Sobald ich die fertig vorbereitete Spritze aus meiner Tasche holte, kam Leben ins das davor so teilnahmslose Bündel. Glücklicherweise war sie noch angeschnallt. Dies gab mir einen gewissen Vorteil. Bevor sie groß reagieren konnte, setzte ich mich rücklings auf sie drauf und hielt ihre Arme mit einer Hand nach oben. Mit wilden Blick schaute Elena mich an. Ohne große Probleme hielt ich sie so fixiert und schaute ihr gleichzeitig in die Augen. Nach 1-2 Minuten ging ihr wohl die Kraft aus.

"Ich spüre meine Beine nicht mehr...."Tränen liefen ihr nun an den Wangen herunter. Ich wusste ja schon aus den Erzählungen von Daniel und Marc, dass Elena wirklich nicht einfach zu handeln war.

"Ich lasse jetzt deine Hände los. Du lässt mich das Mittel injizieren. Verstanden?" Schluchzer schüttelten ihren so fragilen Körper. Sie nickte langsam. Ich nahm ihr Handgelenk und legte es auf meinen Oberschenkel. Nachdem ich die Schutzkappe abgenommen hatte steckte ich die Spritze auf. Ich sah Elena ins Gesicht. Sie sah erschöpft und totmüde aus. Allerdings besser so, als die Apathie vorher. Ich hatte schon oft die Erfahrung gemacht, dass wenn Menschen angespannt in die Narkose gingen, deutlich mehr Komplikationen auftraten. Langsam injizierte ich einen Teil des Mittels. Daniel klopfte von außen an die Scheibe. Ich nickte ihm zu, entfernte die Spritze wieder und kletterte aus dem Auto. Er sah erleichtert aus. Daniel hatte mitgedacht und glücklicherweise gleich einen Rollstuhl mitgebracht. Vorsichtig hoben wir sie aus dem Auto. Daniel stellte sich neben Elena und maß ihren Puls.

"Danke!" Er klopfte mir auf die Schulter.

"Kein Problem!" Ich lächelte ihn an.

"Gut, dann los, bevor Madam wieder zur Besinnung kommt." Kommandierte Daniel. Ich schob den Rollstuhl, während Daniel nebenher lief und sie genau beobachtete. Kurz darauf betraten wir den OP-Trakt.