Wie schon von Dr. House erwähnt, unterscheidet man hier bei den Mitteln grob zwischen Beruhigungsmittel, Schlafmittel und Narkosemittel. Nochmal unterstrichen: Narkosemittel gehören in die Hand eines Anästhesisten und bedürfen einer medizinischen Überwachung da ansonsten Lebensgefahr besteht!
Ich versuche mal, das hier etwas zu sortieren. Das ist gar nicht so einfach, weil der Übergang zwischen den Bereichen fließend ist!
Beruhigungsmittel (Sedativa)
Ziel: ist Beruhigung und noch NICHT der Schlaf.
Wirkung: dämpfen das zentrale Nervensystem, bauen Erregungszustände ab, beruhigen und machen unterschiedlich stark müde. Aber führen in der Regel noch NICHT zum einschlafen. Können aber schon das Einschlafen unterstützen.
Rektale Beispiele:
- sanfte: Vibrucol Zäpfchen, Passiflora Zäpfchen, …
- mittel: z.B diverse Antihistaminika wie Vomex Zäpfchen, Vomacur Zäpfchen, … (eigentlich gegen Übelkeit gedacht beruhigen und machen müde)
- stark: Diazepam Zäpfchen oder Rectiolen, Midazolam Rectiolen, … in geringer Dosierung.
Übergang/Abgrenzung: Gerade starke Mittel wie Diazepam, Midazolam, … sind je nach Dosis noch Beruhigungsmittel oder eben schon Schlafmittel! Sogar Antihistamika können höher dosiert so wirken wie Schlafmittel.
Schlafmittel (Hypnotika)
Ziel: ist das Einschlafen.
Wirkung: von sanft müde machend bis zu Schlaf erzwingend je nach Mittel und Dosis.
Rektale Beispiele:
- sanfte: als Einschlafhilfe siehe Beruhigungsmittel sanft bis mittel. Nur oft etwas höher dosiert.
- mittel: mittel bis stark müde machend z.B Melatonin Zäpfchen, Midazolam Rectiolen, …
- stark: Schlaf einleitend/erzwingend: Chloralhydrat Rectiolen, Luminal Zäpfchen, …
Übergang/Abgrenzung: Bei Beruhigungsmittel ist der Schlaf noch nicht das Ziel. Bei Narkosemittel ist die Person nicht mehr weckbar und verliert sein Bewusstsein. Das Ziel ist eindeutig das einschlafen bei Schlafmittel.
Narkosemittel (Narkotika)
Ziel: ist die Ausschaltung der Bewußtseins. Meistens im Rahmen einer Operation.
Wirkung: Die Person ist nicht mehr weckbar und verliert sein Bewusstsein.
Rektale Beispiele:
- stark: Schlaf einleitend/erzwingend: … im Rahmen einer rektalen Narkoseeinleitung (gern bei Kindern).
Übergang/Abgrenzung: Bei Narkosen im OP Bereich sind in der Regel eine Kombination aus sehr starken Schlafmittel, Muskelrelaxanzien und Schmerzmitteln im Einsatz. Patienten bedürfen einer Überwachung und sind nicht werkbar. Barbiturate können niedriger dosiert als reinens Schlafmittel (Hypnotika) bis zu höher dosiert als Narkosemittel (Narkotika) in Gebrauch sein. Die Definition ist klar, der Übergang der Mittel aber fließend.
Zusammenfassung: Stark wirkende Schlafmittel, in Form von Zäpfchen, sind in Deutschland in der Bevölkerung nicht gebräuchlich und alle rezeptpflichtig. Vermutlich auch um Missbrauch vorzubeugen, denn ein Zäpfchen ist schnell mal wo ohne Zustimmung im Po verschwunden. Im Einsatz sind als Schlafmittel klassische Schlaftabletten. Vom sanften Antihistaminikum (soll nur müde machen und das einschlafen fördern) bis etwas stärkere Schlaftabletten z.B Zolpidem.