Aufrufe: 1015 Created: 2016.08.29 Updated: 2016.08.29

Der fiktionale Tripper

Kapitel 1

Ich hatte schon immer das Interesse an möglichst real wirkenden Doktorspielen. Allerdings waren meine Erfahrungen mit meinen 20 Jahren noch sehr begrenzt. Das lag zum einen daran, dass in keiner Wohngegend dieser Fetisch nicht sehr verbreitet war, zum anderen auch daran dass ich mich bisher nie überwinden konnte, mich live auf soetwas einzulassen. Naja, bis auf einmal, allerdings blieb es da beim Vermessen verschiedenster Körperregionen und einer mehr oder weniger guten Prostatauntersuchung. Was ich mir so vorstellte, nämlich schmerzvolle und unangenehme Untersuchungen, waren nicht drin.

Naja, jetzt zog ich vor einem halben Jahr arbeitsbedingt in eine größere Stadt und lernte über das Internet auch recht bald einen 40 Jahre alten Hobbydoc namens Dr Falk kennen, bei dem sich nach einem längeren Chat herausstellte, dass er sehr daran interessiert war mich mal zu behandeln. Und so saß ich nun in der Straßenbahn und war auf dem weg zu ihm.

Gestern Abend hatten wir per Chat nochmal die wichtigsten Details besprochen. Da ich ihm anfangs geschrieben habe dass ich auf leichte Schmerzen stehe, aber noch nie soetwas wie ein richtiges Doktorspiel gemacht habe, schlug er ein paar Szenarien vor. Dr Falk selbst genoss es jungen Kerlen wie mir Spritzen zu verabreichen, was sich laut seiner Aussage super mit meinen Vorstellungen vereinbaren ließe. Ich musste lange überlegen, denn Spritzen waren schon heftig, und eigentlich hatte ich auch etwas Bammel davor. Aber je länger ich darüber nachdachte, desto mehr merkte ich wie geil ich diese Angst fand.

Die Straßenbahn hielt; noch eine Station dann musste ich raus.

Ich dachte nochmal an das Szenario, das Dr Falk vorgeschlagen hatte. Ich sollte wegen Schmerzen beim Pickeln zu ihm in die Praxis kommen, was sich dann als fiktionaler Tripper herstellen soll.

Auch wäre heute noch einer seiner Stammpatienten bei ihm, der sich vor zwei Wochen einen Tripper eingefangen habe, im seine letzte Behandlung abzuholen. Ob ich was dagegen hätte, war eine von Dr Falks letzten fragen gestern abend im Chat gewesen.

Naja, eigentlich wäre ich lieber der einzige Patient heute gewesen, aber de Falk verstand es einen zu überreden.

Nun hielt die Straßenbahn an der Haltestelle, an der ich raus musste.

Als ich ausstieg lief ich noch zwei Querstraßen weiter, bis ich dann endlich vor der Hobbypraxis stand. Ich schaute auf die Namen an der Klingel und fand "Falk", allerdings (oder eher logischerweise) ohne das Dr davor.

Ich klingelte, und kurz darauf reagierte der Türsummer, sodass ich die Tür öffnen konnte. Mein Herz schlug spürbar schneller als ich den langen Flur betrat, an dessen Ende sich jetzt eine Tür in eine Wohnung öffnete und Dr Falk in weißem Kittel mich zu sich winkte.

"Kommen Sie rein, Herr Schulte," begrüßte er mich und schloss die Wohnungstür hinter mir.

Dann führte er mich in das erste Zimmer links, was wohl sein Wohnzimmer war. Eine große Couch stand vor einem Glastisch. Auf der Couch saß ein andere junger Mann, wahrscheinlich nur ein paar Jahre älter als ich.

"Setzen Sie sich," sagte Dr Falk und bat mich direkt neben dem anderen Kerl Platz zu nehmen. "Ich bin gleich wieder da."

Dr Falk, der für seine 40 Jahre noch recht jung aussah, verließ das Zimmer.

"Hi," grüßte mich der andere Kerl, als ich mich neben ihn setzte.

Ich grüßte höflich zurück und betrachtete ihn mir etwas genauer. Er war sehr schlank und hatte einen langen Oberkörper. Sein Gesicht war von einem 3-Tage-Bart bewachsen.

"Ich bin Tobias," versuchte er die Unterhaltung aufrecht zu erhalten.

"Thomas," antwortete ich.

Doch länger ging unsere Unterhaltung nicht, denn Dr Falk kam bereits zurück mit zwei Klemmbrettern in der Hand.

"Füllen Sie das bitte sorgfältig aus, Herr Schulte," sagte er zu mir und reichte mit das Klemmbrett.

"Und Sie auch Herr Witter." Er reichte Tobias das andere Klemmbrett. "Da das Ihre letzte Behandlung heute ist müssen wir schauen, ob noch weitere nötig sind. Ich komme in 5 Minuten zurück, um die Fragebögen wieder einzusammeln."

Dann verließ er das Zimmer, hielt aber in der Tür nochmal inne. "Oh, und noch etwas. Da ich heute unter Zeitdruck stehe werde ich Sie beide simultan untersuchen, also zusammen in einem Behandlungsraum."

Mit diesen Worten verließ er endgültig das Zimmer.

Comments

veleo Vor 8 Jahre