Giorgio
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Aufrufe: 17907 Created: 2013.01.11 Updated: 2013.01.11

Corinnas rektale Untersuchung

Corinnas rektale Untersuchung

Tail 1

Als ich zu Hause dusche, mich anziehe, die Wohnung verlasse und in die U-Bahn steige, denke ich bei jedem einzelnen Schritt: Hier komme ich erst wieder hin, wenn ich alles überstanden habe. Ich sehe mir die Werbeplakate in der U-Bahn so gründlich an wie noch nie. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, daß ich an einem ganz normalen Tag in der U-Bahn sitze und keine Untersuchung vor mir habe wie heute.

Andere Leute fahren zur Arbeit, zur Universität oder Einkaufen wie ich an jedem anderen Tag. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sein wird, wenn die Untersuchung vorbei ist.

Auf einigen Werbeplakaten wird um medizinisches Personal geworben, die Plakate zeigen eine Spritze oder eine medizinische Schere. Heute werde ich medizinische Instrumente an meinem Körper spüren. Wenn es nur mit einer Spritze getan wäre. Ich weiß überhaupt nicht, was auf mich zukommt.

Ich klingele an der Praxistür, eine ganz unauffällige weiße Tür. Dahinter findet alles statt, denke ich. Endlich öffnet mir die Sprechstundenhilfe, eine junge, freundliche Frau. Sie wird mich später nackt sehen und bei der Untersuchung helfen.

Ich sitze sehr lange allein im Wartezimmer der Praxis. Zuerst muß ich den üblichen Fragebogen mit Alter und Wohnort ausfüllen, aber das ist schnell

vorbei, obwohl ich jeden Buchstaben einzeln male. Der Arzt ist offenbar mit einer ausführlichen Behandlung beschäftigt. Auf dem Flur höre ich, wie die Sprechstundenhilfe eilig hin und her läuft und offenbar Geräte oder Medikamente holt. Ihre Birkenstock-Sandalen klappern über den Boden. Ich habe ziemliche Angst.

Ich habe mich endlich für die gründliche Po-Untersuchung angemeldet, die ich schon längst hätte machen lassen sollen. Wahrscheinlich wird der Arzt mich ausschimpfen oder bestrafen. Immer wenn ich die Sprechstundenhilfe kommen höre, hoffe ich, daß sie am Wartezimmer vorbeigeht und ich noch etwas Zeit habe. Dann hoffe ich wieder eher, dass sie mich holt und die Untersuchung endlich anfängt. Einmal öffnet sie die Tür. Mir steht fast der Atem still.

Aber die Sprechstundenhilfe dreht nur die Heizung etwas höher.

Tail 2

Ich blättere in den Arztzeitschriften, ohne richtig etwas zu verstehen. In einer Stunde ist die ganze Untersuchung vorbei, denke ich, oder in zwei, auf jeden Fall morgen früh. Die Sprechstundenhilfe kommt wieder, will aber nur den ausgefüllten Fragebogen. Als die Tür sich schließt, denke ich: Gut, noch etwas Zeit. Ich versuche, ganz ruhig zu atmen und nur ans Atmen zu denken.

Die Tür fliegt schon wieder auf. "Frau Bahls, bitte!" Ein nesselndes Kribbeln überzieht meine Haut, als wiche alles Blut daraus. Ich muss vollkommen

bleich sein. "Kommen Sie mit", sagt die Sprechstundenhilfe und läuft mir voraus über den langen Flur. Ich rieche ihr Parfüm, irgendwelche Blümchen. Sie öffnet eine Tür, ich folge ihr in einen kleinen Raum. Nur eine Liege, ein Stuhl und ein Schrank stehen darin. Viel können sie mir hier nicht tun, denke

ich. Ich hatte so etwas wie einen gynäkologischen Stuhl befürchtet.

Die Sprechstundenhilfe sieht, wie ich mich in dem Raum umblicke, und lächelt ein wenig. "Hier bereite ich Sie nur auf Ihre Untersuchung vor", sagt sie. "Setzen Sie sich ganz ruhig hin und krempeln Sie den linken Ärmel hoch." Mein Arm fühlt sich an wie bereits abgebunden. Ich fürchte, dass sie mir Blut

abnehmen will. "Ich bin nicht ganz nüchtern", wende ich ein. "Keine Sorge, Frau Bahls, ich messe nur Ihren Blutdruck."

