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Aufrufe: 791 Created: 2018.09.07 Updated: 2018.09.07

Der Klügere gibt nach

Kapitel 3

3. Kapitel Aus Elenas Perspektive

Ich ging zum Messestand zurück und kaufte mir auf dem Weg eine neue Cola. Heute gab es wohl nur Flüssignahrung. Der Schmerz der mittlerweile aus den Flanken in den Rücken und bis nach vorne ins Schambein strahlte war allerdings nach wie vor echt heftig. Ich setzte mich in eine ruhige Ecke, in der ich unbeobachtet war und tropfte 20 Tropfen Novalgin auf einen Löffel. Ich hoffte, dass die Dosierung ausreichen würde, um mich einigermaßen schmerzfrei zu machen und gleichzeitig aber auch meinen RR nicht allzu niedrig werden zu lassen. Das war die Kunst bei diesem Medikament. Schnell nahm ich die Tropfen ein und spülte sie mit einem großen Schluck Cola hinunter. Marcs Worte gingen mir durch den Kopf. Ich schüttelte die Gedanken mehr oder weniger erfolgreich, aber sehr entschlossen, ab und stand langsam auf. Ich hatte noch etwas Zeit. Deshalb beschloss ich noch kurz frische Luft zu schnappen. Das würde meinem Kreislauf sicher gut tun. Ich ging Richtung Hauptausgang und musste natürlich wieder an der Sanitätswache vorbei. Marc saß natürlich drin. Sofort hatte er mich bemerkt. Ich wich seinem Blick aus und ignorierte ihn. So anmutig wie möglich "schwebte" ich an ihm vorbei ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Das aufrechte Gehen war wirklich schmerzhaft und ich war froh, dass ich mich, sobald ich draußen angekommen war, auf eine Bank in die Sonne setzen konnte. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu entspannen.

Nach weiteren 10 Minuten war meine Pause herum und ich ging wieder nach drinnen. Das Metamizol hatte gut angeschlagen und ich fühlte mich deutlich besser. Erneut musste ich an der Sanitätswache vorbei. Dieses Mal saß er allerdings nicht vor der Wache, sondern hatte wohl gerade einen Einsatz. Meine Gedanken machten sich wieder auf die Reise und stellten sich Marc während eines Einsatzes vor. Wieder versuchte ich diese Gedanken zu verdrängen und kam an "meinem" Messestand an. Es gab viel zu tun mit einigen potenziellen Kunden und so stürzte ich mich in die Arbeit. Die nun immer wiederkehrenden Schwindelanfälle und das Rauschen in den Ohren versuchte ich so gut wie möglich zu ignorieren. Nach einer guten Stunde war der große Andrang vorbei. Sarah kam auf mich zu. Sie hatte meine Tasche und meinen Blazer in der Hand.

"So, du gehst jetzt nach Hause! Es macht keinen Sinn, dass du hier umkippst!"

"Nein. Lass mich nur einen Moment hinsitzen. Dann geht es wieder." Sarah schaute mich kopfschüttelnd an. "Und wo ist dein hübscher Sani, wenn man ihn braucht?"

"Er ist nicht"mein" Sani! Der ist verheiratet und eher ein Kumpel!" Ich schaute sie böse an.

"Soso. Na wenn du meinst. Ich finde, der ist schon ganz schön was fürs Auge!" Mein Blick verdunkelte sich noch weiter. Während sie begann zu kichern. Ich verdrehte nur die Augen. Wieder trat ein potenzieller Kunde an unseren Stand. Ich trat zu ihm. Sarah schüttelte erneut den Kopf und flüsterte zu mir:"Dir ist echt nicht zu helfen!" Ich zwinkerte ihr zu und legte nochmal alle restliche Energie in das Gespräch.