Zu den beiden vorigen Beiträgen:
Rizinusöl ist vor allem wegen seines schlechten Geschmacks als Abführmittel unbeliebt. Die Ursache hierfür liegt wesentlich in dessen falscher Einnahme: Rizinusöl ist kein wasserhaltiges Getränk, das man einfach so schlucken kann, sondern ein fettes Öl, das vor dem Schlucken wie eine mit Fetten oder Ölen zubereitete Mahlzeit eingespeichelt werden sollte:
https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/439040
Das Einspeicheln von Nahrungsmitteln vor dem Schlucken hat folgende Bedeutung:
https://www.netzathleten.de/ernaehrung/ratgeber-ernaehrung/item/2953-so-funktioniert-unsere-verdauung
https://www.helpster.de/enzyme-im-speichel-wissenswertes-zur-funktion_151286
https://de.wikipedia.org/wiki/Speichel-Amylase
Deshalb berührt es seltsam, daß man allgemein der Überzeugung ist, daß dies für die Einnahme von Rizinusöl nicht gilt, indem man meint, dieses ohne Einspeicheln entweder löffelweise direkt oder zusammen mit anderen Flüssigkeiten schlucken zu können bzw. zu müssen, um dessen unangenehmen Geschmack zu überdecken.
Sofern man die Dosis von z. B. 15 ml Rizinusöl (Inhalt eines Gemüselöffels vom Vorlegebesteck) in den Mund nimmt und dort vor dem Schlucken 30 min einspeichelt, fällt zunächst auf, daß man während des Einspeichelns nichts von dessen unangenehmen Geschmack spürt, dies zufolge der Tatsache, daß die Rizinusöl betreffenden Geschmacksknospen im hinteren Mundbereich liegen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gustatorische_Wahrnehmung
https://www.hno-aerzte-im-netz.de/unsere-sinne/schmecken.html
http://anatomie.net/Unterricht/Skripte/geschmack.pdf
Eingespeicheltes Rizinusöl erweist sich beim Schlucken als ein dünnflüssiger, geschmacksneutraler Sirup, der im Gegensatz zu nicht eingespeicheltem Rizinusöl beim Durchfluß durch den Magen die Magenschleimhaut nicht reizt.