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Aufrufe: 1758 Created: 2018.03.31 Updated: 2018.03.31

Marie und der Zivi

Marie und der Zivi

Mit einem doch etwas mulmigem Gefühl hatte ich meinen Zivildienst in dem Krankenhaus einer mittelgroßen Stadt angetreten. Was würde mich erwarten, neben Essen und Pillen austeilen, Bettpfannen leeren und Kaffee kochen? Würde ich der Verantwortung im Umgang mit Patienten überhaupt gewachsen sein? Wie würde das Pflegepersonal mit mir, dem unerfahrenem jungen Hüpfer ohne jede einschlägige Ausbildung umgehen?

Dass ich ausgerechnet diese Stelle, ausgrechnet in einem Krankenhaus, gewählt hatte war eigentlich Zufall. Sie war gerade frei und ich wollte einfach mal weg aus meinem kleinen Kaff, in dem ich schon mein ganzes bisheriges Leben verbracht hatte. Mehr war's eigentlich wirklich nicht, dachte ich zumindest. Obwohl ja ... aber dazu später mehr.

Entgegen meinen Befürchtungen wurde ich vom Personal meiner vorläufig ersten Station sehr herzlich aufgenommen. Vor allem Schwester Bärbel war wirklich nett. Doch selbst mit der in zahlreichen Dienstjahren reichlich ruppig gewordenen Schwester Gerda kam ich nach einem ersten, misstrauischem Beschnuppern halbwegs gut aus. Und irgendwie war es cool, mit dieser Pflegerkleidung herumzulaufen, so wie ein "Echter".

"Wir duzen uns hier alle untereinander, also nicht gerade mit den Ärzten, sonst aber schon. Und mit den Zivis sowieso. Die müssen wir schließlich bei Laune halten", hieß mich Schwester Antonia gleich am ersten Tag im Schwesternzimmer gut gelaunt willkommen. Obwohl natürlich alle meinen Namen kannten, nannten sie mich von da an durchaus liebevoll immer nur "Zivi". Mir war's recht so.

Die ersten zwei Wochen vergingen mit Einweisungen, Bettenmachen, Urinbeutel leeren, Essen bringen und abräumen, Tabletten austeilen. Und natürlich immer wieder mal Kaffee kochen. War eigentlich alles viel entspannter als erwartet.

Dann kam Marie.

Nach einer erfolgreichen Notoperation am Blinddarm war sie auf unsere Station verlegt worden.

Ungefähr gleich alt wie wir waren, freundeten wir uns bald an. Aber erstmal der Reihe nach.

Vermutlich war es mein Glück gewesen, dass sie selbst mich gar nicht bemerkt hatte, als ich ihr zum ersten Mal begegnet war. Denn das war schon schräg. Genau in dem Moment in dem ich ihr neues Krankenzimmer betrat wurde ihr Bett von Schwester Gerdas massiger Gestalt verdeckt, die gut sichtbar ein Fieberthermometer in die Höhe hielt. Die beiden Mitpatientinnen beobachteten amüsiert die Szene und den Dialog, der offenbar gerade seinen Höhepunkt erreichte.

"Nein, das geht heute nicht anders! Heute brauche ich die genaue Rektaltemperatur. Jetzt stellen Sie sich doch bitte mal nicht so an!"

Das klagende Gemurmel vom Bett konnte ich nicht verstehen, doch schließlich hörte ich das leise Geräusch einer Bettdecke.

"Na also!" frohlockte Schwester Gerda.

"Und jetzt mal Richtung Fenster auf die Seite drehen und die Beine schön anziehen". Ich selbst stand noch wie angewurzelt an der Türe, unschlüssig ob ich diskret den Raum verlassen sollte oder bleiben.

"Die Schlafanzughose bitte ganz runterziehen!" Die Mitpatientinnen feixten noch schadenfroh, da hatte sich Schwester Gerda auch schon herunter gebeugt. Ihre Stimme klang jetzt leiser und sanfter als sie sagte:

"So. Den Hintern schön locker lassen und mal ganz tief einatmen!"

Ich hörte noch das leise Zischen mit dem Marie die Luft zwischen den Zähnen einzog, als offenbar das Thermometer eingeführt wurde. Kurz darauf piepste es schon und ich machte dass ich rauskam. "Na bitte, war das jetzt so schlimm, oder was?!" hörte ich noch.