"Sie sind ja ganz bleich", sagt die Sprechstundenhilfe nach dem Blutdruckmessen. "Der Doktor sagt, ich soll Ihnen eine Beruhigungsspritze geben, damit

Sie alles besser überstehen. Ziehen Sie bitte die Hose herunter." Ich stehe auf und streife die Jeans ein Stück herunter, während die Sprechstundenhilfe schon die Spritze aufzieht. Ich drehe mich um und halte ihr den nackten Po hin. "Nein, auf die Liege bitte", sagt sie und drückt einen Tropfen oben aus der Nadel. Ich lege mich auf den Bauch und versuche, den Po ganz locker zu lassen. Den Stich spüre ich kaum. "So", sagt die Sprechstundenhilfe, während sie die Einstichstelle in der linken Pobacke mit einem Alkoholläppchen abwischt und ein Pflaster drüberklebt, "jetzt mache ich Ihnen Ihren Einlauf."

Normalerweise hätte ich jetzt zu zittern begonnen, aber die Spritze dämpft meine Angst. Es ist fast, als hätte ich etwas getrunken. Willig drehe ich mich nach ihren Anweisungen auf die Seite und ziehe die Beine an. Irgendwo hat sie einen Flasche mit Einlauf-Lösung hergenommen und füllt sie in einen

Irrigator. Dann fühle ich, wie die Kanüle des Irrigators in meinen Po eindringt und die warme Lösung in mich strömt. Ich atme ganz ruhig. "Schön machen

Sie das", sagt die Sprechstundenhilfe und gibt mir einen leichten Klaps auf die Pobacke. Dann zieht sie die Irrigator-Kanüle rasch aus meinem Po und

stopft ebenso rasch etwas anderes hinein. "Ein Analstopfen", erklärt sie. "Der Einlauf muss zehn Minuten einwirken." Ich darf aufstehen, die Hose wieder hochziehen und mich ins Wartezimmer setzen. Mein Bauch fühlt sich an, als würde er platzen.

Tail 3

Endlich holt sie mich wieder und führt mich in das Vorbereitungszimmer zurück. Jetzt steht ein Gerät mitten im Raum, ein schwarz gepolsterter Hocker mit einem Loch in der Mitte, unter dem ein Metalleimer eingehängt ist. Also eine Art mobiles Klo. "Hose bitte wieder runter", sagt die Sprechstundenhilfe und führt mich vor das Gerät, "... und in die Hocke gehen". Als ich fast sitze, zieht sie mir mit einem schnellen Griff den Analstopfen heraus. Mein Darm entleert sich explosionsartig. Ich habe das Gefühl, dass ich mich noch nie so gründlich entleert habe. Es stinkt beißend. "Das haben Sie wunderbar gemacht", sagt die Sprechstundenhilfe und wäscht mir den Po mit einer milden Desinfektionslösung ab. "Ihre Ausscheidungen werden im Labor untersucht, am Dienstag haben wir das Ergebnis. Aufstehen, über die Liege bücken bitte, weit vorbeugen", und sie zieht meine Pobacken auseinander. "Da sind ein paar Härchen, die ich Ihnen abschneiden muss. Sonst könnten sie sich in den Untersuchungsinstrumenten verfangen." Ich fühle etwas Kaltes, wohl eine kleine Schere, mit der sie die Haare auf meinem Damm und seitlich der Schamlippen stutzt.

"Jetzt können Sie sich in der Umkleidekabine ausziehen", sagt die Sprechstundenhilfe anschließend. Ich blicke sie fragend an. "Alles, aber die Unterhose können Sie zunächst ja noch anlassen", sagt sie. "Wenn Sie fertig sind, gehen Sie durch die andere Tür ins Untersuchungszimmer." Ich stolpere, die Jeans halb hochgezogen und den Gürtel offen, in die Umkleidekabine, die direkt ans Vorbereitungszimmer anstößt.

