Vor ein paar Tagen war ich in der Apotheke und wollte ein homöopathisches Mittel gegen Krämpfe kaufen.
Ich nannte der Apothekerin den Namen und fügte hinzu, dass ich es gerne als Zäpfchen hätte. Sie blieb professionell, aber ich bemerkte, wie ungläubig sie mich ansah und meine auch ein gewisses Unverständnis wahrgenommen zu haben, nach dem Motto "wie abartig ist das denn freiwillig Zäpfchen zu verlangen".
Da in dieser Apotheke die Bedienungs-Tische etwas versetzt stehen, konnte ich gut sehen, wie dem am nächsten Tresen wartenden Herrn fast die Augen aus dem Kopf fielen. Er wurde rot und schaute zunächst beschämt zur Seite, gaffte mich dann aber nach kurzer Zeit während meines restlichen Aufenthaltes in der Apotheke mit offen stehendem Mund regelrecht an und lauschte unserer Unterhaltung.
Die Apothekerin verschwand in den Hinterraum und kam mit mehreren Packungen zurück- Tabletten, Tropfen und Sublingualplättchen. "Als Zäpfchen habe ich das nicht da" meinte sie nur knapp und schaute mich jetzt noch offensichtlicher verständnislos an " Ich könnte es Ihnen zwar bestellen, aber das dauert aktuell sehr lange... wenn es überhaupt klappt". Ich dankte und erklärte ihr freundlich, dass ich wenn gerne die Zäpfchen möchte, da man ja bei starken Krämpfen gepaart mit Übelkeit meist nicht groß in der Lage ist etwas zu schlucken. Daraufhin meinte sie nur "Ja dann nehmen Sie die Sublingual-Tabletten, die müssen sie nur zergehen lassen im Mund".
Als ich diese erneut freundlich ablehnte fragte sie "Ja ist soll das Präparat denn für ein Kind sein oder warum möchten sie unbedingt Zäpfchen? Als Erwachsener kriegt man doch zumindest die Schmelztablette runter wenn sonst nichts geht"
Für sie war es wohl unverständlich, dass jemand sich freiwillig Zäpfchen kauft- und dann offensichtlich auch verwendet.
Solche Situationen hatte ich bereits öfter, selbst wenn ich lediglich Paracetamolzäpfchen kaufen wollte...