14. Kapitel - Aus Daniels Perspektive

Ich verließ das Patientenzimmer mit ordentlich Wut im Bauch. Nico schaute mich befremdlich von der Seite an.

"Daniel alles okay bei dir?"

"Ja, definitiv urlaubsreif!"Ich schaute ihn kurz finster an und riss mich dann zusammen. Er konnte auch nichts für den Zwist zwischen Elena und mir! "Gut, wer kommt als nächstes?" Ich warf ihm einen aufmunternden Blick zu und versuchte mich wieder auf die Visite zu konzentrieren. Elena ging mir jedoch die ganze Zeit nicht durch den Kopf.

Nach der Visite gab es einen kurzen Kaffee im Dienstzimmer. Ich machte noch schnell die Übergabe mit dem Chefarzt und wies ihn in Elenas Fall ein.

"Daniel, ich schätze deine Arbeit sehr. Aber hier bei diesem Fall übertreibst du. Frau Maier ist eine erwachsene Person. Wenn sie sich auf eigene Verantwortung entlässt, dann ist es so. Das ist dann nicht mehr unser Bier!" Gefrustet fuhr ich mir durch die Haare.

"Ja, ist gut. Könntest du trotzdem ein Auge auf sie haben und mir Bescheid geben, falls sie sich selbst entlässt?"

"Du bist jetzt erstmal im Urlaub!" Ein strenger Blick wies mich wieder zurück in meine Position.

"Manfred! Ich bitte dich. Du weißt genau, dass ich dieses Jahr meinen Urlaub zuhause verbringe! Gib mir Bescheid!" Er atmete tief durch.

"Du weißt, dass ich dir bei dieser Verbundenheit zur Patientin eigentlich die Fürsorge entziehen sollte!" Er schaute mich scharf an.

"Ja, weiß ich. Aber wie du schon so schön gesagt hast, ich bin ja eh im Urlaub!" Damit trank ich meinen letzten Schluck aus, stellte meine Tasse neben die Spüle und verließ mit einem deutlich lauterem Knallen als nötig, das Dienstzimmer.