man merkt, dass wir ein ähnliches Alter haben 😄
@Holger81 willkommen im Club der alten Säcke 😄
… Das wurde gemacht, damit der Kinderarzt nicht messen musste oder warum?
Ich würde mal schätzen. Das hätte ja sonst unnötig Zeit gekostet. 3 Min. mal x Kinder (in der Grippe Saison bestimmt mehr als 30) spart der Kinderarzt so 1,5 h pro Tag das ist schon was.
… Du warst also nicht nervös weil Fiebergemessen wurde sondern wegen des Arztbesuchs?
Genau. Fiebermessen war man ja gewohnt. Wenn ich krank war wurde mehrfach täglich kontrolliert. Da kam's auf einmal mehr oder weniger nicht drauf an. Aber wenn der Doktor vorbeikommt weiß man ja nie …
Eine Erklärung warum Fiebergemessen wurde gab's demnach nicht? Wurde dann kurz vor dem Termin gemessen?
Ich muss hier vielleicht kurz eines vorausssicken. Ich war schon in jungen Jahren von Fieberthermometern fasziniert und hab es auch genossen
diese in meinem Hintern zu haben. Allerdings dann wenn dies freiwillig und durch eigenes Handeln passierte. Soweit ich zurückdenken kann habe ich es immer gehasst wenn über mich entschieden wurde und ich kein Mitspracherecht bei etwas hatte. Beim Fiebermessen wurde dieses Ohnmachtsgefühl sehr intensiv von mir erlebt. Daher habe ich mir nie gerne messen lassen. Der Moment in dem von meiner Mutter verkündete dass jetzt Fieber gemessen wurde war besonders schlimm für mich. War dann noch jemand anwesend der Zeuge meiner Misere wurde war der Tiefpunkt erreicht. Daher gab es regelmäßig Diskussionen über die Unnötigkeit jetzt Fieber zu messen. Gewonnen habe ich davon keine einzige.
An die Male wo mir vor einem Gang zum Kinderarzt Fieber gemessen wurde kann ich mich noch sehr lebhaft erinnern. Bzw. an die hitzige Diskussion und insbesondere die gefühlte Scham, Frustration und Wut wenn ich mich dann schlußendlich doch in Richtung meines Zimmers losgetrottet bin. Die Geschwister die einem feixend nachgesehen haben taten ein übriges dazu.
Ich merke grad' dass ich etwas abschweife. Zurück zur Frage. Die Begründung für das Fiebermessen war "wir haben einen Termin beim Dr. Storz. Deswegen müssen wir noch schnell Fiebermessen" Den Schwäbischen Dialekt meiner Mama der mir noch heute im Ohr kling lasse ich der besseren Lesbarkeit weg. Das war natürlich kein Grund aber ein echtes Totschlagargument. Was hätte man da noch gegenhalten können?
Wurde dann speziell für den Termin nochmal gemessen? Und wurde das Ergebnis in der Praxis dann auch abgefragt?
Wenn man krank war wurde bei uns normalerweise 3 meistens sogar 4 mal täglich gemessen. Morgens nach dem Aufstehen, nach dem Mittagessen, meistens nochmal am späten Nachmittag - diese entfiehl gelegentlich, und dann nochmal vor dem Schlafengehen. Die Messungen wurden im Falle eines Arzttermins zeitlich angepasst, sprich man wurde früher oder später als üblich gemessen und danach gings dann ab zum Dok. Das Ergebnis wurde an der Rezeption laut und deutlich mitgeteilt was mal so gar nicht peinlich war. Meine Mama war ein gute Mutter, die Liebe in Person die für ihre Kinder alles gegeben hätte. Fein- und Taktgefühl gehör(t)en nicht ganz zu ihren großen Stärken. Schätze man kann nicht alles haben.