White Pages II - Dr. Alexander Kayser

Einleitung

Ich bin Dr. med. Alexander Kayser und war schon vor meiner Verschleppung ins Institut Edenweiß promovierter Gynäkologe sowie plastischer Chirurg. Erholt sitze ich frühmorgens an meinem eindrucksvollen Vollholzschreibtisch und warte darauf, dass der Arbeitstag beginnt. Das Leben hier könnte für mich angenehmer kaum sein. Während ich meinen Beruf völlig ohne schlüpfrige Hintergedanken wählte und mich früher auch stets vollkommen professionell distanziert verhielt, gelten hier ganz andere Regeln. Ein intimer Kontakt zwischen Arzt und Patientin ist hier akzeptabel und findet ständig irgendwo statt. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich dieses Privileg nicht genieße, zumal hier im Gegensatz zu meiner alten Praxis fast ausschließlich junge, heiße Schnitten zur Tür hereinkommen.

Während einige meiner Kollegen wohl durchaus aktiv auf Höschenjagd gehen oder sich vielleicht sogar einmal etwas Kraft ihrer Autorität aufdrängen, habe ich derartiges überhaupt nicht nötig. Mein Ruf eilt mir bereits voraus, einerseits optisch als gutaussehenden, muskulösen sowie kompetenten Zwei-Meter-Mann dunklen Typs samt kantigem Hollywood-Kinn. Andererseits als einfühlsamer, aber souveräner Doc, der zudem eine lohnenswerte Bettpartie ist. Viele meiner Patientinnen sind daher bereits beim Erstgespräch von sich aus neugierig bis gierig auf mich und wenn der Terminkalender wieder einmal sehr voll ist, dann muss ich eine ganze Reihe reizender Damen auch mal im Trockenen stehen lassen. Ich gebe den Mädels zwar sehr gerne, was sie brauchen, doch nur dann, wenn ich selbst auch Lust darauf habe und auch die nötige Energie.

Der einzige Wermutstropfen meiner Arbeit ist, wenn ich entgegen dem Willen meiner Patientin diese untersuchen, behandeln oder gar operieren muss. Leider gibt es im Edenweiß gewisse bindende Vorschriften, wann ich zwingend handeln muss, zum Beispiel wenn die Brüste quasi nichtexistent oder aber die Vorhöfe oder Schamlippen zu ausufernd sind. Gegen diese Regeln werde ich gewiss nicht verstoßen, denn meine privilegierte Rolle hier aufs Spiel zu setzen wäre mehr als töricht. Die meisten Männer müssen hier wie absolute Lullies alle zwei, drei Stunden ins Röhrchen wichsen – Nein Danke! Zum Glück kommen diese bindenden Extremfälle nicht so oft vor und in allen anderen Fällen mag es zwar Empfehlungen geben, doch dort habe ich sehr viel Handlungsspielraum es so zu drehen, dass es die Wünsche meiner Patientin berücksichtigt oder zumindest ein guter Kompromiss ist.

Ah, da kommt endlich der erste Kaffee des Morgens, kochend heiß und dampfend an meinen Schreibtisch gebracht von meiner reizenden neuen Assistentin Sophia. Sophia ist eine hübsche, schlanke junge Brünette, deren Hauptcharakteristik ganz klar auf ihren frechen Piercings liegt. Sie trägt gleich zwei goldene Piercings an der Nase, ein offenes Septum und ein dünner Ring am linken Nasenflügel. Diamantene Ohrstecker und eine feine Goldkette mit Eulen-Anhänger komplettieren ihr Schmuckensemble. Zudem ist sie immer adrett geschminkt und gut frisiert und repräsentiert so perfekt meine professionelle, saubere Arbeitsweise.

Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin, die ständig offensiv mit mir herumflirtete, verhält sich Sophia stets respektvoll und zurückhaltend. Wenn ich sie nicht aktiv brauche, ist es so, als wäre sie gar nicht im Raum, sondern steht unauffällig und still mit im Schoß gefalteten Händen bereit. Das ist sowohl für mich als auch für meine Patientinnen sehr angenehm. Ich habe sie nie direkt darauf angesprochen, aber ich vermute stark, dass sie eine Art Unterwürfigkeitsfetisch hat, und es liebt mir zu meiner besten Zufriedenheit zu dienen. Meine Wertschätzung für sie ist enorm, ich hoffe auf eine lange Zusammenarbeit und versuche auch ihr immer wieder etwas für ihre gute Arbeit zurückzugeben.

Nun, die Akten liegen ebenfalls schon sortiert auf dem Tisch, der Tag kann beginnen!