Liebe Liane,
ich hab ganz ähnliche Erlebnisse wie Holger gehabt - auch mit meiner Mutter und meiner Tante. Ich bekam Fieber gemessen und die beiden Frauen unterhielten sich während der Messung über Kinderkrankheiten, Fieber usw. Alber so schlimm fand ich es das nicht - schließlich sind das ja beides enge Bezugspersonen. Und die Tochter meiner Tante; also meine Cousine, die etwas älter war als ich, war zum Glück gerade außerhäuslich beschäftigt und beim Training mit einer Schulfreundin. Wäre sie dazu gekommen, wärs mir wohl peinlicher gewesen (grins).
Weitaus schrecklicher fand ich ein Erlebnis, das ich in der Grundschule hatte; so in der 2.Klasse. Meine Mutter hatte mich von der Schule abgeholt, weil ich akut grippal war. Ich war sogar kurz bewußtlos gewesen. Sie ging nicht mit mir nach Hause sondern direkt zum Arzt. Dort herrschte ein reger Betrieb im Wartezimmer, die Anmeldeschwestern mussten Schwerstarbeit leisten. Doch schon nach kurzer Zeit sprach uns eine dieser Arzthelferinnen an und fragte, ob ich der Junge mit dem Kollaps aus der Schule sei. Meine Mutter bejahte dieses und schleppte uns beide an den Massen von Wartenden vorbei in einen Raum, der wie ein zweites, kleineres Wartezimmer aussah und an dessen Tür das Wort ‘’Vorbereitung'' stand. Dort warteten 3 Frauen mit ihren Kindern. Im Raum standen mehrere Stühle, zwei Wickelliegen und am Fenster eine weitere größere Liege, auf der eine weitere Frau gerade ihr Kind anzog. Wir setzten uns hin und ich war froh, das wir von diesen Menschenmassen weg waren, auch weil ich ziemliche Kopfschmerzen hatte und es in diesem Raum den Anschein hatte, das die Warterei bald ein Ende hatte und wir zur Ärztin hereingerufen werden würden. Die Sprechstundenhilfe setzte sich an einen kleinen Schreibtisch, der in einer Ecke des Raumes stand und schrieb etwas in die Akten. Nach knapp 10 min. rief sie meine Mutter an diesen Schreibtisch heran und fragte sie etwas, u.a. auch ob sie wisse, wie hoch meine Temperatur ist. Als Meine Mutter dieses verneinte, stand sie auf, ging an einen Instrumententisch, wo sich auf dem sich u.a. ein Glas voller Fieberthermometer befand, nahm eines heraus und ging wieder rüber zu meiner Mutter. ,,Sind sie bitte so nett und messen dann gleich mal Fieber ?", sagte sie zu meiner Mutter und reichte ihr das Thermometer. Meine Mutter sagte ,, Ja, natürlich!" und nahm ihr das Thermometer ab. ,,Lieber unter dem Arm oder messen Sie noch im Po ?", fragte die Schwester daraufhin. ,,Zu Hause machen wir das schon noch im Po.", antwortete meine Mutter und ich wäre wohl ziemlich rot angelaufen, wenn ich nicht so bleich im Gesicht gewesen wäre. ,,Dann machen sie es am besten wie zu Hause !", sagte die Krankenschwester. ,,Die Liege dort drüben wird gleich frei; dann kann er sich dort rauflegen." Daraufhin musste ich meine Schuhe ausziehen und meine Sachen bis auf die Unterwäsche. Kurze Zeit später war die Liege frei. Meine Mutter nahm mich bei der Hand und ich musste mitgehen, auf die Liege klettern und mich auf den Bauch legen, Dann bekam ich den Slip runtergezogen und eben Fieber gemessen wie ‘’zu Hause.''. Es waren zwar nur 5 min. aber mir kam es wie eine Ewigkeit vor. Ständig hatte ich Angst, das weitere Leute von draußen herein kommen konnten - was aber zum Glück nicht geschah…