Draußen musste ich mich erstmal an die Wand lehnen und tief durchatmen. Vielleicht sollte ich kurz erwähnen, dass ich schon seit früher Kindheit von einer eigenartigen Faszination ergriffen war für alle medizinischen Handlungen, die etwas mit dem menschlichen Hinterteil zu tun hatten. Vielleicht aber gehört das jetzt auch gar nicht hier her. Jedenfalls schlief ich unruhig in dieser Nacht und hatte wirre Träume von der noch unbekannten Patientin und von Fieberthermometern.

Es war am nächsten Morgen, dass ich zum ersten Mal mit Marie sprach. Schlecht hatte sie geschlafen, das sah ich sofort, als ich den Wagen mit dem Frühstück hereinschob. Ich stellte mich vor und pries mit etwas unbeholfenem Humor die Köstlichkeit der zu verteilenden Brötchen.

"Gib schon her, Mann!", riefen die anderen beiden Patientinnen. Marie lächelte schüchtern und mühsam, während sie die Hand ausstreckte, um die Sachen in Empfang zu nehmen.

"Wie geht's Dir denn heute?" fragte ich sie und an ihrem etwas erstaunten Gesicht merkte ich gleich, dass ich es an professioneller Distanz hatte fehlen lassen. Ich hatte sie geduzt. Ich überlegte noch, ob ich mich entschuldigen sollte und zum "Sie" wechseln sollte, entschied mich aber anders.

"Hey, ich bin hier nur der Zivi. Den duzen alle, und wir beide sind doch auch gleich alt und..."

"Ist schon ok", murmelte sie und ihr Lächeln wurde entspannter.

Ich setzte mich auf ihre Bettkante und sah ihr zu, wie sie ihr Brötchen mit Marmelade bestrich und schließlich lustlos eine kleine Ecke abbiss.

"Krankenhaus ist sowas von ätzend", seufzte sie, und legte das Brötchen wieder weg.

Gerne hätte ich ihr tröstend über die Stirn gestrichen und ihr dabei eine etwas verchwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht geschoben, aber ich traute mich noch nicht recht.

Da kam Schwester Bärbel, die Nette, ins Zimmer.

"Naaa, habt ihr euch schon angefreundet?", schmunzelte sie. Zu meiner Freude nickte Marie zaghaft.

"Du, tut mir leid", fuhr Bärbel fort, "aber wir haben vorhin vergessen, dass du morgens ja noch eine kleine Spritze bekommen sollst. Lass uns das fix erledigen, dann kannst du weiter frühstücken, ok?"

Dabei drehte sie den Betttisch zur Seite und begann, die mitgebrachte Spritze aufzuziehen.

Maries Augen weiteten sich.

"Nein, bitte, keine Spritze! Ich habe entsetzliche Angst davor", wimmerte sie.

"Ach was, das ist doch nur eine ganz kleine Spritze, schau mal", sagte die Schwester und zeigte sie Marie.

"Ein ganz kurzer Pieks im Popo, und schon ist es vorbei". Marie schwieg.

"So, unser Zivi geht dann bitte mal kurz raus. Und du, du drehst dich einfach mal auf den Bauch und ziehst die Hose runter. Am besten so, dass der Hintern ganz frei ist, damit ich die richtige Stelle gut finden kann."

Ich versuchte, mein Verschwinden so unauffällig wie möglich hinausuzschieben. Marie zögerte noch.

"Muss das denn wirklich... kann ich nicht vielleicht eine Tablette... oder so...?"

"Nein, das geht leider nicht", entgegnete Schwester Bärbel und strich ihr beruhigend über die Stirn.

"Na komm, dreh dich um!"

Widerstrebend drehte sich Marie auf den Bauch und nestelte unter der Bettdecke an ihrer Hose.

Bärbel sah zu mir herüber und machte eine Kopfbewegung in Richtung der Tür. Sehr langsam machte ich mich auf den Weg. An der Türe wandte ich ich noch einmal den Kopf.

Marie hatte das Gesicht auf die verschränkten Arme gelegt und jammerte leise. Ich konnte noch sehen, wie die Bettdecke zurückgeschlagen wurde und Maries nacktes, weißes Hinterteil freigelegt wurde. Es war wunderschön. Ich konnte mich von dem Anblick einfach nicht losreißen. Zum Glück war Schwester Bärbel jetzt ganz ihrer ängstlichen Patientin zugewandt. Ihren Hintern hatte Marie fest zusammengekniffen.

