Hannah ist vor einem halben Jahr in eine neue Stadt gezogen. Da ihr Vorsorgetermin beim Frauenarzt wieder ansteht und sie nicht bis in ihre Heimat fahren möchte, hat sie einen Termin bei einer neuen Ärztin gemacht. Die Praxis von Frau Dr. Rott liegt in der Nähe der Wohnung der 23jährigen, weswegen sie sich auch für die Ärztin entschieden hat. Glücklicherweise konnte ihr schnell ein Termin für die Vorsorgeuntersuchung gegeben werden, sodass sie bereits heute zur Untersuchung kommen kann.

Die junge Frau ist am Mittag sehr entspannt, hat sie doch bereits die ein oder andere Untersuchung bei ihrer alten Gynäkologin erlebt. Nach dem Duschen zieht sie sich an und wählt für den Termin einen schlichten Satz BH und Slip. Darüber streift sie sich eine etwas weiter geschnittene Stoffhose und ein Top über. Ihre schulterlangen Haare trägt sie offen. Nach einem Blick auf die Uhr zieht sie sich ihre Jacke über, greift den Haustürschlüssen und checkt noch einmal, dass sie auch ihre Versicherungskarte dabei hat. Dann wirft sie die Tür hinter sich ins Schloss und setzt sich auf ihr Fahrrad.

Vor der Praxis angekommen stellt Hannah das Fahrrad ab und betritt das Ärztehaus. Der leicht muffige Geruch des Desinfektionsmittel tritt ihr entgegen, während sie die Treppe in den zweiten Stock nimmt. Die sportliche Studentin zieht die Tür der Praxis auf und betritt diese. “Ein bisschen altbacken sieht das aber aus”, denkt sie. Die Räume sind eher dunkel und Stühle und Teppich in typischen 80er Jahre-Grün gehalten. Sie geht auf die Rezeption zu, hinter der eine etwas ältere und unfreundlich wirkende Frau sitzt.

Hannah: “Hallo, ich habe einen Termin zur Vorsorge bei Ihnen.”

Assistentin: “Ihren Namen und die Versichertenkarte bitte”

Hannah gibt ihren Namen (Hannah Mauser) an und überreicht die Versichertenkarte. Die Assistentin tippt ein paar Dinge in den PC ein, bevor sie wieder zu Hannah aufschaut.

Assistentin: “So, sie können sich dann gerne in den Wartebereich dort drüben setzen. Wir werden sie aufrufen."

Wie ihr gesagt wurde, setzt sie sich ins Wartezimmer. Die grünen Stoffstühle sind ein wenig ausgesessen und nicht wirklich gemütlich. Da nur zwei weitere junge Frauen im Wartezimmer sitzen, hofft sie möglichst schnell dranzukommen und den Termin hinter sich bringen zu können. Die beiden Frauen, die ihr gegenüber sitzen, sehen beide entspannt aus und blättern in Zeitschriften. Bestimmt auch Studentinnen, denkt sich Hannah. Nach ein paar Minuten wird die erste der beiden jungen Frauen aufgerufen.