Wenn ich Arztserien schaue, dann eher die schrägen und lustigen.
Weil es da in erster Linie um Unterhaltung geht, muss der Realismus oft in den Hintergrund treten, daher sind die "ernsthaften" Arztserien nicht so mein Ding. Der Klassiker: Patient hat eine Flat-Line, und es kommt der Defi zum Einsatz. Im TV einfach nicht totzukriegen, medizinisch kompletter Schwachsinn. Oder die gute alte Schwarzwaldklinik: Kreuzbandplastik, 1. p.o. Tag, Professor Brinkmann schnappt sich das Bein und biegt das Knie einmal komplett durch ohne dass der Patient vor Schmerz an die Decke hüpft. Und wir alle kennen die Szenen, wenn der akute Notfall kommt: schreien, rennen, Hektik, gib mir Drama, Baby. In der Realität ist da eher angespannte Konzentration als hektisches Gerenne.
Scrubs ist einfach so herrlich durchgeknallt, finde ich sau lustig. Und kreativ: wenn sich auf einmal die Szene in ein Musical verwandelt und alle singen...
Überaschenderweise gehört Dr. House zu meinen Favoriten, weil die Serie sehr innovativ war, tolle Schauspieler, interessante Konflikte unter den Figuren, und in der Hauptrolle ein Arzt, der sich keine Sekunde um die Gefühle anderer oder politische Korrektheit schert - im echten Leben sicher unerträglich, aber als Fernsehunterhaltung ok - und mutig, mit so einem Antihelden anzutreten. Medizinisch darf man sicher nicht zu genau hinsehen - völlig unklares Beschwerdebild, aber hey, lass uns mal aufgrund einer vagen Verdachtsdiagnose, der nicht alle aus dem Team zustimmen, eine Chemotherapie starten oder ein Organ entfernen....