Die Schwester desinfizierte den Teil, in den sie die Nadel stechen wollte, dann streichelte sie sanft die andere Pobacke.

"Na komm schon Mädchen, lass mal ganz locker, ja? Wenn ich in den angespannten Hintern spritze kann's echt wehtun."

Die Schwester wartete noch einen Moment, dann hob sie die Spritze und versenkte die Nadel tief in Maries Gesäß.

"Auuutsch", jammerte Marie während der Kolben sehr langsam heruntergedrückt wurde. Jetzt war es wirklich an der Zeit zu verschwinden. Beim Rausgehen hörte ich Marie noch seufzen, als Schwester Bärbel lachend sagte

"Schon vorbei. War doch gar nicht so schlimm, oder?"

Aber dennoch besprach sich Schwester Bärbel mit dem Stationsarzt, der schließlich einwilligte, bei Marie auf die Spritzen weitmöglichst zu verzichten und sie durch Zäpfchen zu ersetzen, die sie sich auch selbst verabreichen könne.

Am nächsten Nachmittag hatte ich frei. Weil Marie bei der Frühstücksverteilung diesmal so viel besser gelaunt gewesen war, hatte ich all meinen Mut zusammengenommen und ihr vorgeschlagen, nach dem Mittagessen mit ihr in den Klinikpark zu gehen. Zu meiner großen Freude stimmte sie ohne Umschweife zu.

Ich holte sie also ab und wir schlenderten vorbei am Schwesternzimmer in Richtung Aufzug. Da kam Schwester Gerda heraus und rief uns nach.

"Moooment mal bitte!"

Wir blieben stehen und drehten uns gleichzeitig um.

"Was ist das?", fragte Gerda und hielt Marie etwas in silbriger Verpackung unter die Nase. Marie wurde rot.

"Ähm ich würde sagen... das ist ein ... Zäpfchen?", half ich ihr.

"Ganz recht, ein Zäpfchen!", schnaubte Gerda.

"Das haben wir vorhin in Maries Schublade gefunden. Das ist aber nicht der Ort, wo es rein sollte, ne?!"

Marie trat von einem Fuß auf den anderen und stammelte verlegen.

"Na gut, dann... tu ich das halt später noch..."

"Ne, nix da, mitkommen!", befahl Schwester Gerda und hielt die Tür zum Schwesternzimmer auf.

Marie und ich sahen uns fragend an und traten schließlich ein.

"So! Das wird ab sofort eben doch von uns Schwestern verabreicht." Unbarmherzig zeigte sie auf Maries blauen Bademantel.

"Ausziehen!"

"Was? Jetzt... hier... ähm...?"

"Ja, ich hab's eilig. Bademantel ausziehen und das Gesäß freimachen!"

Ich wartete darauf hinausgeschickt zu werden, aber nichts dergleichen geschah. Gerda hatte sich bereits einen Fingerling aus Gummi über den drohend ausgestreckten Finger gerollt.

Marie war so erschrocken, dass ihr selbst meine Anwesenheit nichts mehr auszumachen schien. Ihr Bademantel glitt zu Boden.

"Vorbeugen und mit den Händen hier am Tisch abstützen!"

Wie betäubt tat Marie wie ihr geheißen.

Mit routiniertem Griff fuhr Gerda in den Bund von Maries Schlafanzughose und zog sie mitsamt dem Schlüpfer herunter. Dann drückte sie Marie mit der freien Hand ins Kreuz, so dass sich ihr Hintern herausstreckte. Ich stand direkt dahinter.

Mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand spreizte Gerda die Pobacken und setzte das Zäpfchen an. Marie schloss die Augen, ihr Atem zitterte leise.

"So, uuund locker lassen!"

Doch ohne darauf zu warten streckte Gerda ihren dicken Finger aus und führte Zäpfchen und Finger mit einem kräftigen Ruck in Maries After ein. Marie warf den Kopf nach hinten und riss Mund und Augen auf vor Schreck und Scham.

"Aufrichten und zukneifen", lautete die letzte Order, als der Finger ebenso ruckartig wieder herausgezogen wurde.

"Das war's. Ab morgen gibt's das Zäpfchen jeden Morgen nach dem Frühstück, und zwar von uns eigenhändig verabreicht. Selbst schuld, würde ich sagen! Anziehen und Abmarsch!"

