4 members like this


Aufrufe: 573 Created: 2018.11.27 Updated: 2018.11.27

Der Klügere gibt nach

Kapitel 84 - aus Daniels Perspektive

Nachdem es im Schlafzimmer still geworden war, wartete ich noch eine kleine Weile ab und betrat es erneut mit Zehenspitzen. Elena schlief, was ja zu erwarten war, eingerollt auf der Seite. Vorsichtig nahm ich ihr Handgelenk in die Hand, küsste es sanft und behielt Elena dabei genau im Auge. Ihre Lider flatterten leicht. Ich zählte kurz ihren ruhiger werdenden Puls und verließ dann das Schlafzimmer

Ich hatte noch einige Dinge am Laptop für den Bau und die Einrichtung der neuen Praxis zu tun. Schließlich waren es nur noch knapp 4 Monate bis zur Eröffnungsparty. Ich war deshalb völlig vertieft in die Arbeit und realisierte erstmal nicht, dass Elena ins Wohnzimmer gekommen war. Irgendwann hob ich meinen Blick und sah in ein lächelndes Gesicht. Sie hatte sich bequem auf einen Sessel gesetzt und mich wohl die ganze Zeit beim Arbeiten betrachtet.

"Hey, na gut geschlafen?" Ich hielt ihren Blick und lächelte sie an.

"Ja, hab ich..."

"Ich hoffe du kannst sitzen?" Ich zwinkerte ihr zu. Elenas Gesicht verdüsterte sich sofort."Heute Abend ist die nächste Dosis fällig, ich hoffe du benimmst dich!" Ich schaute ihr ernst ins Gesicht. Sie schien nur mühsam das Augenverdrehen unterdrücken zu können.

"Spaß beiseite, wir müssen besprechen wie es weiter geht. Ich schaue mir nachher nochmal deine OP Wunden an. Ich gehe aber davon aus, dass sie weiterhin gut heilen. Du bist allerdings noch 10 Tage krank geschrieben. Die Fäden werden sich selbst auflösen. Ich werde dir morgen nochmal frische Pflaster drauf machen, und dann nochmal in 2-3 Tagen drauf schauen. In 10 Tagen hast du dann nochmal einen Kontrollultraschall bei mir. Wenn da alles soweit in Ordnung ist, darfst du wieder arbeiten. " Elena schaute mich an und räusperte sich.

"Das heißt ich darf morgen nach Hause?"

"Genau. Ich muss morgen auch wieder arbeiten und da es dir soweit wieder gut geht, kann ich dich mit gutem Gewissen nach Hause entlassen! Natürlich unter engmaschiger Kontrolle durch deinen behandelnden Arzt. " Ich lächelte ihr zu. "Freust du dich, wieder nach Hause zu können?" Sie wich nun meinem Blick aus.

"Ähm, ja also natürlich freue ich mich." Sie wurde etwas rot und begann herumzudrucksen.

"Elena??" Ihr Blick war erneut zum Boden gesenkt. Ich rutschte etwas näher heran und hob ihr Kinn an. "Es tut mir leid, dass ich mich so blöd angestellt habe und ich möchte mich bei dir bedanken, dass du dich so liebevoll um mich gekümmert hast. In der Klinik zu bleiben, wäre wirklich die Hölle schlechthin für mich gewesen."

"Gern geschehen Elena." Ihre Wangen färbten sich noch röter, als sich unsere Blicke trafen. Elenas Atmung vertiefte sich. Ich rutschte noch ein kleines Stück näher an sie heran und küsste sie kurz und sanft auf den Mund.