei es "Teufelswerk" ... Hatte mir dann in meinem ehemaligen Kinderzimmer unter der Bettdecke einige Male selbst ein Freka Clyss, bei Amazon bestellt rein gedrückt. Unter der Bettdecke, weil wir seinerzeit ungern abgeschlossen hatten, sie war auch ständig in Sorge wegen meiner Verfassung. Ich finde aber gerade der längliche "Freka Clyss" Beutel, der ja auch oft im KH Anwendung findet,ist zur Selbstapplikation eher ungeeignet. Beim Schläuchlein einführen flutscht es noch, und klar man kann ihn auch gut zusammenrollen,doch ich find das nicht gerade bequem den Arm auf der Seite liegend an den Po zu verrenken.... Besser hätte Mutter Freka Clyss wie ein Teppich aufgerollt... Schamgefühl wird hier unnötig produziert. Sie meinte auch immer viel Obst Bananen essen, damit keine Verstopfung,weil Einlauf sei ja übel und schädlich. Vermutlich weil sie mein Unbehagen als Kind dabei geprägt hat....
Wegen Nacktheit man hätte ja auch mit Handtuch o. ä. abdecken können,esging mir nur um den Komfort und das Gefühl Kontrolle abzugeben und auch hier umsorgt zu werden,wenn auch mit etwas Schamgefühl....
Vor einigen Jahren war meine Mutter im KH.. Eine Patientin hatte sich unglaublicher Weise nur wegen Verstopfung seit drei Tagen aufnehmen lassen und verlangte Einlauf. Sie bekam dann Abführmittel und blockierte dafür zwei drei Tage den Platz . Früher hätte sie doch wohl ambulant einen großen Einlauf bekommen.
Unzureichende Empathie habe ich aber auch beim Urologen wahrgenommen. Nach der Chemo lief ich meine Fruchtbarkeit testen und sollte mir dafür auf Toilette einen runter holen. Ich sagte zu der mir lange bekannten Arzthelferin ginge gar nicht. Dürfte dann in ein Behal ungszimmer mit Null Hilfsmittel....