Der Nachmittag war hin. Wir gingen trotzdem noch in den Park, aber nach dieser schrecklichen Szene, die sich auch noch in meinem Beisein abgespielt hatte, war Marie befangen und wollte mich kaum noch ansehen. Ich konnte das nur allzugut verstehen und tat mein möglichstes, so zu tun als sei alles "ganz normal". Kurz bevor wir zurück mussten traute ich mich, ihre Hand zu nehmen. Sie ließ es geschehen, aber ihre kleine zarte Hand lag schlaff in der meinen und ich wusste nicht, ob es ihr recht war, dass ich sie hielt.

Abends brachte ich ihr weiße Blumen ins Zimmer und einen Comic mit Krankenhauswitzen, das brachte sie immerhin zum Lächeln.

Ab dem nächsten Morgen bekam sie ihr Zäpfchen nach jedem Frühstück verabreicht wie angekündigt. Das erste Mal bekam sie es von Schwester Antonia. Sie war nur wenige Jahre älter als wir beide, was die Sache für Marie vielleicht noch peinlicher machte. Ich war gerade dabei, die letzten Reste des Frühstücks abzuräumen, als Antonia mit ihrem wippenden braunen Pferdeschwanz über dem weißen Kittel hereinrauschte und gleichzeitig mit den Worten "Guten Morgen allerseits" schnalzend den weißen Handschuh überstreifte, der unmissverständlich die anstehende Aktion ankündigte.

"Soll ich rausgehen?", fragte ich Marie unsicher, doch sie zuckte nur resigniert die Schultern, während sie zusah, wie Antonia das Zäpfchen aus der Verpackung schälte. Ich stand gerade an der anderen Seite des Bettes und blieb.

"Marie, du weißt ja was ansteht, oder?" Marie seufzte. Antonia zeigte ihr das gelbliche Zäpfchen, das mir viel größer vorkam als das gestrige.

"Das muss so tief wie möglich in den Darm geschoben werden. Dazu legst du dich am besten auf die Seite, natürlich mit dem Rücken zu mir. Deine Knie ziehst du bitte so weit es geht an, ja?"

Während sich Marie auf die Seite drehte, hob Antonia die Bettdecke bis ans Fußende zurück.

"Jetzt muss noch die Hose runter, bitte ganz runter, damit ich gut einführen kann."

Marie gehorchte, dann sah sie mich an, und ich konnte es nicht fassen: Sie ergriff meine Hand und schloss die Augen. Ich schob einen Stuhl heran und setzte mich ganz dicht zu ihr und strich ihr mit der freien Hand sanft über die Wange.

"Schön, dass ihr beide euch so gut versteht", lächelte Antonia, wohl um die Stimmung aufzulockern, während sie Maries Pobacke anhob.

"Einmal ganz tief einatmen bitte!"

Schwester Antonias Arm senkte sich und Marie drückte fest meine Hand, als ihr das Medikament eingeführt wurde.

Marie erholte sich gut von der Operation, sollte aber sicherheitshalber noch insgeamt zwei Wochen in Krankenhaus bleiben. Ich verbrachte viel Zeit mit ihr, auch außerhalb meiner Dienstzeit. Oft waren wir im Park, genossen die Sonne und erzählten uns voneinander.

Das morgendliche Zäpfchen wurde mehr und mehr zur Routine und schien Marie immer weniger auszumachen. Jedesmal hielt ich ihre Hand dabei. Manchmal lächelte sie mich an.

Nachts träumte ich einmal davon, ihr selbst das Zäpfchen liebevoll und sanft einzuführen.

Manchmal verbabreichte es Schwester Gerda, das ging gewohnt ruppig und schnell.

"Umdrehen, freimachen, lockerlassen!", mehr Worte waren es ihr meistens nicht wert.

Ganz anders die Bärbel, die immer einen anderen, aufmunternden kessen Spruch auf Lager hatte.

"Soderle, Zeit für's Zapferl, mal schön den Popo herzeigen" oder "Dann machen wir jetzt mal den Hintern nackig, damit wir den Torpedo auf die Reise schicken können". Sie schaffte es schließlich, dass Marie sogar selbst ein wenig lachen musste, während sie sich bereit legte.

(Fortsetzung folgt bei Bedarf)

Comments

BastiK Vor 3 Jahre  
Jupiter Vor 6 Jahre  
Lari Vor 6 Jahre