Als ich mit dem Ausziehen fertig bin, zögere ich damit, die andere Tür zu öffnen. Endlich wage ich es und trete nackt bis auf die Unterhose in das Untersuchungszimmer. Es ist leer. Ich stehe frierend da und versuche, die Brüste mit meinen Händen zu bedecken. Nur ein großer, verstellbarer, gepolsterter Tisch steht in der Mitte. Endlich bewegt sich die Türklinke, der Arzt tritt ein, ein schlanker, großer Mann mit Goldbrille und scharfem, unbeweglichen Gelehrtengesicht. Er hat kurze, graue Haare und eine Halbglatze, der Kopf ist ziemlich schmal. Hinter ihm die Sprechstundenhilfe.

Tail 4

"Guten Tag, Frau Bahls", sagt der Arzt. "Ich beginne sofort mit der Untersuchung, umso schneller haben Sie es hinter sich gebracht. Bitte nehmen Sie die Arme hoch und legen Sie die Hände in den Nacken." Mit raschen, knetenden Griffen untersucht er meine Brüste, dann wandern seine Finger in meine Achselhöhlen. Ich sehe auf seine Hände, ich habe noch nie so schmale, durchgearbeitete Hände bei einem Mann gesehen. Man sieht die Bewegung jedes Fingermuskels. "Das sieht alles sehr gut aus", sagt er und beginnt, mich mit dem Stethoskop abzuhorchen. "Ich taste Sie vorsichtshalber noch einmal im Liegen ab."

Allmählich lasse ich nur noch alles mit mir geschehen. Ich muss mich auf den Rücken legen. Wieder betastet der Arzt meine Brüste, dann wandern seine Hände zu meinem Oberbauch, dann stemmt er sie in meine Magengrube. Jetzt streift er meine Unterhose ein Stück nach unten und untersucht meinen Unterbauch unter der Schamhaargrenze, zieht sie wieder hoch und betastet die Innenseite meiner Schenkel, die ich leicht spreizen muss, dann die Leisten.

"Alles bestens, Frau Bahls, wir werden es schnell abgeschlossen haben", sagt er und läßt mich wieder aufstehen. Einen Moment lang denke ich: Das ist ja nicht schlimmer als beim Frauenarzt, im Gegenteil. Und er hat nichts dazu gesagt, dass ich mit meinen 27 Jahren noch nie bei der Po-Untersuchung war. Aber plötzlich wird seine Stimme sehr hart, immer noch sachlich und höflich zwar, aber sie duldet von vornherein keinen Widerspruch: "Ziehen Sie die Unterhose aus und beugen Sie sich über den Tisch." Ich steige aus der Unterhose, die Sprechstundenhilfe nimmt sie an und legt sie, vorsichtig einmal in der Mitte gefaltet, zur Seite.

Der Arzt dreht an einem Handrad, so dass sich die gepolsterte Tischplatte schräg nach oben bewegt und unten eine Art Kniebank ausgefahren wird. So kniee ich mit gespreizten Beinen, den Po mit dem Pflaster auf der linken Backe hoch die Luft gereckt, Kopf und Hände nach vorn unten gestreckt. Der Arzt und seine Sprechstundenhilfe können jede Einzelheit sehen. Mit einem breiten Gürtel werde ich in Hüfthöhe festgeschnallt. "Ganz, ganz locker lassen", sagt der Arzt, seine Stimme ist wieder etwas weicher geworden, er will mir helfen, alles gut zu überstehen, mit so wenig Unannehmlichkeit wie möglich. Er zieht meine Pobacken noch ein Stück weiter auseinander und inspiziert anscheinend meinen After und meinen Scheideneingang. Vorsichtig berührt er die Haut um meinen After. Ich habe sie mir einmal im Spiegel angesehen und weiß, dass sie gefaltet ist, als ob mein Darmausgang mit einem Gummiring zusammengezogen wäre. Das alles sieht er nun also.

