Aufrufe: 2626 Created: 2017.04.30 Updated: 2017.04.30

Eine unerwartete Untersuchung

Eine unerwartete Untersuchung

Es ist ein wunderschöner Samstag im April und ich war auf dem Weg zu Ashley und Brandon um ihren Schmortopf zurückzubringen. Ich hatte ihn vor ein paar Wochen für eine Party ausgeliehen und war noch nicht dazu gekommen, ihn zurückzubringen. Als ich in die Straße einbog, fing ich wieder einmal an zu husten. Drei Wochen. Seit drei Wochen hatte ich Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen und mir ging es gar nicht gut. Ich könnte regelrecht in einem Werbespot für Grippemedikamente mitspielen, nur ohne die anschließende Besserung.

"Reiß dich zusammen", murmelte ich mir selbst zu als ich in die Einfahrt fuhr.

Ich ging den Seitengang entlang, mit dem Topf und ein paar Donuts unterm Arm, und klopfte kurz, bevor ich durch die Hintertür reinkam.

Ashley ist meine Schwägerin (Die Schwester von meinem Mann, Aaron) und Brandon ist ihr Ehemann. Die beiden kauften das Haus von Aarons und Ashleys Mutter, nachdem sie verstorben war und lebten hier für drei Jahre. Ashley arbeitet für eine lokale Produktsmanagement-Firma und Brandon ist praktizierender Arzt in unserem örtlichen Krankenhaus, in dem ich als eine freie, soziale Arbeiterin (soetwas wie ein FSJ, nur später) arbeite.

Als ich reinging, sah ich Ashley gerade in der Küche, während sie ein paar Rosen in eine Vase machte. "Hallo meine Liebe! Wie gehts dir?", frage ich. "Hey! Mir gehts gut.", sagte sie als sie mich herzlich umarmte. "Ich will die Blumen nur schnell ins Wasser stellen, bevor ich mit dem Mittagessen anfange. Ich dachte, wir essen ein paar Sandwiches mit Nudelsuppe, die magst du doch, oder? Magst du bleiben?" Ich seufzte. "Na gut, wer wäre ich denn, wenn ich deine wundervolle Suppe ablehnen würde?" Ashley rührte das Wasser um und startete mit den Vorbereitungen fürs Essen. Als ich mich an den Barhocker setzte, musste ich erneut anfangen zu husten.

"Ach du. Das klingt ja supergut", sagt Ashley in einem sarkastischen Ton. "Ich weiß, ich weiß. Wahrscheinlich wird dieser Husten für immer bleiben. Ich werde ihn einfach nicht los!" "Oh je, das klingt nicht gut. Schonmal mit Brandon drüber geredet?" "Nein! Nein, er muss schon genug Zeit mit kranken Leuten im Krankenhaus verbringen, ich will ihn nicht noch damit belasten. Nein, es ist schon okay. Ich werde irgendwann mal zum Arzt gehen. Alles wird gut.", stammelte ich. "Was wird gut?", fragte Brandon der direkt hinter mir in die Küche kam. "Gar nichts. Es ist nichts.", sagte ich und warf Ashley einen flehenden Blick zu, ihm nichts zu sagen. "Hast du das nicht von oben gehört? Katherine hat einen Husten, der könnte nem Sturm gleichen." "War DAS, was ich gehört habe? Das klang furchtbar. Wie lang geht das schon so?", fragte er und ich sah seinen besorgte Ausdruck. "Brandon, mir geht es gut. Ich bin mir sicher. Ich werde heim gehen, ein wenig Tee trinken, Aaron wird mir extrastarke Erkältungsmedizin holen, und morgen werde ich dich anrufen und dir sagen, dass es mir besser geht. In der Zwischenzeit, werde ich ein bisschen dieser leckeren Suppe von Ashley schlürfen, ein Sandwich essen, vielleicht noch einen Donut und dann zurück nach Hause fahren. Willst du dich zu uns setzen fürs Mittagessen?", fragte ich als ich den Stuhl neben mir unter dem Tisch hervorzog. "Oh, das würde ich liebend gern. Direkt nachdem du meine Frage beantwortet hast. Nun schau mich an Katherine, wie lang hast du schon deinen Husten?" Ich sah zu Ashley, doch ihr Blick verriet mir das sie mir nicht aus dieser Lage helfen würde. Ich seufzte. "Um die drei Wochen, schätze ich." "Waaaas? Süße, du bringst mich noch um! Wieso hast du noch keinen Arzt gesehen?"

