Als Antonia das Untersuchungszimmer betritt, erwartet sie ein hell und freundlich gestalteter Raum. Im vorderen Bereich steht die Liege, die sie im Sprechzimmer bereits vermisst hat. Direkt neben der Liege steht ein Ultraschallgerät, welches neu zu sein scheint. Als Antonia den Blick in den hinteren Teil des Raumes schweifen lässt, erschrickt sie. Hinter einem Vorhang sieht sie eine Beinstütze hervorschauen. Diese sieht aus wie bei einem Frauenarztstuhl. Bei näherem Hinsehen erkennt sie, dass sich hinter dem Vorhang tatsächlich die Umrisse eines Gyn-Stuhls abzeichnen. Nach dem ersten Schreck entspannt sie sich aber schnell wieder. Sie hatte dem Arzt ja bereits erzählt, dass sie regelmäßig zum Frauenarzt ginge, daher würde sie schon nicht untersucht werden.

So Antonia, dann wollen wir mal anfangen. Die Untersuchung des vorherigen Patienten hat leider etwas länger gedauert. Manchmal muss man etwas gründlicher sein und der junge Mann hatte Probleme mit seinen Krohnjuwelen.

Antonia verzieht leicht lächelnd das Gesicht. Hatte sie vorhin also doch richtig gehört.

Dann stellen sie sich doch bitte einmal vor mich hin. Ich beginne mit dem Abhören des Rückens.

Der Arzt beginnt damit, den Rücken mit einem Stethoskop abzuhören. Das kalte Metall lässt eine leichte Gänsehaut bei der Patientin entstehen. Dann soll Antonia sich umdrehen und der Arzt beginnt ihre Brust abzuhören. Dabei gleitet er mit seinem Stethoskop auch ein wenig unter den roten BH.

Ihre Lunge hört sich unauffällig an. Dann können wir nun einmal auf den Rücken schauen. Stellen Sie sich dazu bitte noch einmal gerade hin.

Die junge Frau stellt sich nun aufrecht vor den Arzt und dieser begutachtet ihre Wirbelsäule. Dazu legt er nun seine Hand auf ihren oberen Rücken und drückt sie nach unten, bis sie einen Rundrücken macht. Auch bei dieser Untersuchung ist alles in Ordnung, sodass der Arzt das Mädchen nun bittet, sich auf die Liege zu legen. Er beginnt damit, ihren Bauch abzutasten.

Bitte sagen Sie Bescheid, wenn es an irgendeiner Stelle drücken oder schmerzen sollte.

Doch auch diese Untersuchung bleibt ohne Befunde, sodass Antonia sich nun wieder aufsetzen soll.

Okay Antonia, soweit wirkst du erst einmal voll gesund. Das gefällt mir. Du hattest ja vorhin erzählt, dass dein letzter Besuch beim Frauenarzt bereits ein wenig her ist. Ich empfehle jungen Frauen wie dir eigentlich, alle halbe Jahr zur Untersuchung zu gehen. Es ist ganz wichtig, dass man Erkrankungen der Geschlechtsorgane rechtzeitig erkennt, um diese behandeln zu können. Ich habe in meiner Ausbildung auch eine Zeit in der Frauenheilkunde gearbeitet und den Facharzt für Gynäkologie gemacht. Daher bieten wir seit dem Arztwechsel auch hier im Internat die Vorsorgeuntersuchungen an. Ich würde dich daher gerne untersuchen, wenn du einverstanden bist.

Naja, ich weiß ja nicht. Meinen sie nicht, dass ich einfach in ein paar Wochen zu meinem Frauenarzt gehen kann?

Naja, ich würde die Untersuchung nun schon gerne vornehmen. Dazu kommt auch, dass wir Ihnen diese hier kostenlos anbieten.

Na gut, dann ist es ja schon ganz praktisch.

Okay Antonia, dann möchte ich Sie bitten, einmal in die Umkleide zurückzugehen. Sie können sich ein Shirt anziehen und dann würde ich sie wieder hereinrufen. Damit der nächste Patient nicht so lange warten muss, würde ich diesen aber kurz zwischenschieben.

Ich habe leider nur ein Kleid mit. Kann ich dieses zur Untersuchung anziehen?

Ja, das können sie, wenn es sich hochschieben lässt.

Daraufhin geht Antonia wieder in die Umkleide. Der Arzt bittet derweil Andreas in den Untersuchungsraum.