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Aufrufe: 1585 Created: 2014.03.29 Updated: 2014.03.29

Eine energische Ärztin und eine helfende Spritze

Eine energische Ärztin und eine helfende Spritze

Mitte der 90 er Jahre Befand ich mich auf einem längeren Lehrgang, bei dem wir praktisch über 8 - 9 Stunden täglich auf relativ alten und sehr unbequemen Stühlen sitzen mußten und nur für kurze Pausen mal aufstehen konnten. Das bekam meinem Rücken gar nicht gut, der praktisch seit meinem 32. oder 33. Lebensjahr ohnehin ständig Probleme machte. (Ich war - wie ich glaube, auf dem Lehrgang 35 oder 36 Jahre alt).

Das ging so über ein bis zwei Wochen und wurde immer schlimmer. Am zweiten Wochenende war ich nach Hause gefahren - das war im Ruhrgebiet, der Lehrgang fand in Aachen statt - und am Samstag vormittag zu Fuß etwas einkaufen gegangen. Da passierte es mitten im Laufen, dass mir plötzlich ein fieser brennender Schmerz in die untere Wirbelsäule schoss und ich irgendwie sofort wußte, daß ich mich nicht mehr hinsetzen konnte. Laufen ging noch, aber auch unter starken Schmerzen.

Am Sonntag wurde es auch nicht besser, und ich vermutete einen Bandscheibenvorfall. D.h., Ich hätte eigentlich sofort zum Arzt gehen sollen, aber der hätte mich unmittelbar krank geschrieben, und das hätte das Ende für den Lehrgang bedeutet. Dieser war aber äußerst wichtig für mich, er fand nur einmal jährlich statt, und ich wollte ihn unbedingt absolvieren, sonst hätte ich im Jahr darauf noch einmal damit anfangen können.

Das wollte ich auf keinen Fall, und so beschloß ich, mich am Sonntag Abend irgendwie in das Auto zu quälen, die 200 km nach Aachen zu fahren und amnächsten Tag gleich in das Ärztezentrum zu gehen, das die Schule unterhielt. Am Montag Morgen saß ich so früh als möglich im Wartezimmer - eigentlich stand ich vielmehr - , und so kam ich relativ früh dran. Eine sehr junge Und hübsche, aber aucH selbstbewusste und resolute Ärztin nahm sich meiner an und holte mich in ihr Wartezimmer. Sie hatte eine ganze Gruppe von jungen Mädels als Arzthelferinnen, die sie sehr energisch herumkommandierte und ihnen Anweisungen für irgendwelche Dinge gab ( die waren permanent am Herumrennen), während sie begann, mich zu untersuchen. Sie war mir von Beginn an sehr sympatisch, weil ich direkt den Eindruck bekam, daß sie genau wußte, was sie tat.

Sie untersuchte meinen Rücken sehr eingehend, und nach etwa 15 Minuten meinte sie, daß es wohl kein Bandscheibenschaden wäre. Das beruhigte mich schon mal sehr, denn ich dachte, na ja, dann ist das mit Salben, bisschen Physiotherapie oder so getan. "Was machen Sie denn hier? Müssen Sie viel sitzen?" Ich erklärte ihr die Sachlage, und sie meinte, das wäre nun aber gar nichts für mich. Der Lehrgang ging insgesamt über gut 25 Wochen, und bei dem Rückenproblem war das unvorstellbar. " Sie haben muskuläre Probleme, d.h. die Muskeln vertragen das viele Sitzen nicht und verkrampfen. Daraufhin nehmen Sie eine Schonhaltung ein, und das macht die Sache noch schlimmer. Sie können auf gar keinen Fall so weitermachen. Ich werde Sie krank schreiben, und dann müssen Sie mindestens 4-6 Wochen lang gezielt und regelmäßig Physiotherapie bekommen und dazu gezielt Sport betreiben.

Ich erklärte ihr das Problem mit dem Lehrgang. "Ich möchte den unbedingt weitermachen und auf gar keinen Fall im nächsten Jahr nochmal von vorne anfangen. Gibt es denn gar keine andere Möglichkeit ?" Sie überlegte lange, dann fragte sie: "Hätten Sie denn abends mindestens eine bis anderthalb Stunden Zeit für entsprechende Übungen unter Anleitung ?" "Klar, die nehme ich mir schon." " Ich vermittle Ihnen für die nächsten 4 Wochen eine Praxis, wo sie gegen 18 Uhr jeden Tag antanzen, um ein spezielles Übungsprogramm zu absolvieren. Sie müssen das aber konsequent an jedem Tag durchziehen." "Ja, geht schon klar. " "Zusätzlich bekommen Sie von mir eine spezielle Salbe, die Sie jeden Tag vor und sofort nach den Übungen auftragen. Dazu müssen Sie schon etwas masochistisch veranlagt sein. Die brennt nämlich zu Anfang wie die Hölle. Schaffen Sie das ?" "Klar". "Ach a propos Masochismus, wir sind noch nicht ganz fertig. Haben Sie Angst vor Spritzen?" "Nein" antworte ich mit fester Stimme, wie könnte ich jetzt auch anders. "Ja, dann fangen wir doch gleich mal an", meint sie und geht zu einem großen Schrank. Oha, denke ich, jetzt hast du aber was losgetreten, denke ich mir, aber da muß ich jetzt durch.