"Theoretisch habe ich das." "Mit mir im Supermarkt zusammenstoßen letzte Woche gilt nicht.", antwortet Brandon.

"Bist du dir sicher? Ich meine ja nur...", als ich seinen besorgten Blick sah, beantwortete ich seine Frage. "Ich dachte nicht, dass es so schlimm wird. Ehrlich gesagt möchte ich nur etwas Suppe essen und dann zu Hause ein Schläfchen machen. Ich komme kaum noch raus und das macht mich wahnsinnig." Er schaute zu Ashley mit einem müden Blick. "Warum essen wir nicht alle erstmal was gemeinsam, und wir beide unterhalten uns dann nochmal, ok?" "Okay, danke.", sagte ich und gab ihm eine erschöpfte Umarmung.

Als wir die Sandwiches und die Suppe aßen, spürte ich langsam die Hustenmedizin, welche ich vorher genommen hatte. Von der Suppe begann allerdings meine Nase zu laufe. Und langsam kündigte sich das Fieber an, welches ich kürzlich schonmal hatte. Nachdem wir aufgegessen hatte, sah mich Brandon erwartungsvoll an. "Kann ich jetzt kurz einen Blick auf dich werfen?" "Nein. Brandon, ich verspreche, ich werde zum Arzt gehen."

"Nun gut, und ich habe Aaron schon geschrieben und habe seine Unterstützung bei dieser Angelegenheit. Du hast 2 Möglichkeiten:

Entweder lässt du mich einen Blick auf dich werfen, oder ich werde dich liebendgern ins Krankenhaus bringen und einer unserer Kollegen wird das tun. Die Wahl liegt absolut bei dir. Ich glaube Stew hat heute Dienst. Wie soll es kommen?" Ich wog meine Möglichkeiten ab. Ich hasse Stew. Er ist arrogant und kalt und ich weiß, wenn er mich untersuchen würde, wäre das schlimmer, als alles was ich mir bis jetzt ausgemalt hatte. Aber Brandon sehe ich an Weihnachten, und Thanksgiving. Und immer wenn ich Ashley sehen möchte. Und er gehört zur Familie, das wäre super peinlich. Aber als ich in sein und Ashleys Gesicht schaue, sehe ich nichts, außer familiäre Sorge. Die Art wie er mich ansah zeigt mir, dass er pure brüderliche Liebe empfindet und ich kann ihn nicht enttäuschen.

"Okay. Dir vertraue ich mehr als Stew.", murmle ich. "Oh Gott, das möchte ich doch hoffen!", lacht er. "Wieso gehen wir nicht runter und ich untersuche dich kurz." "Du machst aber nix verrücktes, oder? Wie ..." Er unterbricht mich. "Ich bin der Arzt. Ich weiß nicht, welche Untersuchungen nötig sein werden, oder welche Medikamente du brauchst, aber alles wird gut. Ashley ist direkt hier. Falls du sie aus irgendeinem Grund brauchst, werde ich sie rufen. Okay?" "Okay. Es tur mir Leid. Normalerweise bin ich nicht so albern. Es ist nur. Ich habe ein wenig Angst vor dem was kommt, ich bin müde und total nervös." "Katherine, du bist Familie. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert. Du bist wie eine Schwester für mich, wenn auch nur eine angeheiratete."

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Elfi Vor 7 Jahre  
Mis Sweety Vor 7 Jahre