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Aufrufe: 563 Created: 2018.11.27 Updated: 2018.11.27

Der Klügere gibt nach

Kapitel 90 - aus Elenas Perspektive

Nachdem ich mich zuhause einen Tag gelangweilt hatte, machte ich mich zu dem Meeting mit meinem Chef fertig. Im Spiegel sah ich tatsächlich noch ein bisschen blass aus. Dadurch, dass Daniel mit den Zugang natürlich noch nicht gezogen hatte, übernahm ich das selbst. Vorsichtig löste ich die Klebestreifen, zog danach mit einer schnellen Bewegung den Venflon heraus und drückte mit dem vorbereiteten Mullstreifen auf meinen Handrücken. Nach kurzer Zeit war die Blutung gestillt, noch ein kleines Pflaster drauf - fertig. Ich schnappte mir meine Handtasche und schaute auf die Uhr. Oh oh, zu spät dran. Schneller, als wahrscheinlich gut war, sprintete ich die Treppen hinunter. Gott sei Dank konnte Daniel das nicht sehen. Ich spürte nur ein leichtes Ziehen in der Flanke. Im Laufschritt erreichte ich dann nach kurzer Zeit die Bushaltestelle - ich erwischte ihn noch gerade so. Mein Atem ging schnell - ich lehnte meinen Kopf an die kühle Haltestange. Wie gerne hätte ich mich jetzt irgendwo hingesetzt! Egal - Durchhalten. Kurz darauf wurde schon meine Bushaltestelle angezeigt und ich stieg aus. Mit etwas Aufregung betrat ich unser Bürogebäude. Ob ich die Chance für den Auslandsaufenthalt wohl bekommen würde? Angekommen im Büro wurde ich sofort von Sarah, meiner Lieblingskollegin, in Beschlag genommen.

"Was machst du denn hier? Hat dein sexy Urologennotarzt dich nicht krank geschrieben? Du siehst auch echt noch nicht fit aus!" Sie schaute mich mit schräggelegtem Kopf an.

"Alles gut. Ich muss nur kurz was mit dem Chef besprechen. Dann leg ich mich wieder ins Bett. ich bin noch bis Anfang nächster Woche offiziell krank geschrieben." Ihr Blick zeigte mir, dass sie nicht ganz überzeugt von meiner Ansage war. Egal.

"Wenn du meinst? Kommst du nachher noch auf einen Kaffee vorbei?"

"Vielleicht. Aber ich verabschiede mich auf jeden Fall!"

"Gut Süße, bis nachher!"

Mit etwas feuchten Händen klopfte ich an die Türe meines Chefs.

"Hi Elena, komm rein." Er schaute auf seinen Tastatur und winkte mich heran. Vorsichtig setzte ich mich ihm gegenüber. Mittlerweile spürte ich meine Leiste nämlich ganz ordentlich. So ein Mist.

"Du gehörst ins Bett! Du siehst echt mies aus!"

"Danke Chef. Wie geht es Ihnen so??" Sagte ich mehr oder weniger sarkastisch zu ihm. Er lächelte mich nur an.

"Du willst den Job wirklich, oder?" Er schaute mich bedeutungsvoll an.

"Yep!"

"Gut, dann fliegst du in 10 Tagen. Andrea bucht dir das Ticket!" Ich freute mich riesig und stand schnell auf, ein kurzes Aufschreien konnte ich dabei nicht unterdrücken.

"Elena, alles klar?" Mir wurde kurz ein bisschen schwindelig und setzte mich lieber wieder hin.

"Ähm, ja, scheint so als hättet ihr doch alle Recht mit im Bett bleiben und so..." Er verdrehte die Augen.

"Allerdings- so ab nach Hause mit dir. Ich schicke dir alles was du wissen musst auf deine Geschäftsemail- Adresse. Dann kannst du es dir IM BETT schon mal anschauen.

"Geht klar Chef!" Ich zwinkerte ihm zu und stand dieses Mal etwas langsamer auf.

"Pass auf dich auf!"

"Warum sagen dass in letzter Zeit nur alle Leute zu mir???"

"Tja, denk mal drüber nach!" Mit einem ernsten Blick entließ er mich aus seinem Büro.