Die Ärztin öffnet eine größere Schublade und nimmt dort verschiedene Dinge heraus, unter anderem eine sehr große eingeschweißte Plastikspritze, bei deren Anblick es doch bei mir zu kribbeln beginnt. Die jüngeren Praxisschwestern, die nach wie vor emsig herumwuseln, bekommen natürlich alles live mit. Aus einer anderen Schublade holt die Ärztin eine Flasche mit einer durchsichtigen Flüssigkeit. Es ist wohl nicht mehr das gute alte dickflüssige Penicillin von früher, aber etwas durchaus Ähnliches. Die Ärztin schraubt eine große Nadel auf, schaut mich süffisant lächelnd an und beginnt, den Inhalt der Flasche in die Spritze einzusaugen. Das nimmt etwas Zeit in Anspruch, aber schließlich ist sie fertig, die Spritze ist fast voll. Sie schaut richtig gut aus (die Spritze, die Ärztin freilich auch), diese nimmt eine andere Kanüle, lang und mächtig und schraubt sie anstelle der alten, die nur zum Einfüllen da war, auf die Spritze auf, womit diese wohl einsatzbereit wäre. Während der ganzen Zeit hat die Ärztin mich wohlwollend mitleidig aber auch etwas herausfordernd angeschaut. " Na, immer noch keine Angst?" Jetzt ganz bestimmt nicht mehr, denn der Anblick dieser schönen Spritze (ich meine das wirklich so) hat mir mittlerweile ein richtig prickelndes Gefühl verschafft, schon etwas Angst, aber auch neugierige Erwartung. "Nein" antworte ich also mit fester Stimme. " Gut, also dann können wir sofort loslegen mit ihrer Spezialbehandlung. Ich hoffe nur, sie vertragen das auch und können Ihren Lehrgang machen. Also dann auf geht's, da mit dem Bauch auf die Pritsche legen und die Hosen runter. Äh, sollen meine Helferinnen so lange rausgehen.?" " Also wegen mir müssen sie nicht", antworte ich tapfer ; schließlich haben die ja sowieso alles mitgekriegt. Jetzt bekommen sie ihre Live - Vorstellung. Ich ziehe nun tapfer meine Jeans herunter, danach meine Unterhose und lege mich wie angewiesen auf die Pritsche.

Die Ärztin beginnt, die Einstichstelle ( rechte Pobacke, relativ weit oben rechts ) abzutupfen, dann zückt sie die fertige Spritze, die Helferinnen schauen interessiert zu. "Bereit "? fragt die Ärztin, ich nicke mutig und heftig. "Gut, dann tief einatmen, gut, jetzt langsam ausatmen - und während ich ausatme, sticht sie kraftvoll und energisch zu. Es entsteht ein heftiger aber kurzer punktueller Schmerz, der aber gleich darauf wieder nachläßt. Es dauert eine ganze Zeit lang, bis die Flüssigkeit in meiner Hinterbacke verteilt ist, dann zieht die Ärztin die Spritze langsam heraus und tupft die Stelle sorgsam ab. "So, das haben Sie ja richtig gut gemacht, sagt sie anerkennend zu mir, und zu den Helferinnen gewandt: "Also dann, nachdem Sie nun die Kehrseite unseres Patienten eingehend bewundert haben, haben Sie hoffentlich auch was gelernt und können jetzt wieder an die Arbeit gehen. " Alle beginnen wieder mit der Herumwuselei, ich ziehe meine Hosen wieder an und bin richtig froh, so gut und tapfer als Anschauungsobjekt gedient zu haben. Für die Wissenschaft muss man schließlich auch ab und zu etwas tun. " Wir werden das wahrscheinlich noch ein paarmal wiederholen müssen", meint die Ärztin zu mir, " aber jetzt gehen Sie erst einmal zur Physio heute Abend, und dann kommen Sie direkt Morgen früh wieder her, dann werden wir weitersehen. "Ich bin froh, so eine Ärztin gefunden zu haben, die echt Hilfe verspricht und dann auch noch so schön behandelt, das hatte tatsächlich Spaß gemacht. Die Schmerzen waren erst einmal stark gedämpft und reduziert, und es konnte überhaupt weitergehen, womit ich vorher schon fast nicht mehr gerechnet hatte. Die Behandlung selbst, vor allem natürlich die Spritze war prickelnd, und sie wurde tatsächlich in den folgenden Tagen noch dreimal wiederholt. Soweit hierzu, ich hoffe, die Geschichte war ok, bei Bedarf gern mehr.

Comments

lenaMeee Vor 10 Jahre  
Jupiter Vor 10 Jahre  
Heinz Vor 10 Jahre  
n/a Vor 10 Jahre  
n/a Vor 10 Jahre