Dann sagt der Arzt: "Frau Meichsner, bitte". So heißt die Sprechstundenhilfe also. Ich fühle eine Berührung und etwas Kühles: Frau Meichsner cremt mir den Po ein. Dann fühle ich, wie sein Finger langsam in meinen Po eindringt. Vorsichtig tastet er meinen Enddarm nach allen Seiten aus. Da wird meine Scheide feucht. Ich will nicht, dass sie feucht wird, aber ich habe meinen Körper nicht unter Kontrolle. "Frau Meichsner", sagt der Arzt trocken und zieht seinen Finger aus meinem Po. Etwas wischt zwischen meinen Schamlippen auf und ab, ein Stück Vliespapier vielleicht, mit dem sie mich trocken macht. Ich schäme mich zu Tode. "Etwas Gleitmittel, bitte", sagt der Arzt. Jetzt kommt die Creme auch in meinen Scheideneingang, ich fühle die kühlen, langen Finger von Frau Meichsner. Sie sind kühler als seine. Dann führt er wieder seinen Finger in meinen Po ein und einen anderen in die Scheide. Nur Scheidenrückwand und Darmwand sind zwischen seinen Fingern. Er bewegt sie dort hin und her, als prüfe er ein Stück Stoff. Es muss sich für ihn wie feuchter Samt anfühlen. "Jetzt haben Sie es schon fast überstanden", sagt er.

Tail 5

Plötzlich fühle ich etwas Hartes, Kaltes, Rundes am Darmausgang. Mein Po krampft sich zusammen. Ich will auch das nicht, aber es geschieht. "Locker, locker, es tut sonst weh", sagt der Arzt. Ich versuche es, aber mein Po verkrampft sich wieder. Er müsste das Instrument mit Gewalt hineinstoßen. Warum kann ich nur nicht lockerlassen, es ist doch gleich vorbei!

Plötzlich höre ich ein Klatschen, dann brennt meine rechte Pobacke wie Feuer. Erst mit Verzögerung begreife ich: Er hat mich geschlagen. Er hat mich mit der flachen Hand auf die rechte Arschbacke geschlagen. Links bin ich gestochen worden, deshalb hat er die rechte für den Schlag gewählt, weil er mir zwar wehtun will, aber nicht mehr als nötig. Dafür hat sich mein After entkrampft, er ist mit seinem Instrument eingedrungen und scheint es leicht zu spreizen. Metall klappert an Metall. Ich fühle nicht viel, offenbar betrachtet er die Innenseite meines Pos.

Ich begreife, dass er mich nicht willkürlich geschlagen hat, sondern dass er verantwortungsvoll handelt, wenn er mich schlägt. Sachlich, ohne unnötige Grausamkeit. Im Grunde erzieht er mich. Ich habe das wohl nötig. Eine 27-jährige Frau, die Angst vor einer Routineuntersuchung am Hintern hat und den Arzt bei seiner Arbeit behindert, die hat das offenbar nötig. Ich sehe das ganz klar, als ob ich eine andere wäre, meine eigene Mutter zum Beispiel. Die würde mir auch etwas erzählen, wenn ich mich beim Arzt so anstelle. Ja, ich habe alles nötig, was hier mit mir passiert.

Dann tut das Instrument, offenbar eine Art Spekulum, mir doch richtig weh. Er hat es wohl weiter aufgemacht. Ich habe etwas Angst. Jetzt zieht er das Instrument wieder hinaus und führt vorsichtig etwas anderes ein, wieder etwas Kühles, aber ziemlich dick. Er lässt es in mir stecken und geht mit seinen Fingern erneut in meine Scheide. Offenbar ertastet er den dicken Stab durch meine Scheidenwand hindurch. Plötzlich krampft sich wieder etwas in mir zusammen, und der Fremdkörper, das dicke, runde Gerät, gleitet aus meinem Po. Ich höre es scheppernd auf dem Boden rollen und beginne zu weinen.

Eins, zwei, drei - vier Schläge, langsam und mit Bedacht hintereinander, fest, sehr schmerzhaft, aber nicht grausam. Nein, nicht grausam. Ich kann wirklich nicht sagen, dass sie grausam wären. Die Schläge sind angemessen. Das begreife ich. Er züchtigt mich. Er hat keine Wahl. Die Untersuchung ist in meinem eigenen Interesse,.zu meinem eigenen Besten. Er muss sie zu Ende bringen. Er hat auch nicht alle Zeit der Welt dafür, eine andere Patientin oder ein anderer Patient wartet vielleicht schon. Sie oder er ist vielleicht wirklich krank, während es bei mir nur um eine Vorsorgemaßnahme geht, die ich unverantwortlich lange hinausgeschoben habe. Deshalb muss er jetzt alles tun, um die Untersuchung wie vorgesehen durchführen zu können. Und in einer halbwegs vertretbaren Zeit.

