@Neptun,
würde diese Frage für die Ost-Elterngeneration der Babyboomer mit ja beantworten. Beide von uns erlebten Systeme vor und nach 45 wollten gesunde Staatsbürger und "anständig" sollten sie auch noch sein. So wurde die naturgegebene Sexualität in Richtung Familiengründung orientiert und letztere gefördert.. Die Minderheitenkultur wie die Frivolität blieb im privaten Kreis und wurde öffentlich nicht sichtbar.
Erstaunlicherweise war im libertären Westen mit öffentlich viel aufreizenderen Medien und Läden die Schamhaftigkeit der Menschen größer. Die Selbstdarstellung und Außenwirkung war dort offenbar wichtiger
Wir spotteten über die textilliebenden Westler ...die müssen doch alle krank sein, weil die sich so krampfhaft verhüllen...
Reisemäßig eingepfercht und weitgehend auf die Ostsee beschränkt, vollzog sich bei uns das Strandleben damit meistens auch familienorientiert. Da das wiederholte Wechseln der nassen Badebekleidung ohne Deckung mühevoll war, speziell bei der Weiblichkeit, kam bald das bequeme "Baden ohne" in Gebrauch. Von der studentischen Jugend ausgehend, verbreitete sich das
mit jeder Saison mehr und mehr. Bei Armeedienst, körperlich Arbeitenden, im Sport war das gemeinsame nackte Duschen ohnehin üblich. Und als gleichberechtigte Partnerinnen waren uns die Mädchen außerhalb von Liebesbeziehungen rücksichtsvoll geachtete unangetastete Wesen. Selbst die männliche Schaulust hielt sich da geziemend zurück.
Doch das ist die Sichtweise der mir bekannten FKK-Kreise.
Ergänzend die Meinung meines kleinen Neffen beim Betrachten seiner Oma, die mit weißen Kulturstreifen auf dem schwarz-meer-gebräunten Körper vor ihm stand: "Oma, du siehst aber putzig aus..". Er kannte sonst nur FKK-Menschen!.
Die Rücksichtnahme der Badenden selbst war der Verzicht auf das unnütze Schaulaufen, sobald man den eigenen Anblick nicht mehr als zumutbar betrachtete und verschwand dann bald zum Sonnen in der Strandburg..
Freiheiten sollten eben nicht missbraucht werden,
meint mit LG Klysophil