"Jetzt muss ich das Ultraschallgerät neu einstellen", sagt er. "Frau Meichsner, wischen Sie es bitte sauber." Minuten vergehen, dann führt er das Gerät wieder in meinen Po ein, diesmal sehr viel rascher. Er treibt es in meinen Arsch, wäre der richtige Ausdruck, fällt mir ein, dann fühle ich nur noch, wie weh das tut. Das brennt, das fühlt sich an, als würde mein Po auseinandergerissen. Aber wir haben ja gesehen, wohin es geführt hat, als er es vorhin vorsichtig und langsam versucht hat. Ein anderes Gerät wird in meine Scheide eingeführt, es summt, dann werde ich von diesen Geräten erlöst. Ich habe das Gefühl, dass mein Darmausgang weit offen klafft.

Tail 6

"Nun inspiziere ich noch die höheren Darmbereiche", sagt der Arzt und führt ein dünneres, langes Rohr ein. Unter langsamem Drehen schiebt er es immer weiter. Dann stellt er fest: "Sie wären besser etwas früher zu mir gekommen. Sie wissen, dass diese Untersuchung eigentlich vom 18. Lebensjahr an halbjährlich erfolgen sollte. Es geht mir um Ihr eigenes Wohl. Ihr Enddarm ist nie richtig gereinigt worden. Dazu kommt, dass Sie offenbar in der Vergangenheit öfter Fleisch und Alkohol zu sich genommen haben. Das macht Ihren Stuhl chemisch aggressiv. So haben Sie Schleimhautreizungen im ganzen Enddarm- und Analbereich. Ich werde Ihren Enddarm mit einem milden Mittel behandeln und eine Perianal-Prophylaxe durchführen. Das heißt, ich umspritze Ihren After mit einem Medikament, das verhindern soll, dass aus den Hautreizungen richtige Entzündungen werden."

Er tritt ans andere Ende des Tisches, so dass ich ihn sehen kann, und zeigt mir eine dünne Sonde aus durchsichtigem Kunststoff, die am einen Ende perforiert ist wie eine Dusche. Am anderen Ende ist ein kleiner Gummiball angebracht, von dem aus ein Schlauch in eine Ampulle mit einer öligen Flüssigkeit geht. "Damit bringe ich einige Tropfen des lindernden Mittels in den Darm ein", sagt er. "Frau Meichsner macht unterdessen schon die Injektionen für die Perianal-Prophylaxe fertig."

Als die Kunststoffsonde immer tiefer in meinen Po eindringt, kann ich mich plötzlich richtig entspannen. Es gurgelt leicht, ich höre, wie der Arzt den Gummiball betätigt, während er die Sonde Stück für Stück zurückzieht. Bei jedem Mal wird offenbar etwas von dem Medikament auf einen anderen Bereich meines Enddarms gesprüht, von oben nach unten. Nach fünf oder sechs solchen Einspritzungen zieht er die Sonde ganz heraus. "Jetzt wird es leider etwas unangenehm", sagt er, "Frau Meichsner, etwas Alkohol bitte." Ich fühle einen Wattebausch an meinem After, etwas Kaltes, dann brennt es ziemlich. "Das ist nur zur Hautdesinfektion", sagt der Arzt. "Die Spritze, bitte". Er sticht sie dicht links neben meinem Po-Loch zum ersten Mal ein, ein juckender Schmerz wie von einer Brennnessel. Der nächste Stich sitzt in meinem von Frau Meichsner geschorenen Dammbereich, das ist vorerst der unangenehmste, dann kommt einer rechts neben den After und dann einer direkt darüber. "Alkohol", sagt der Arzt. Er wischt wieder rund um meinen After, es brennt, dann wischt er die ganze Pofalte mit dem Alkohol aus. "Eine neue Spritze, bitte". Er setzt sie weit oben, direkt unter meinem Steißbein, in meine Pofalte. Ich hätte nie erwartet, dass eine Spritze so höllisch weh tun kann, und ich fühle, wie das entzündungshemmende Medikament in meine Haut gepresst wird. Dann folgen weitere Einstiche, Zentimeter für Zentimeter die ganze Pofalte nach unten, und dann noch zwei in das weiche Fleisch rechts und links der Schamspalte und vier mit einer dritten Spritze in die Innenseiten der Pobacken. Dann kommt wieder ein Wattebausch mit Alkohol.

Tail 7

"Jetzt sind wir gleich fertig", sagt der Arzt. Er führt etwas Weiches in meinen Po ein. "Ein Analpfropf aus Zellulose, der verhindert, daß das Medikament ausläuft". Er befestigt den Analpropf mit Pflaster und klebt weitere Pflaster und Zellstoffkissen über die verschiedenen Einstiche. Dann schnallt Frau Meichsner mich los und gibt mir meine Unterhose zurück. "Sie können sich wieder anziehen", sagt der Arzt. "Morgen früh kommen Sie bitte, damit Frau Meichsner Ihnen den Analpropf entfernt. Außerdem wird sie Ihnen Blut abnehmen. Spielen Sie auf keinen Fall an dem Pfropf herum, essen Sie nichts und legen Sie sich am besten hin. Nur so können die Mittel wirken, wir müssen die Behandlung sonst wiederholen."

Als ich auf die Straße trete, ist es heller Mittag. Ich taumele, mir kommt es vor, als seien Tage vergangen. Die Uhr am U-Bahn-Eingang zeigt aber erst halb zwei. Um elf war ich in der Praxis, um zwölf im Vorbereitungszimmer, die ganze Untersuchung und Behandlung hat mit Vorbereitung anderthalb Stunden gedauert, nicht mehr. Ich gehe die Treppe zum U-Bahnsteig hinab. Ich habe alles überstanden. Vor der Blutentnahme morgen habe ich keine Angst, obwohl ich sonst stundenlang ein flaues Gefühl im Magen habe, wenn mir so etwas bevorsteht. Vielleicht ist es ja auch die noch anhaltende Wirkung der Beruhigungspritze, die mich so gelassen macht. Zwischen den Beinen brennt jeder Zentimeter Haut, das Gefühl von dem Analpfropf ist störend, als ob ich dauernd aufs Klo müsste, meine Pobacken sind warm und bestimmt feuerrot, und ich kann mich nicht richtig bewegen, weil meine Pofalte voller Pflaster ist. Aber ich gehe vor mich hin wie erlöst. Mir kann nichts mehr passieren, der Arzt hat alles Nötige getan. Von jetzt an werde ich diese notwendige Untersuchung jedes halbe Jahr vornehmen lassen. Wie dumm war es von mir, dies nicht zu tun, wo ich doch einen Anspruch von der Krankenkasse aus darauf habe. Ich werde mich dieser Untersuchung unterziehen. Regelmäßig unterziehen, das ist der Ausdruck, den ich gerade suchte. Spätestens beim dritten Mal wird mich Frau Meichsner kennen und zur Begrüßung nach meiner Doktorarbeit fragen oder nach den Eltern. Die Untersuchung wird also etwas ganz normales für mich sein. Frau Meichsner wird fragen, in welche Pobacke sie mich das letzte Mal gestochen hat, damit diesmal die andere drankommt, und der Arzt wird bei jedem neuen Instrument sagen, Frau Bahls, das kennen Sie ja schon. Die Untersuchung wird mich nicht mehr erregen, weil ich das nicht will, und ich werde auf dem Untersuchungstisch absolut locker und entspannt liegen. Was ist denn schon dabei.

Der Zug kommt, die Türen öffnen sich. Ich sehe die dunkelholzfarbene Innenwand, die grünen Bänke, die Leute. Nach Rudow zurückbleiben, ruft der Abfertigungbeamte, aber die Tür ist immer noch offen. Ich trete wie schwebend in den Fahrgastraum.

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bruno67640 Vor 2 Jahre  
SunnyX05 Vor 5 Jahre  
Jenny87 Vor 8 Jahre  
stefan321 Vor 8 Jahre  
DoktorTo Vor 8 Jahre  
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Jenny94 Vor 8 Jahre